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Posted by Julia Werner  • 

Kryptowährungen: Das neue Zahlungsmittel in der Krise?

Die Entstehung der Kryptowährungen

In den letzten Jahren ist das Thema Kryptowährungen, nicht zuletzt durch den enormen Wertzuwachs des Bitcoin, immer populärer geworden. Während sich zuerst nur eine Handvoll “Freaks” damit beschäftigt haben, sind der Bitcoin und andere Kryptowährungen inzwischen zu einer festen Größe bei vielen Anlegern geworden. Die möglichen Gewinnaussichten und die vielen positiven Prognosen der Krypto-Experten taten ihr Übriges, um einen wahren Goldrausch bei den Anlegern hervorzurufen. Dieser gipfelte zuletzt Ende 2017 in einem Höhenflug des Bitcoin auf über 16.000 Euro.

Angefangen hat alles 2009, da führte ein anonymer Programmierer oder eine Gruppe von Programmierern unter dem Decknamen “Satoshi Nakamoto” den Bitcoin ein. Satoshi beschrieb es als „Elektronisches Peer-to-Peer Bargeldsystem”. Es gibt keine physische Komponente dieser Währung, d.h. weder “echte” Münzen, noch Geldscheine. Die Währung ist zudem vollständig dezentralisiert, es sind keine Server und keine zentrale Kontrollinstanz beteiligt. Kryptowährungen basieren auf Kryptographie: Sie sind nicht durch Menschen oder Vertrauen abgesichert, sondern durch Mathematik. Dadurch ist es wahrscheinlicher, dass ein Asteroid auf ein Haus fällt, als dass eine Bitcoin-Adresse gefährdet ist.

Der Kauf von Kryptowährungen

Wenn du in Kryptowährungen investieren möchtest, sollten grundsätzliche Kenntnisse über den Bitcoin-Kauf vorhanden sein. Generell läuft der Kauf nämlich in drei Schritten ab:

Schritt 1: Kaufe deinen ersten Bitcoin-Anteil

Ein kompletter Bitcoin stellt für Einsteiger eine sehr große Investition dar. Deshalb ist es besser, einen Bitcoin-Anteil zu kaufen. Wähle dafür einen passenden Dienst aus und dann den gewünschten Anteil des Bitcoin. Die Plattform teilt dir die genauen Kurse und Preise mit. Der Kontakt verläuft anonym, du brauchst also keine Adresse hinterlegen.

Schritt 2: Hole dir deine Bitcoin Wallet

Mit einem eigenen Wallet besitzt du den Überblick über die privaten Schlüssel und somit den einzigen Zugang zu deinen Kryptowährungen. Deshalb gehört ein Wallet immer zum Bitcoin-Kauf dazu.

Schritt 3: Verkaufe deinen Bitcoin-Anteil

Sobald der Preis bis zu einem Punkt gestiegen ist, an dem du mit dem Verkauf zufrieden bist, kannst du deinen Bitcoin-Anteil auch wieder verkaufen. Du bekommst dann einen bestimmten Betrag je nach Kurs des Bitcoin ausgezahlt.

Hinweis für weitere Kryptowährungen

Bei allen weiteren Kryptowährungen lässt sich der Kauf nicht direkt abwickeln, denn dort kommt es zum Tausch und nicht zum Kauf. Dafür brauchst du als Einstieg erst einmal Bitcoin-Anteile. Diese lassen sich dann gegen eine andere Kryptowährung eintauschen, und zwar über eine der zahlreichen Krypto-Börsen. Nach Schritt 2 (dem Bitcoin Wallet) suchst du dir also eine sogenannte Exchange-Plattform und tauschst deine Bitcoin-Anteile gegen eine andere Kryptowährung ein. Die Tauschoptionen hängen dabei von bestimmten Kryptowährungen, deren Beliebtheit, sowie deinem Standort ab.

Auswirkungen der Corona-Krise auf die Kryptowährungen

Mitte Februar lag der Bitcoin-Kurs noch bei über 9.500 Euro. Dann kam die Corona-Krise und der Kurs stürzte stark ab. Er halbierte sich fast bis Mitte März auf rund 4.300 Euro. Also kurz zusammengefasst: Auch die weltbekannteste Kryptowährung leidet unter den Auswirkungen des Coronavirus. Dabei hätte man erwarten können, dass die Digitalwährung in turbulenten Marktphasen weniger an Wert verliert als andere Anlage-Produkte. Bitcoin-Spekulanten hatten sogar gehofft, dass der Bitcoin deutlich zulegt und ein großes Comeback feiern würde. Anleger mussten hingegen beobachten, wie der Bitcoin-Kurs abstürzte und sich damit ähnlich wie viele Aktienkurse verhielt.

Doch der Kurs konnte sich in den vergangenen Wochen erstaunlich schnell erholen. Aktuell liegt er etwa 25 Prozent unter dem Wert vor der Corona-Krise. Der erste Schock scheint also überwunden. In den kommenden Monaten wird sich zudem zeigen, wie der Bitcoin-Kurs auf Maßnahmen der Staaten und Notenbanken reagiert. Also auch, ob Kryptowährungen als eine Art Inflationsschutz dienen können. Denn je nach Ausmaß der Krise stehen nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten vor der Pleite. Wenn dann die Zentralbanken einspringen und das generelle Vertrauen in die Banken sinkt, steigt erfahrungsgemäß das Interesse an Kryptowährungen.

Diese Kryptowährungen lohnen sich trotz Corona-Krise

Natürlich kann auch der beste Analyst nicht vorhersehen, wie genau sich die Kurse entwickeln werden. Wer grundsätzlich von Kryptowährungen überzeugt ist, kann jetzt aber zu einem sehr attraktiven Kurs kaufen. Auch deshalb, weil die Werte zwar gerade wieder ansteigen, aber momentan noch deutlich unter dem Vor-Krisen-Wert liegen.

Insgesamt gibt es über 1.600 verschiedene Kryptowährungen. Das sind die aktuell bekanntesten und vielversprechendsten:

1. Bitcoin

Die erste Kryptowährung, mit der alles begann. Der Bitcoin ist seit seiner Initiierung im Jahre 2009 immer stetig im Wert gestiegen. Für Einsteiger eine gute Möglichkeit, Kryptowährungen kennenzulernen. Bei den Investitionen sollte aber der Fokus nicht nur auf Bitcoin-Anteilen liegen, da dort die Rendite vergleichsweise geringer ausfallen.

2. Ethereum

Eine vollständig programmierbare Währung, mit der Entwickler verschiedene verteilte Anwendungen und Technologien entwickeln können, die mit Bitcoin nicht funktionieren würden. Während andere Kryptowährungen sich dem Vorwert der Krise annähern, liegt Ethereum schon darüber und zeichnet sich durch eine große Dynamik aus.

3. Ripple

Im Gegensatz zu den meisten Kryptowährungen verwendet es keine Blockchain, um einen netzwerkweiten Konsens für Transaktionen zu erreichen. Dadurch ist Ripple schneller als Bitcoin, aber auch anfällig für Hackerangriffe. In der Corona-Krise verhielt sich der Kurs ähnlich wie beim Bitcoin, ein stärkeres Vertrauen in digitale Währungen könnte diesen also ansteigen lassen.

4. Bitcoin Cash

Ein Ableger von Bitcoin, der von der größten Bitcoin-Mininggesellschaft und einem Hersteller von ASICs Bitcoin-Miningchips unterstützt wird. Dieser Coin ist noch relativ neu am Markt, konnte aber bereits unter die ersten fünf Kryptowährungen in Bezug auf die Marktkapitalisierung aufsteigen. Der generelle Kurs orientiert sich jedoch stark am Bitcoin, also steigt der Wert, wenn auch der allgemeine Bitcoin-Kurs steigt.

5. NEM

Im Gegensatz zu den meisten anderen Kryptowährungen, die einen Proof of Work-Algorithmus verwenden, verwendet NEM den Proof of Importance-Algorithmus. Bei diesem müssen die Benutzer bereits bestimmte Mengen an Coins besitzen, um neue erhalten zu können. Das erhöht die allgemeine Sicherheit und könnte nach der Krise den Fokus auf NEM lenken.

6. Litecoin

Eine Kryptowährung, die mit der Absicht geschaffen wurde, das „digitale Silber“ im Vergleich zu Bitcoins „digitalem Gold“ zu sein. Es ist ebenfalls ein Ableger von Bitcoin. Der Kurs ist durch die Corona-Krise stark gefallen, entwickelt sich aber auch wieder in Richtung des Wertes vor der Krise.

7. IOTA

Die bahnbrechende Ledger-Technologie dieser Kryptowährung heißt ‚Tangle‘ und erfordert, dass der Absender in einer Transaktion einen sogenannten Proof of Work durchführt, der zwei Transaktionen genehmigt. Der IOTA-Kurs ist durch die Corona-Krise besonders abgestürzt, was dazu führt, dass die Währung momentan sehr günstig erworben werden kann. Das ist besonders risikoreich, macht aber auch hohe Rendite möglich.

8. EOS

EOS kam im Juni 2017 auf den Markt und ist einerseits eine Kryptowährung, andererseits aber auch eine allgemeine Plattform für Blockchain-basierte Anwendungen. Durch die Vielfalt kam EOS vor der Krise gut bei Anlegern an und könnte sich auch in Zukunft wieder an die Vor-Krisen-Werte annähern.

9. Dash

Bei Dash handelt es sich um ein zweistufiges Netzwerk. Dadurch ist Dash deutlich schneller als Bitcoin und auch anonymer. Die Corona-Krise konnte den Kurs von Dash nicht beeinflussen, der Wert stieg sogar in den letzten Tagen und liegt weit über dem Vor-Krisen-Wert.

10. Zcash

Zcash ist Bitcoin sehr ähnlich, jedoch mit einigen anderen Features. Wie Bitcoin basiert sie auf einer dezentralen Blockchain, ermöglicht aber die Anonymität hinter den Transaktionsbeträgen und Beteiligten. Durch ein zukünftiges, steigendes Bedürfnis nach Anonymität könnte sich der Kurs schnell erholen und insgesamt steigen.

11. Qtum

Qtum ist eine Fusion der Technologien von Bitcoin und Ethereum für Geschäftsanwendungen. Das Netzwerk zeichnet sich durch die Zuverlässigkeit von Bitcoin aus und ermöglicht gleichzeitig die Nutzung von intelligenten Verträgen und verteilten Anwendungen, so wie es innerhalb des Ethereum-Netzwerks funktioniert. Deshalb besitzt Qtum auch ein großes Potenzial für anstehende Schritte zur Digitalisierung.

12. Monero

Eine Kryptowährung mit privaten Transaktionsmöglichkeiten und einer der aktivsten Communities, die durch ihre offenen und datenschutzorientierten Ideale geprägt ist. Monero ist erfolgreich, konnte aber vor der Krise die Erwartungen der Anleger nicht erfüllen. Der Kurs könnte ansteigen, wenn der Fokus auf Datenschutz verstärkt wird. Ob und inwiefern dieser Fokus nach der Krise entsteht, bleibt abzuwarten.

13. Ethereum Classic

Eine Originalversion von Ethereum. Die Spaltung erfolgte, nachdem eine dezentrale, autonome Organisation, die auf dem ursprünglichen Ethereum aufgebaut war, gehackt wurde. Ähnlich wie Ethereum besitzt sich Ethereum Classic eine große Dynamik und konnte sich vergleichsweise schnell vom Einbruch der allgemeinen Kurswerte erholen.

Tipps für den Kryptowährung-Kauf – während und nach der Krise

Der Kurs der Kryptowährungen wird prinzipiell vom Vertrauen der Anleger beeinflusst. Steigt das Vertrauen in digitale Währungen, so steigt auch der Kurs. Deshalb ist eine genaue Markt-Beobachtung sinnvoll. Zudem lohnt sich aktuell ein Blick auf, im Vergleich zum Bitcoin, kleinere Kryptowährungen. Das Risiko ist zwar höher, aber es sind auch sehr viel höhere Renditen möglich. Lege dir aber unbedingt vor jeder Investition ein Maximal-Budget fest und investiere erstmal kleine Beträge. Steigen die Kurse weiter, kannst du die Risiken abwägen und dann auch mehr anlegen.

Generell ist es wichtig, sich vor dem Kauf gut über das gesamte Thema zu informieren. Diesen Schritt können auch die Gründer von BitcoinMag empfehlen, einer speziellen Nachrichten-Website für den Kryptowährungsmarkt. „Mittlerweile existieren auch viele kostenlose Angebote und Videos als Einstieg in den Umgang mit Kryptowährungen. Zudem lohnt es sich, aktuelle News und Erfahrungsberichte anderer Investoren zu lesen, um Einsteiger-Fehler zu vermeiden.“

Fazit

Zweifelsfrei lassen sich die Kryptowährungen aktuell zu einem sehr günstigen Preis kaufen. Es könnte sich also durchaus lohnen, in einige der Währungen einzusteigen. Vor allem, wenn das allgemeine Vertrauen in digitale Währungen durch die Krise steigt. Bedenke aber immer, dass sich die genauen Entwicklungen nie vorhersagen lassen. Du brauchst also Geduld und eine gute Vorbereitung. Nutze dafür die kostenlosen Angebote oder lass dich von Experten beraten. Denn nur dann startest du gut vorbereitet in deine Kryptowährung-Investition und kannst von den aktuellen Kurs-Entwicklungen profitieren.

Bitcoin Preisprognose für 2022 – Sollten wir mit Wachstum rechnen?

Wir werden uns auf diejenigen Faktoren konzentrieren, die den Kurs beeinflussen und die von der Community und Experten allgemein erwartet werden. Beachten Sie, dass niemand die Zukunft kennt, sodass einige völlig neue Umstände die Angelegenheit stören können.

Positive Seite. Aus der Analyse des Informationsraums lassen sich folgende Erwartungen ableiten:

– Wahrscheinlich wird die aktive Adaption von Bitcoin durch die klassische Finanzwelt weitergehen. Am Horizont werden die Genehmigung durch die Behörden und die Einführung neuer ETFs erwartet, jedoch mit echten Krypto-Assets in den Bilanzen und nicht mit Futures. Dadurch wird der Zugang klassischer Investoren zu Kryptowährung weiter verbessert.

– Das Lightning Netzwerk wird sich aktiv weiterentwickeln, was Bitcoin zu einem noch zugänglicheren Zahlungsmittel machen wird.

– Die größten Finanzunternehmen und Banken werden die Krypto Richtung weiter entwickeln.

– Australien erklärt seinen Wunsch, das erste große westliche Land zu werden, das seine eigene digitale Währung einführt und Bitcoin auf gesetzlicher Ebene vollständig legalisiert. 2022 könnten Nachrichten aus diesem Land den Kurs unterstützen.

– Es ist möglich, dass Bitcoin nach El Salvador von 1-2 weiteren Entwicklungsländern als offizielles Zahlungsmittel akzeptiert wird.

Negative Seite:

– Die US-Notenbank wird sich wahrscheinlich vollständig aus dem Programm der quantitativen Geldpolitik (QG) zurückziehen und einen Zinserhöhungszyklus beginnen. Dies ist notwendig, um die sich beschleunigende Inflation zu bekämpfen, und wird höchstwahrscheinlich zu einer Fortsetzung des Trends zur Stärkung des Dollars führen. Das Wachstum des Dollars und der Rückgang der Liquidität in der Welt ist ein entscheidender negativer Faktor für den Kryptowährungsmarkt im Jahr 2022.

– Wahrscheinliche Korrektur der Aktienindizes. Laut dem legendären Investor Charlie Munger (Warren Buffetts Partner bei Berkshire Hathaway) gibt es eine Aktienblase, die in den 2000er Jahren sogar die Dotcoms übertraf. Wenn der Aktienmarkt sehr turbulent ist, haben Anleger keine Lust auf Krypto und es kann sich noch volatiler verhalten.

– In den USA werden Pläne diskutiert, die Regulierung des Marktes für digitale Vermögenswerte zu verschärfen. Einerseits ist es gut, dass der Markt transparenter wird, andererseits steht die Krypto Community solchen Nachrichten traditionell eher ablehnend gegenüber.

Wie Sie sehen können, werden viele positive und negative Nachrichten erwartet. Sollten sich die Haupterwartungen erfüllen, wird dies zu einer deutlichen Erhöhung der Marktvolatilität führen. Allerdings sind Krypto-Investoren Preisgeschwätz nicht fremd, Hauptsache, nach den Einbrüchen soll noch Wachstum folgen.

Blockchain Infoportal

Auf diesem Informationsportal stellt die Bundesnetzagentur umfangreiche Informationen zur Blockchain-Technologie zur Verfügung. Neben Erläuterungen zur ihrer Funktionsweise bietet das Portal einen Überblick zu Blockchain-Anwendungen in den regulierten Netzsektoren, zu potenziellen Einsatzmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung und zu den Chancen und Herausforderungen der Blockchain-Technologie für mittelständische Unternehmen. Darüber hinaus werden auf dem Informationsportal aktuelle Blockchain-Entwicklungen vorgestellt und eine Vielzahl von Verlinkungen zu weiterführenden Veröffentlichungen und Blockchain-Initiativen angeboten. Das Informationsportal wird regelmäßig aktualisiert und um neue Themenbereiche erweitert.

Was ist eine Blockchain?

Eine Blockchain ist ein Register, in dem digitale Transaktionen in chronologischer Reihenfolge für alle Teilnehmer nachvollziehbar in Datenblöcken gespeichert („Block“) und unveränderbar miteinander verkettet („Chain“) werden.

Seitdem die Kryptowährung Bitcoin im Fokus der Öffentlichkeit steht, erhält die ihr zugrundeliegende Blockchain-Technologie große Aufmerksamkeit. Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, und Verwaltung setzen sich bereits seit einigen Jahren intensiv mit der Bedeutung der Technologie auseinander und treiben ihre Entwicklung und Verbreitung voran. In den vergangenen Jahren wurden in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen und auch in der öffentlichen Verwaltung konzeptionelle Überlegungen zum Einsatz der Technologie erarbeitet und zahlreiche Blockchain-Anwendungen entwickelt.

Auch die Bundesregierung befasst sich intensiv mit der Blockchain-Technologie und hat in diesem Zusammenhang im September 2019 eine eigene Blockchain-Strategie veröffentlicht, in der sie ihre wesentlichen Ziele und Grundsätze im Hinblick auf die Technologie vorgestellt hat. Auf europäischer Ebene wird derzeit im Rahmen der European Blockchain Partnership, einem Gemeinschaftsprojekt von ca. 30 europäischen Ländern und der EU-Kommission, eine europaweite Blockchain-Infrastruktur aufgebaut. Ab dem Jahr 2021 sollen hierüber eine Vielzahl von grenzüberschreitenden digitalen Verwaltungsdiensten auf Basis der Blockchain-Technologie angeboten werden.

Auch die Bundesnetzagentur beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren intensiv mit der Blockchain-Technologie. Sie hat im Jahr 2019 ein Diskussionspapier zur Blockchain-Technologie (pdf / 3 MB) in den Netzsektoren veröffentlicht und 2020 eine Anhörung zu den Potenzialen und Herausforderungen der Blockchain-Technologie in den Netzsektoren (pdf / 228 KB) durchgeführt. Durch die Gründung der neuen Unterabteilung „Internet, Digitalisierungsfragen – insbesondere im Mittelstand, Marktanalyse“ im Jahr 2020 hat sich das Aufgabenspektrum der Bundesnetzagentur im Bereich der Digitalisierung noch einmal deutlich erweitert. Die Bundesnetzagentur beschäftigt sich seitdem intensiv auch mit Digitalisierungsfragen der mittelständischen Wirtschaft. Im Bereich der Blockchain-Technologie analysiert sie außerdem die Potenziale und Herausforderungen für die öffentliche Verwaltung und ist in diesem Zusammenhang unter anderem in der oben genannten European Blockchain Partnership tätig.

Potenziale der Blockchain-Technologie

Die oben beschriebenen Entwicklungen machen deutlich, dass die Blockchain-Technologie wesentlich mehr Potenziale bietet als die Schaffung und Verwaltung von Kryptowährungen. Die Blockchain-Technologie ermöglicht es vor allem, Transaktionen zwischen verschiedenen Akteuren direkt, transparent und manipulationssicher durchzuführen und einzelne Arbeitsprozesse automatisiert abzuwickeln. Da die Technologie eine unmittelbare Interaktion zwischen den beteiligten Akteuren ermöglicht, besitzt sie außerdem das Potenzial, klassische Aufgaben von Intermediären ganz oder teilweise zu ersetzen.

Denkbare Anwendungsfälle für die Blockchain-Technologie ergeben sich in praktisch allen Wirtschaftssektoren. Aber auch in der öffentlichen Verwaltung kann die Technologie Mehrwerte bieten.

Herausforderungen der Blockchain-Technologie

Mit dem Einsatz der Blockchain-Technologie sind zugleich eine Reihe von rechtlichen, technischen und organisatorischen Herausforderungen verbunden. Zu den wesentlichen Herausforderungen gehören

die Einhaltung von Datenschutzanforderungen,

die Erhöhung der Transaktionsgeschwindigkeit,

die Schaffung von Interoperabilität sowohl zwischen einzelnen Blockchains als auch zwischen Blockchains und bestehenden Prozessen,

die sichere Einbindung externer Daten in Blockchains sowie

die dauerhafte Gewährleistung der IT-Sicherheit von Blockchain-Anwendungen.

Problematisch und in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert wird außerdem der enorm hohe Stromverbrauch, der bei einigen Blockchains wie der Bitcoin durch die komplexen Mechanismen zur Überprüfung und Bestätigung der durchzuführenden Transaktionen verursacht wird. Hierzu ist allerdings einschränkend anzumerken, dass dieses Problem fast ausschließlich bei Kryptowährungen besteht. Der Energieverbrauch der meisten anderen Blockchain-Anwendungen entspricht in etwa dem von klassischen IT-Systemen und ist im Vergleich zu Kryptowährungen deshalb vernachlässigbar.

Im dem zum Download bereitstehenden Dokument werden die technologischen Grundlagen der Blockchain-Technologie und ihre wesentlichen Potenziale und Herausforderungen ausführlich beschrieben. In dem Dokument werden wichtige Blockchain-Begriffe wie Distributed-Ledger-Technologien, Peer-to-Peer-Prinzipien, Kryptographische Funktionen, Konsensmechanismen und Smart Contracts erläutert und es werden die allgemeinen Potenziale und Herausforderungen der Technologie dargestellt. Das Dokument enthält außerdem einen Leitfaden, mit dem untersucht werden kann, ob die Blockchain-Technologie in einem konkret geplanten Anwendungsfall grundsätzlich Mehrwerte bieten kann und es zeigt auf, in welchem Zusammenhang die Blockchain-Technologie aus Sicht der Bundesnetzagentur zu anderen innovativen digitalen Technologien und Entwicklungen wie Künstlicher Intelligenz, Cloud Computing, Data-Analytics oder dem Internet der Dinge steht.

Das Dokument ist ein sektorübergreifendes Einführungsdokument in die Blockchain-Technologie. Es enthält insbesondere zu den regulierten Netzsektoren keine konkreten regulatorischen Handlungsempfehlungen. Die Bundesnetzagentur hat ihre Einschätzung dazu im Diskussionspapier zur Blockchain-Technologie im Energie- und Telekommunikationssektor sowie in den Ergebnissen ihrer Anhörung zur Blockchain-Technologie in den regulierten Netzsektoren veröffentlicht.

Sehr gute Einblicke in die grundsätzliche Funktionsweise der Blockchain-Technologie bietet auch das BMVI-Blockchain-Gutachten „Chancen und Herausforderungen von DLT (Blockchain) in Mobilität und Logistik“ sowie die BSI-Blockchain-Veröffentlichung „Blockchain sicher gestalten“.

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