Blockchain-Technologie verständlich erklärt

Posted by Julia Werner  • 

Kryptowährung: Eine Alternative zu gewöhnlichem Geld?

Schon der Begriff „Kryptowährung“ klingt erst einmal kompliziert. Das Wort „Kryptographie“ bedeutet so viel wie „geheime Schrift“. Ähnlich dieser Bedeutung zeigt sich auch die Kryptowährung. Es handelt sich hierbei um die verschlüsselte Form einer digitalen Bezahlmöglichkeit.

Kryptowährungen kommen dabei gänzlich ohne Vermittler wie Banken und ähnliche Finanzinstitute aus. Auch funktioniert die Zahlung vollkommen staatsunabhängig. Digitale Netzwerke und entsprechende Handelsplattformen dienen als Quelle einer Kryptowährung. Als erste und bisher bekannteste ihrer Art ist der Bitcoin bekannt, der im Jahr 2009 erfunden wurde.

Die Entwicklung von Kryptowährungen – was zeichnet sie aus, wohin geht die Reise?

Die Entwicklung von Kryptowährungen – was zeichnet sie aus, wohin geht die Reise?

Kryptowährungen sind spätestens mit den Erfolgsmeldungen über rasant steigende Kurse im ersten Quartal 2021 in aller Munde. Anleger sehen darin großes Potenzial und spekulieren mit dem virtuellen Geld. Doch was steckt hinter dem Trend und wohin entwickeln sich Kryptowährungen? Wir versuchen, ein paar Antworten zu geben.

Was versteht man unter einer „Kryptowährung“?

Auch wenn es der Name suggeriert, handelt es sich bei einer Kryptowährung nicht um eine mit Dollar, Euro, Yen und Co. vergleichbaren Währung. Vielmehr sind Kryptowährungen dezentral organisierte Zahlungssysteme, welche durch Kryptographie verschlüsselt werden. Die technische Grundlage dafür liefert die sogenannte „Blockchain“. In dieser digitalen Verkettung werden alle Transaktionen innerhalb einer Kryptowährung gespeichert.

Anders als bei „echten“ Währungen erfolgt die Speicherung nicht zentral auf einem Server, sondern auf den Rechnern von allen Personen oder Institutionen, die mit der entsprechenden Kryptowährung handeln, sie also verkaufen oder kaufen. Auf diese Weise sind alle Transaktionen verschlüsselt über die gesamte Welt verteilt. Dadurch soll die Blockchain und entsprechend die Kryptowährung kaum oder nur sehr schwer zu manipulieren sein.

Die Macher hinter einzelnen Kryptowährungen zielen mit ihren Quasi-Währungen darauf ab, Menschen weltweit eine Alternative Lösung für den bargeldlosen und digitalen Geldverkehr anzubieten. Dieser Zahlungsverkehr soll vor allem unabhängig von Zentralbanken oder entsprechenden Aufsichtsbehörden bzw. staatlicher Kontrolle sein.

Die große Popularität von Kryptowährungen sorgt jedoch dafür, dass mittlerweile auch Staaten sowie der Euro-Raum über die Einführung eigener staatlich bzw. überstaatlich regulierter Digitalwährungen nachdenken.

Seit wann gibt es Kryptowährungen?

Die Ursprünge von Kryptowährungen liegen im Ende der 1990er-Jahre. Damals schlossen sich sogenannte “Cypherpunks“ zusammen. Es waren Programmierer, die nach einer Möglichkeit suchten, um auch digital die Privatsphäre zu schützen. Einer dieser Programmierer soll der Japaner Satoshi Nakamoto gewesen sein. Bis heute ist nicht klar, ob es eine Person mit diesem Namen wirklich gab, oder ob es sich um ein Pseudonym handelt.

Satoshi hat schließlich 2008 in seinem Text „The Cryptography Mailing List“ die Idee einer Kryptowährung vorgestellt, den Bitcoin. Damit war die erste Kryptowährung weltweit geschaffen worden.

Heute hat der Bitcoin unter mittlerweile über 3.000 Kryptowährungen weltweit mit mehreren hundert Millionen Euro die größte Marktkapitalisierung. Zu den weiteren großen Kryptowährungen zählen Ethereum, Bitcoin Cash und Tether.

Kryptowährung vs. reguläre Währung

Kryptowährung reguläre Währung existiert nur digital

Verwaltung ist dezentral, keine zentrale Steuerung

Speicherung aller Transaktionsdaten in der Blockchain

in der Regel begrenzte Menge an Coins

anonyme Transaktion über verschlüsselte Verbindungen

neue Coins entstehen durch Mining (Rechenoperationen mit Computern)

Teilnehmer am Blockchain-Netzwerk können Coins selbst schürfen

Transaktionen erfolgen zwischen den Teilnehmern direkt (P2P)

falsche Überweisungen können nicht zurückgeholt werden gibt es digital und physisch, z.B. als Geldschein

wird zentral über eine Bank bzw. Notenbank verwaltet und gesteuert

Speicherung von Transaktionsdaten für jeden einzelnen Kunden

theoretisch unbegrenzt verfügbar

jede Transaktion wird immer einem Konto zugeordnet und ist nicht anonym

neues Geld wird durch Kredite erzeugt

Zentralbanken geben neues Geld an Kreditinstitute aus

eine Bank muss den Geldtransfer ausführen

Fehlerprüfung vor der Überweisung

Entstehung von Coins bei Kryptowährungen

Kryptowährungen bestehen aus digitalen „Coins“. Diese werden mit Hilfe von „Mining“ geschürft. Dabei handelt es sich um Rechenoperationen innerhalb der Blockchain. Beim Mining werden Transaktion errechnet, indem zwei „Hashes“, d.h. Datenblöcke miteinander verknüpft werden. Daher stammt auch der Name Blockchain.

Um zwei Datenblöcke miteinander zu verbinden, sind umfassende Rechenleistungen erforderlich. Sobald die Verknüpfung erfolgt ist, entsteht ein neuer Hash. Miner erhalten für diese Vorgänge eine Vergütung in Form von Coins.

Jede Transaktion, Verkauf und Kauf, wird in der Blockchain gespeichert. Deshalb erfordern Transaktionen bei Kryptowährungen mit jeder neuen Transaktion mehr Rechenleistung. Heute werden Bitcoins z.B. überwiegend in speziellen „Farmen“ geschürft. Dort sind tausende Rechner und vor allem rechenstarke Grafikkarten zusammengeschlossen, um die für die Berechnung der Hashes notwendige Rechenkraft zu haben.

Ausblick: Die Rolle von Kryptowährungen in der Zukunft

Kryptowährungen sind aktuell (Stand: 08/2021) ein begehrtes Ziel von Anlegern, die hochspekulativ hohe Gewinne erwirtschaften wollen. Kryptowährungen wie der Bitcoin haben ihren Wert innerhalb von wenigen Jahren verhundertfacht. Allerdings sind die Kurse von Kryptowährungen immer noch sehr volatil. Das bedeutet, dass Gewinne schnell zu hohen Verlusten werden oder sich zu einem Totalverlust entwickeln können.

Bis dato haftet Kryptowährungen häufig noch ein zweifelhafter Ruf an, denn aufgrund der Möglichkeit, anonyme Transaktionen durchführen zu können, werden Bitcoin & Co. auch von Kriminellen genutzt.

Wenn sich Kryptowährungen langfristig als stabiler erweisen und einige davon entgegen dem ursprünglichen Ziel zentral gesteuert werden, könnten sie bisherige Zahlungsmethoden ablösen.

Allerdings muss bis dahin geklärt werden, wie die immensen Rechenoperationen und der damit verbundene enorm hohe Energiebedarf nachhaltig erfüllt werden können.

Viele Kryptowährungen sind außerdem nicht das eigentlich Revolutionäre, sondern die dahinter steckende Blockchain-Technologie. Sie ermöglicht es u.a., dass in Zukunft Fahrzeuge miteinander kommunizieren bzw. traden können. So könnten ganz neue Geschäftsmodelle entstehen, wie selbstfahrende LKW, die automatisiert mit Logistikzentren ohne Fahrer über eine Blockchain abrechnen.

Ähnlich vielversprechend wie Kryptowährungen sind die mit derselben Technologie entwickelten NFTs. Diese „Non-Fungible-Tokens“ sind digital verschlüsselte Gegenstände, die einmalig sind und nicht repliziert werden können. NFTs werden bereits eingesetzt, um Kunstwerke einzigartig zu digitalisieren, aber auch im Bereich Musik und bei Computerspielen.

Vermutlich waren Kryptowährungen erst der Anfang der Blockchain-Ära, welche den Digitalen Wandel 2.0 einläutet und Zahlungssysteme sowie gesamte Prozesse auf eine völlig neue Weise ermöglicht.

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Blockchain-Technologie verständlich erklärt

Die Grundidee der Blockchain lässt sich auf das Whitepaper des Bitcoins zurückführen. Dieses wurde von einem unbekannten IT-Experten unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ veröffentlicht und beschreibt ein dezentrales System. Vor allem die Probleme beim Umgang mit monetären Werten – auch als Fiatgeld bezeichnet – waren der Anlass, um ein System zur Dezentralisierung des Zahlungsverkehrs zu entwickeln. Insbesondere Banken nutzen das von Kunden einbezahlte Geld, um neue Kredite zu vergeben. Durch dieses Prinzip steigt die Geldmenge im Markt, sodass eine Überbewertung einzelner Wirtschaftsgüter die Folge ist. Die Weltwirtschaftskrise aus dem Jahr 2008 verdeutlicht, welche Folgen eine Überbewertung von Immobilien und die Vergabe unsicherer Kredite nach sich ziehen.

Das von Nakamoto vorgestellte digitale Register bezieht sich auf den Transfer-Prozess von Informationen und Werten. Durch einen dezentralen Ansatz soll die Kontrolle über diese Informationen von einzelnen Institutionen genommen werden und an eine Community oder ein Netzwerk von gleichgesinnten Stakeholdern weitergegeben werden. In einer Blockchain sind sämtliche Informationen öffentlich einsehbar und die Transaktionen nachvollziehbar.

Um einen Einblick in die Daten eines anderen Nutzers zu verhindern, werden sämtliche Konten einer Blockchain anonymisiert. Einzig die alphanumerische Adresse ermöglicht die Identifizierung eines Kontos. Um den Ansatz der Dezentralisierung gerecht zu werden, werden die gespeicherten Daten auch nicht zentral auf einem einzelnen Server gespeichert. Stattdessen agiert die Blockchain als dezentrales Register und wird weltweit auf zahlreichen Computern gespeichert. Diese sind über das Internet verbunden und verfügen jeweils über das komplette Kontenbuch.

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