Anlagebetrug: Wie bekomme ich mein Geld zurück?

Posted by Julia Werner  • 

Zu Besuch auf der Anlegermesse Invest in Stuttgart

Angesichts der niedrigen Zinsen machen sich viele Menschen Sorgen um die Zukunft ihrer Ersparnisse und informieren sich auf der „Invest“. Bild: Messe Stuttgart

Der Stand von Laura Germann auf der Anlegermesse Invest in Stuttgart wirkt auf den ersten Blick etwas exotisch. Die Geigenbaumeisterin aus Hamburg preist Streichinstrumente als Anlageobjekt an. „Das ist eine Alternative zu Gold oder Silber“, meint sie und betont, es müsse auf keinen Fall eine Stradivari sein. Instrumente europäischer Hersteller wie Widhalm oder Gagliano seien schon ab 30.000 Euro zu haben. Die mittlere jährliche Rendite seit 1955 betrage 7 Prozent, behauptet sie. Manch einer der rund 12000 Messebesucher kommt mit der jungen Frau bei der zweitägigen Veranstaltung ins Gespräch.

Die meisten interessieren sich aber angesichts niedriger Zinsen jedoch für Informationen über die Anlage in Aktien, börsengehandelte Indexfonds (ETFs), Anleihen, Hebelprodukte oder Ähnliches. Da die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen stark gesenkt hat, sorgen sich viele Menschen um die Zukunft ihrer Ersparnisse.

„Es besteht die Gefahr, dass die nächste Krise durch die Notenbank mit verursacht wird“, sagt Georg Fahrenschon, der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). Er gilt als scharfer Kritiker der Zinspolitik. Die beobachtet gleichfalls Ralph Danielski, Geschäftsführer der Börse Stuttgart, mit zunehmender Sorge. „Alle stellen sich die Frage: Wann kommt die Zinswende?“

Internet-Finanzplattformen locken mit „sicheren“ Angeboten

Konservative Anleger werden auf der Messe auch von Internet-Finanzplattformen umworben. Für ein Jahr Festgeld verspricht beispielsweise das Finanzportal Savedo 0,9 Prozent Zinsen. Bei deutschen Banken und Sparkassen bekommt man derzeit nur wenige Zehntelprozent oder manchmal sogar nur 0,05 Prozent. Besagte Internetplattformen vermitteln Anlagen bei Banken in Portugal, Großbritannien, Rumänien, Bulgarien oder Kroatien. Die Nischenbranche sieht sich dank Niedrigzinsphase im Aufwind.

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Savedo ist zum ersten Mal auf der Messe vertreten. „Als Start-up muss man auch Offline-Vertrieb machen, um neue Kunden zu gewinnen“, heißt es dort. Ähnlich wie das Berliner Unternehmen preisen Portale wie Zinspilot oder auch Weltsparen „rentable und sichere“ Alternativen zu deutschen Niedrigzinsen an. „100 Prozent abgesichert“, heißt es auf der Weltsparen-Website, und weiter: „Einlagen sind bis zu einem Gegenwert von 100.000 Euro pro Bank und Sparer gemäß EU-Recht garantiert.“

Direkte Einnahmen der Banken wesentlich höher

Und wie laufen die Geschäfte der Finanzplattformen? Weltsparen berichtet beispielsweise, die Kundenzahl habe sich binnen eines Jahres etwa verdreifacht, auf mehr als 65.000 Kunden, für die Anlagen über gut 2,8 Milliarden Euro vermittelt wurden. Weltsparen bekommt Gebühren von den Banken, an die vermittelt wurde. Zinspilot teilt mit, man habe im vergangenen Jahr 40.000 Kunden gewonnen mit Guthaben von 1,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zu den Volumen, die Banken auf dem direkten Weg einnehmen, ist das noch wenig. Banken und Sparkassen verfügen laut Deutscher Bundesbank über 3433 Milliarden Euro als Guthaben von Privat- und Firmenkunden.

Die in Estland ansässige Bigbank wirbt gleichfalls um Festgeld von deutschen Anlegern. Über die genaue Zahl von Kunden macht Vorstandsvorsitzender Kaido Saar keine Angaben. „In Deutschland liegen die durchschnittlichen Pro-Kopf-Einlagen bei etwa 27.000 Euro“, berichtet er. Zum Vergleich: Der Durchschnitt bei dem Institut liege unter 20.000 Euro.

Messebesucher bevorzugen Aktien

Börsen-Geschäftsführer Danielski sieht eine kleine Renaissance für die Anleihen und verweist darauf, dass bei dem auf den Privatanleger spezialisierten Handelsplatz die entsprechenden Orderbuchansätze seit Monaten wieder zugenommen hätten. „Aber auf niedrigem Niveau.“ An den Ständen der großen Banken spielen Informationen zu Anleihen keine herausragende Rolle. Aber die IKB setzt ein kleines Ausrufezeichen und bewirbt sie aktiv.

Die komplette Online-Vermögensverwaltung spielt auf der Messe noch eine Nebenrolle: Die Direktbank Comdirect arbeitet derzeit an einem Robo-Advisor-Angebot. Sie bietet seit einigen Jahren mit dem Anlage-Assistenten schon ein Portfolio-Tool für Selbstentscheider an. Aber: In den nächsten Wochen soll ein vollständig digitales Angebot auf den Markt gebracht werden, wie Bereichsleiter Investing, Jan Enno Einfeld, erläutert.

Und der Selbstentscheider, der nicht die Hilfe eines Beraters in Anspruch nimmt, ist auch der typische Invest-Besucher. Er bevorzugt Aktien, wie aus einer Umfrage der Börse Stuttgart und des Deutschen Derivate Verbands (DDV) und 3650 Personen hervorgeht. Von ihnen gaben knapp 60 Prozent an, auf die Anteilscheine zu setzen. Danach folgen Fonds/ETFs (19 Prozent), Derivate (12 Prozent) und Anleihen (6 Prozent).

Fast die Hälfte der Befragten rechnet mit einer jährlichen Rendite von mehr als 7 Prozent, die meisten anderen liegen zwischen 3 und 7 Prozent. Und wer gar nicht in Wertpapieren anlegen will, findet auf der Messe auch ein eher konservatives Angebot. Da wird der Kauf eines Ferienhauses in Norwegen empfohlen. Pro Jahr wird mit 7 Prozent Verzinsung alleine durch die Mieteinnahmen geworben. Hinzu komme noch die Wertsteigerung des Hauses.

Forget Finance schließt Seed-Finanzierung über 3,5…

München, 23. Februar 2022. Forget Finance erhält eine Seed-Finanzierung über 3,5 Millionen Euro für ihrer Vision der ersten ganzheitlichen Finanzplattform für Millennials. Das Start-up kündigt weitere Integrationen wie Sparkonten, Versicherungen und Krypto für die Automatisierung des gesamten Finanzlebens an. Angeführt wird die Runde von den beiden VCs btov Partners und UVC Partners. Weitere Investoren sind TA Ventures, Nino Ulsamer sowie ZEITGEIST Tech Ventures. Bestandsinvestoren – u.a. Interhyp-Gründer Marcus Wolsdorf und Florian Brokamp von Thinksurance – beteiligen sich erneut. Das B2C-FinTech wurde 2020 von Konradin Breyer und Jurek Herwig in Berlin gegründet. Das Team launchte im Dezember 2021 seine erste Finanzcoaching-App zum Sparen und Investieren, die gemeinsam mit 10.000 Millennials entwickelt wurde.

Die Digitalisierung der personalisierten Beratung hinkt in der Finanzbranche hinterher. Zwischen Neobanken, Robo-Advisors und Investment-Apps positioniert sich das Berliner FinTech Forget Finance als erste Finanz-App, die junge Menschen mittels Coaching-Mix aus KI-Bot und echten Finanzexperten per Chat zum Sparen und Investieren motiviert. Für die Weiterentwicklung zur ganzheitlichen All-in-one-Plattform sammelt Forget Finance 3,5 Millionen Euro von namhaften Venture-Capital-Fonds aus der Finanz- und Tech-Szene ein. Angeführt wird die Runde von den beiden VCs btov Partners sowie UVC Partners.

Finanzberatung neu gedacht

Mit Forget Finance können Millennials ihre Finanzziele erstmals in nur einer App planen, ganz ohne Vorwissen investieren und ihr Finanzleben langfristig automatisieren. Nutzerinnen und Nutzer haben dabei direkten Zugriff auf einen neuartigen hybriden Beratungsansatz: 24/7 steht der KI-Bot Coin an ihrer Seite, der ihnen personalisierte Einblicke zu ihren Finanzplänen gibt. Wer zusätzlich von menschlichen Experten beraten werden möchte, kann mittels WhatsApp-Chat die persönliche Situation mit eigenen Forget Finanzcoaches besprechen. Ziel von Forget Finance ist es, Menschen die wenig Interesse an Finanzthemen haben und von den boomenden Finanz-Inhalten im Internet überfordert sind, zu überzeugen. Die Forget-App vereinfacht das persönliche Finanzleben durch smarte Automatisierungen und Integrationen des bestehenden Bankkontos.

Konradin Breyer, Co-Founder & CEO von Forget Finance: „In unserer ersten Unternehmensphase haben wir die Finanzberatung von morgen eingeführt. In der zweiten bauen wir die digitale Bank der Zukunft, die das gesamte Finanzleben unserer Kunden individuell begleitet, vereinfacht und automatisiert. Wir freuen uns sehr, btov Partners und UVC Partners als Hauptinvestoren auf unserer Mission mit an Bord zu haben.” Mit dem frischen Kapital möchten die Gründer Forget Finance in den nächsten fünf Jahren zur führenden All-in-one-Plattform für persönliche Finanzen ausbauen. In diesem Jahr werden neben der bestehenden Vermögensverwaltung weitere Finanzprodukte wie Versicherungen, Krypto und Spenden unter dem hybriden Coaching-Layer in der App integriert. Das Team von aktuell zehn Mitarbeitenden soll in den nächsten Monaten verdreifacht werden. Forget Finance kooperiert mit mehr als 80 Partnern, darunter digitale Vermögensverwaltungen, Banken, Steuersoftwareunternehmen und Versicherungen.

Johannes von Borries, Managing Partner bei UVC Partners: „Als Finanzcoach auf dem Handy hat Forget Finance das Potenzial, ein wichtiger und einzigartiger Fintech-Player am europäischen Markt zu werden. Schon in den ersten Gesprächen haben wir das außergewöhnliche Verständnis für die Bedürfnisse von Millennials des Teams erkannt. Konradins und Jureks Erfahrungen im Produktmanagement und digitalen Bankenwesen sowie die Vision des Unternehmens machen Forget Finance zu einem attraktiven Investment für UVC Partners.” Weitere Investoren der Runde sind Nino Ulsamer, Gründer von StashAway, einem der führenden Robo-Advisors in Südostasien, TA Ventures, ein paneuropäischer FinTech-VC sowie die beiden Orderbird-Gründer Jacob Schreyer und Artur Hasselbach gemeinsam mit dem Family Office vom Unternehmer Vincent Bodo Andrin (ZEITGEIST Tech Ventures). Noch vor dem App-Launch gelang es dem Team in der Pre-Seed-Finanzierung, wichtige Köpfe aus der Gründerszene zu gewinnen, darunter Hanno Renner (Personio) und Patrick Andrä (HomeToGo). Zudem beteiligten sich in der Seed-Runde erneut HW Capital, die Beteiligungsgesellschaft der Interhyp Gründer Marcus Wolsdorf und Robert Haselsteiner, sowie die Gründer Florian Brokamp (Thinksurance) und Reiner Mauch (Cortal Consors).

Anlagebetrug: Wie bekomme ich mein Geld zurück?

Immer mehr Interessierte investieren in Aktien oder andere Geldanlagen wie Gold oder Bitcoins und nutzen dabei intensiv das Internet. Mittlerweile hat sich eine umfangreiche Szene etabliert, die Informationen austauscht und interessante Geldanlagen präsentiert.

Diese Entwicklung führt auch dazu, dass zunehmend unseriöse Finanzplattformen im Internet präsent sind. Perfide Betrugsstrukturen führen zu großen Schäden bei Investoren. Unter den Stichworten „Anlagebetrug“, „Broker zahlt nicht aus“ oder „Betrügerische Online-Broker“ finden sich in den Foren diverse Äußerungen von Betroffenen, die ihr Leid schildern.

Wir beschreiben, wie Sie einen Anlagebetrug erkennen und welche Broker seriös sind. Außerdem geben wir Ihnen Hinweise, wie Sie Ihr Geld zurückerlangen können.

Welche Broker sind seriös?

Diese Frage lässt sich leider nicht so leicht beantworten. Es gibt allerdings diverse Indizien, auf die Sie misstrauisch reagieren sollten.

Geschäftssitz des Brokers

Unseriöse Broker geben häufig keinen Geschäftssitz an oder verweisen auf einen Geschäftssitz in der Karibik, beispielsweise den Grenadinen, einem kleinen Inselstaat in der Karibik. Wenn Sie auch nach einigem Suchen auf der Internetseite keine konkrete postalische Anschrift finden können, sollten Sie vorsichtig sein.

Auch ein außereuropäischer Geschäftssitz ist im Falle einer rechtlichen Inanspruchnahme kritisch. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Forderungen gegen Broker in Karibikstaaten nicht durchsetzbar sind.

Mit anderen Worten: Wenn Sie bei einem solchen Broker Geld investieren, müssen Sie zu 100 % vertrauen, da ansonsten Ansprüche nicht durchsetzbar sind.

Geschäftssitz Broker in Europa

Anders ist dies, wenn der Broker in Deutschland oder Europa seinen Geschäftssitz hat. Vor Kurzem hat das Landgericht Frankfurt am Main einer Klage gegen einen Broker stattgegeben, der gesetzliche Regelungen nicht eingehalten hat, und hat den Broker zu einer Schadensersatzzahlung in Höhe von 90.000,00 Euro verurteilt.

Der Broker hatte seinen Sitz in Malta. In Europa ist es also möglich, Ansprüche durchzusetzen.

Wir haben in der Vergangenheit auch mithilfe von ausländischen Finanzaufsichtsbehörden europäische Broker zu Schadensersatzleistungen verpflichten können.

Vorsicht vor fiktiven Geschäftsadressen

Teilweise beobachten wir allerdings aktuell die Tendenz, dass fiktive Geschäftsadressen in Deutschland oder Europa angegeben werden, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Wir empfehlen daher, zu recherchieren, ob die jeweilige Adresse wirklich existiert und dem Unternehmen zugeordnet werden kann.

Registrierung bei der Finanzaufsicht

Ein zweites wichtiges Indiz ist die Frage, ob der Broker bei den Finanzaufsichtsbehörden registriert ist. Dazu müssen sich ebenfalls Angaben auf der Internetseite des Brokers finden.

Ist dies nicht der Fall, müssen Sie auch unter diesem Gesichtspunkt damit rechnen, dass bei Störungen im Handel und in der Geschäftsbeziehung Ansprüche gegen den Broker nicht durchsetzbar sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Broker unseriös ist, ist dann deutlich höher.

Vollmundige Versprechungen des Brokers

Ein drittes Indiz sind sehr vollmundige Versprechungen eines Brokers, beispielsweise die Eigenwerbung mit „einer der besten Broker der Welt“.

Wenn alle drei Indizien vorliegen, empfehlen wir Ihnen, sich eine andere Finanzplattform zu suchen. Der Broker wird nicht seriös sein.

Wie erkenne ich betrügerische Onlinebroker?

Betrügerische Onlinebroker werben häufig mit Prominenten. Es wird auf Dieter Bohlen oder Günther Jauch sowie andere Prominente verwiesen, die Investitionen in digitale Währungen und Bitcoins getätigt haben. Diese Investitionen werden als „fantastische Finanzplattform“ oder anderweitig angepriesen.

Daneben wird aktiv mit einem kurzfristigen Reichtum geworben, beispielsweise mit dem Hinweis, dass eine 19-Jährige innerhalb von 30 Tagen eine Million Euro verdient hat.

Erst eine kleine Einzahlung und schnell hohe Gewinne

Wenn dann mit dem Broker Kontakt aufgenommen wird, wird zunächst mit einer geringen Summe in Höhe von 250,00 Euro oder 500,00 Euro ein Handel gestartet. Teilweise behauptet dann betrügerische Onlinebroker, dass sie dem zu eröffnenden Handelskonto aus eigenen Mitteln ebenfalls 250,00 Euro oder 500,00 Euro dazu geben.

Dann können Kunden beobachten, wie innerhalb kürzester Zeit große Gewinne erwirtschaftet werden.

Falsche Testimonials

Teilweise wird auch mit falschen Testimonials gearbeitet.

Leider haben sehr viele Anleger diese Fake-Werbung geglaubt und Geld investiert.

Intensive Kommunikation mit dem Broker

Im Nachgang versuchen dann die Betrüger mit Hilfe von WhatsApp-Nachrichten, Telefonaten oder E-Mails weitere Investitionen zu erreichen. Es gibt viele Gespräche. Dabei arbeiten die betrügerischen Onlinebroker mit Callcenter, die häufig im Ausland angesiedelt sind.

Die jeweiligen Ansprechpartner sprechen deutsch und rufen mit einer deutschen Telefonnummer oder einer anderen europäischen Rufnummer an. Sie können davon ausgehen, dass all diese Telefonnummern falsch sind. Es gibt technische Möglichkeiten, bei einem Anruf eine Telefonnummer zu präsentieren, von der nicht der Anruf wirklich getätigt wird.

Nach unseren Erfahrungen gibt es verschiedene Support-Stufen beiden betrügerischen Onlinebrokern. Für die zunächst kleinen Beträge werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereitgestellt, die ein erstes Vertrauen zu den Kunden herstellen sollen.

Für die dann einzuzahlenden größeren Beträgen werden dann neue Berater präsentiert, die angeblich über mehr Erfahrung und mehr Kompetenzen verfügen. Nach unserer Beobachtung ist insbesondere die Kompetenz, sehr gut auf die Kunden einzugehen und eine solche Vertrauensbasis zu schaffen, dass Zahlungen ohne Probleme geleistet werden.

Betroffene in allen Gesellschaftsschichten

Dabei beobachten wir, dass durch alle Gesellschaftsschichten hinweg Anleger betrogen und getäuscht werden. Offensichtlich ist der Reiz, kurzfristig Geld zu verdienen, so hoch, dass bestimmte Vorsichtsmaßnahmen unterlassen werden und Warnsignale übersehen werden.

Die Schwierigkeiten beginnen dann, wenn zum ersten Mal Auszahlungen gefordert werden. Ein Teil der betrügerischen Onlinebroker reagieren mit vollständigem Kontaktabbruch.

Teilweise werden verschiedene Ausreden erfunden, warum eine Auszahlung nicht möglich ist.

Vorsicht bei weiteren Steuerzahlungen an den Broker

Unseriöse Finanzplattformen fordern in einigen Fällen auch eine weitere Steuerzahlung in erheblicher Höhe, die Voraussetzung für eine Auszahlung sei. Dabei wird auf angebliche britische Steuergesetze verwiesen oder andere rechtliche Grundlagen werden zitiert.

Wir haben auch schon erlebt, dass gefälschte Papiere von Finanzaufsichtsbehörden vorgelegt wurden.

Der Trick mit Garantieerklärungen

Ein weiterer Trick, um Vertrauen bei den Kunden zu schaffen, ist die Übermittlung von „Garantieerklärungen“. Diese Garantien haben teilweise keine Unterschriften des Brokers, sondern nur der Kunden und sind faktisch wertlos.

Hier ist genau zu prüfen, ob aus diesen Garantien oder Garantieerklärungen irgendwelche Rechte letztendlich auch durchsetzbar sind. Auch die Präsentation von angeblichen Versicherungen, die zur Absicherung einer Investition abgeschlossen werden, ist häufig nur ein Fake, der keine wirkliche Absicherung für Anleger bedeutet.

Finanzprodukte verstehen

Unabhängig davon ist es aus unserer Sicht wichtig, dass Anleger und Interessierte vor einer Investition bei einem Onlinebroker genau verstehen, welche Handelsformen und Geschäfte dort abgewickelt werden.

Teilweise werden über die Finanzplattformen sehr riskante Finanzprodukte angeboten, die zwar hohe Gewinne in kürzester Zeit versprechen, aber auch zu Totalverlusten der investierten Gelder führen können.

Dazu gehört beispielsweise der Handel mit binären Optionen oder finanziellen Differenzkontrakten (CFDs) auf Aktien, Rohstoffe, Indizes oder Kryptowährungen. All dies ist nur etwas für Finanzprofis und für „Laien“ nicht geeignet.

Wie bekomme ich mein Geld vom Broker zurück?

Wenn Sie feststellen, dass Ihr Broker unseriös ist oder Sie auf einen betrügerischen Onlinebroker hereingefallen sind, sollten Sie sich professionelle Hilfe holen. Auch hier lauern weitere Betrüger, die nach unserer Beobachtung mit betrügerischen Brokern zusammenarbeiten.

Nicht jede Hilfe ist serös

Mandanten berichten uns von Anrufen, die angeblich von Finanzaufsichtsbehörden oder Anwälten stammen, die investierte Gelder zurückholen wollen. Auch bieten verschiedene Firmen im Internet, häufig über bezahlte Google-Werbung, ihre Leistungen an und verweisen auf eine hohe Erfolgsquote und dass das Geld gerettet werden kann.

Es wird dann eine fünfprozentige oder zehnprozentige Provision auf die investierten Gelder verlangt. Sollten dann Gelder zurückfließen, werden weitere Provisionen fällig, sodass häufig eine Gesamterfolgsprovision in Höhe von 20 % oder 25 % vereinbart werden soll.

Das Provisionsmodell soll Vertrauen schaffen. Dabei ist aber zu bedenken, dass zunächst wieder eine Zahlung zu leisten ist.

Mandanten haben uns die Unterlagen vorgelegt, die solche Unternehmen versenden. Unabhängig von Übersetzungsproblemen handelt es sich um bloße Textbausteine, die nach unserer Einschätzung wenig Wert haben.

Geld zurück? Unsere Empfehlung sind spezialisierte Rechtsanwälte

Wir empfehlen Ihnen, sich einer in Deutschland ansässigen Anwaltskanzlei anzuvertrauen, die im Umgang mit betrügerischen Onlinebrokern vertraut ist. Anwaltskanzleien, die regelmäßig mit Anlagebetrug umgehen, wissen, welche Schritte notwendig sind, um investierte Gelder zurückzuholen.

Misstrauen bei „Erfolgsgarantien“

Wenn Ihnen allerdings eine Kanzlei eine „Erfolgsgarantie“ verspricht oder behauptet, Sie würden in fast allen Fällen Gelder zurückholen, sollten Sie misstrauisch werden.

Seriöse Anwaltskanzleien können solche Versprechungen nicht machen, da die Rückführung von Geldern von diversen Faktoren abhängt. Wenn beispielsweise die beteiligten Bankkonten gelöscht sind und die Zahlungsempfänger nicht mehr zu finden sind, können Rückforderungsansprüche auch nicht durchgesetzt werden.

Dann bleibt häufig nur die Frage, inwieweit die Verluste steuerlich geltend gemacht werden können. Dies ist im Rahmen der Beratung zu prüfen und zu erörtern.

Sie sehen, dass es viele Fallen gibt und dass auf die Frage „Broker zahlt nicht aus? Wie erhalte ich mein Geld zurück?“ keine einfache Antwort gegeben werden kann.

Sollten Sie Opfer eines betrügerischen Onlinebrokers geworden sein, können Sie gern per E-Mail oder Telefon mit uns Kontakt aufnehmen. Im Rahmen einer kostenlosen Ersteinschätzung prüfen wir, ob wir Ihnen helfen können und ob rechtliche Maßnahmen auch unter kaufmännischen Gesichtspunkten sinnvoll und erfolgversprechend sind.

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht unter kanzlei@recht-freundlich.de oder auf Ihren Anruf unter 0511/473906-0.

Wir antworten schnell

Wir schaffen es zumeist, innerhalb weniger Stunden auf Ihre Anfrage zu reagieren, wenn diese während unserer Arbeitszeiten zwischen 09:00 bis 18:00 Uhr bei uns eingeht.

Außerhalb der Arbeitszeiten erhalten Sie spätestens am nächsten Werktag von uns eine Rückmeldung. Soweit am Wochenende Anfragen und Nachrichten bei uns eingehen, melden wir uns am darauffolgenden Montag bei Ihnen.

Uns ist wichtig, dass Sie schnell eine Rückmeldung erhalten, um notwendige rechtliche Maßnahmen kurzfristig zu ergreifen. Wir sind deutschlandweit tätig und unterstützen Betroffene, die auf unseriösen Finanzplattformen investiert haben oder einen Anlagebetrug erlitten haben.

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