Alarmierender Bericht: Was Internetanbieter alles über ihre Kunden wissen
Posted by Julia Werner •
Dose oder Modem - Wo endet das Netz der Internetanbieter?
Eine Lampe leuchtet an einem WLAN-Router. (picture alliance / dpa)
"Wir haben nur eine Rückmeldung bekommen von der Kommission selbst. Die anderen Staaten haben sich nicht geäußert. Das ist aber eher eine technische, rechtsförmliche Anmerkung zur Vereinbarkeit mit der Richtlinie. Das hat jetzt also auf den Inhalt keine Auswirkung."
Keine Einsprüche, keine Bedenken. Für Adrian Toschev, Pressereferent im Bundeswirtschaftsministerium, sei das keine Überraschung. Er lobt sein Ministerium: Der Gesetzentwurf sei sorgfältig ausgearbeitet und verbraucherfreundlich.
"Wir sind nicht überrascht, nein. Wir sehen uns eher darin bestärkt, dass das Ziel was wir hier verfolgen, nämlich die Wahlfreiheit für den Verbraucher herzustellen, dass das auch Unterstützung findet."
Und doch: Der Entwurf bleibt zumindest bei einigen Akteuren hierzulande umstritten. So sagen die Kabelnetzbetreiber nahezu unisono: Es gebe gar keinen Routerzwang. So auch der Kabelnetzanbieter Tele Columbus. Pressesprecher Hannes Lindhuber:
Nur eine Dose an der Wand? Undenkbar!
"Im Kabelnetz von Tele Columbus besteht de facto schon heute Routerwahlfreiheit, denn wir stellen dem Kunden, wenn er nicht ausdrücklich einen Router von uns wünscht, ein einfaches Kabelmodem zur Verfügung, an das er jedes beliebige Endgerät mit der Funktionalität seiner Wahl anschließen kann."
Doch ohne das Modem vom Anbieter ginge es nicht. Nur eine Dose an der Wand? Undenkbar!
"Das Kabelmodem ist zwangsläufig notwendig, weil im Kabelnetz als Shared Medium die Bereitstellung des Internetdienstes nur in der aktiven Kommunikation zwischen der zentralen Netzeinheit und dem einzelnen Kundenmodem erfolgen kann. Das Kabelmodem ist dementsprechend nach dem maßgeblichen Industriestandard Docsis nicht ein Endgerät, sondern der notwendige aktive Netzabschlusspunkt."
Darum hoffen die Kabelnetzbetreiber genauso wie die Glasfaseranbieter und auch die Satelliteninternetanbieter immer noch auf eine Änderung des Gesetzentwurfs. Weg vom passiven Netzabschluss hin zur "technologiespezifischen Terminierung", wie es fachchinesisch heißt.
Chancen der Liberalisierung würden unterschätzt
Das sei aber gar nicht nötig, hält zum Beispiel die Firma Lancom dagegen. Das Unternehmen ist Teil eines Verbunds von 22 Endgeräteherstellern, die sich für die geplante Öffnung des Marktes aussprechen. Geschäftsführer Ralf Koenzen kann zwar die Sorgen der Kabel-Branche nachvollziehen, hält aber die befürchteten Probleme für lösbar.
"Das heißt natürlich für die Kabelnetzbetreiber insbesondere aufgrund der technologischen Struktur, dass die sich jetzt Gedanken machen müssen, wie sie denn ihr Netz auch beim Anschluss von Fremdgeräten letzten Endes stabil halten beziehungsweise welchen Vorgaben sie dazu machen. Die Hersteller der Endgeräte oder Router müssen sich natürlich daran halten und dann funktioniert auch das Zusammenspiel."
Die Hersteller hätten schließlich ein ureigenes Interesse, dass ihre Produkte wie gewünscht funktionieren. Die Kabelnetzbetreiber hingegen, findet Koenzen, unterschätzten die Chancen der Liberalisierung.
"Am Ende gibt es auch Vorteile für die Kabelnetzbetreiber, weil die ja auch durch neue Produkte, die dann auf den Markt kommen, im Endeffekt neue Absatzmöglichkeiten für ihre Kabelanschlüsse letzten Endes bekommen. Ein Beispiel ist, heute werden viele Kabelanschlüsse im Privatkundenbereich eingesetzt, mit den Produkten, die wir auf den Markt bringen, wächst auch die Zugangsmöglichkeit auch Richtung Geschäftskunden deutlich stärker, weil viele unserer Geschäftskunden sagen, wir wollen Produkte mit gewissen Eigenschaften, vielleicht auch mit gewissen Sicherheitseigenschaften haben, die können wir heute nicht benutzen, also nutzen wir auch keinen Kabelanschluss und genau das würde sich ändern."
Alle Internetanbieter in Berlin
Was das Internet betrifft, so ist die Situation in Berlin vergleichbar mit vielen anderen Regionen in Deutschland. Das Problem ist einfach, dass das Internet grundsätzlich zu langsam ist. Dieses Problem geht insbesondere die auf ein schnelles Internet angewiesene Geschäftswelt an. Natürlich sind auch Privatpersonen hiervon betroffen. Hinsichtlich der Flächenabdeckung steht Berlin allerdings nicht schlecht dar.
Gute Flächenabdeckung
Zunächst einmal bieten viele Internetanbieter in Berlin ihre Anschlüsse auf DSL sowie auf Kabelbasis an. Zu nennen sind hier insbesondere die folgenden Anbieter:
- 1&1
- die Telekom
- Vodafone Kabel Deutschland
- Pyur
-Versatel
- o2 sowie u. a.
- Versatel.
Somit ist es leicht, in Berlin an einen für den Hausgebrauch gut funktionierenden Internetanschluss zu gelangen. Auf jeden Fall lohnt sich ein Vergleich zwischen den einzelnen Anbietern. Dabei sind die einzelnen Tarife grundsätzlich günstig. So gibt es in Berlin sehr günstige Angebote auf DSL-Basis oder etwa über das TV-Kabel. In Berlin ist ein Internetanschluss über das TV-Kabel regelmäßig genau so preiswert wie auf DSL-Basis. Ein Kabelanschluss fällt hier preislich sogar oftmals ein wenig günstiger aus.
Große Auswahl an WLAN/WIFI-Angeboten in Berlin
Ein weiterer Pluspunkt stellt die in der Bundeshauptstadt üppige Verfügbarkeit an WLAN -bzw. WIFI-Angeboten dar. Alle Bezirke angefangen von Charlottenburg-Willmersdorf bis Treptow-Köpenick bieten frei zugängliche Hotspots an, sodass Berliner sowie Berlintouristen jederzeit in den verfügbaren Hotspotzonen auf das Internet zurückgreifen können. Dies im Regelfall zeitlich unbegrenzt, ohne Kosten und ohne Anmeldung. Daneben bietet Berlin zusätzliche WLAN -und WIFI-Angebote in seinen Bibliotheken sowie Kulturzentren an. Selbstverständlich können Bahnreisende bei ihrer Ankunft in Berlin auch auf die an den Berliner Bahnhöfen grundsätzlich angebotenen WLAN - WIFI-Verbindungen zurückgreifen. Nicht umsonst gibt es in Berlin den Slogan "Free WIFI Berlin". Mittlerweile ist zudem ein Rückgriff auf an die 656 Hotspots in Berlin möglich. Somit ist außerhalb der eigenen vier Wände eine Internetverbindung leicht realisierbar. Erwähnenswert ist zudem die hohe Anzahl an Berliner Cafes und Restaurants, die ihren Gästen gleichfalls einen WLAN-Zugang ermöglichen. Diese breite Auswahl erfreut besonders die Besitzer von internetfähigen Smartphones. Über LTE kann der Berliner bzw. der Berlinbesucher so u. a. mit seinem Smartphone überall in der Stadt in das Internet gehen.
Fazit und Ausblick
Die Internetsituation in Berlin ist gut. Dennoch lässt oftmals die Schnelligkeit des Internets zu wünschen übrig. Ein Problem, welches hauptsächlich die in Berlin ansässigen Unternehmen betrifft. An dieser Stelle besteht in der Bundeshauptstadt noch Nachholbedarf. Ansonsten ist die Internetsituation in Berlin dank der flächendeckenden Abdeckung gut.
Alarmierender Bericht: Was Internetanbieter alles über ihre Kunden wissen
Einen alarmierenden Bericht hat die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) gerade veröffentlicht. Darin geht es um sechs große Internetanbieter in den USA, die weit mehr personenbezogene Daten sammeln und kombinieren als es ihre Kunden erwarten.
Handelsbehörde will Konsumenten schützen
Die FTC steht für „Protecting America`s Consumers“ und macht immer wieder von sich reden. Im August dieses Jahres warf sie zum Beispiel Facebook eine Monopolstellung und unfairen Wettbewerb vor und reichte Kartellklage gegen den Konzern ein.
FTC untersuchte sechs große Internetanbieter
Aktuell beschäftigt sich die Handelsbehörde mit Internet Service Providers (ISPs) – also Internetanbietern – und hat die Datenschutzpraktiken dieser sechs großen ISPs in den USA untersucht:
AT & T
Cellco
Charter
T-Mobile USA
Google Fiber
Zusammen decken diese Internetanbieter fast 98 Prozent des Marktes ab.
Internetanbieter sammeln hochsensible Daten
„Viele ISPs bauen große Datenpools mit sensiblen Verbraucherdaten auf“, teilte die Behörde in einer News am 21. Oktober mit, in der sie den Bericht vorstellt.
Die Internetanbieter wüssten deutlich mehr über ihre Kunden als diese es sich vorstellen könnten. „Verbraucher erwarten möglicherweise, dass ISPs im Rahmen der Bereitstellung von Internetdiensten bestimmte Informationen über die von ihnen besuchten Websites sammeln“, vermutet die FTC. „Aber das geht weit darüber hinaus.“
Provider kombinieren Daten
Auf 44 Seiten stellt die FTC in ihrem Bericht ausführlich dar, wie die sechs Internet Service Provider hochsensible Daten sammeln und mit anderen Daten kombinieren: Zum Beispiel
den Suchinhalt aus dem Webbrowser mit dem Fernsehverlauf,
die Anzahl der Schritte in der Smart-Watch mit den Gesundheitsdaten der Krankenkasse
oder die Standortinformation des Autos mit der Alarmanlage des Smart-Homes.
ISPs dringen in Privatsphäre ein
„Das Ergebnis ist die Sammlung detaillierter Daten über einzelne Abonnenten“, so die FTC. Darüber hinaus könnten die Internetanbieter aus diesen Daten auch Rückschlüsse über die gesamte Familie und den Haushalt der Kunden ziehen.
„Viele ISPs in der Studie können mindestens so in die Privatsphäre eindringen wie große Werbeplattformen“, heißt es auf der Webseite der FTC.
Was das Datensammeln so leicht macht
Dass das Datensammeln für Provider so leicht ist, liegt laut der US- Handelsbehörde an diesen vier Gründen:
Viele Internetanbieter haben Zugriff auf den gesamten unverschlüsselten Internetverkehr ihrer Kunden. Viele Internetanbieter können die Identität ihrer Abonnenten überprüfen. Mehrere Internetanbieter können Verbraucher über Websites und geografische Standorte hinweg verfolgen. Eine beträchtliche Anzahl der Internetanbieter kann den Browser- und Anzeigeverlauf ihrer Kunden mit großen Mengen anderer Informationen kombinieren, die sie von zusätzlichen internetabhängigen Produkten, Diensten und Funktionen erhalten.
Mehr Informationen:
Newsbeitrag der FTC vom 21. Oktober 2021:
der Bericht als PDF-Datei:
Elke Zapf
Elke Zapf
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