Coinbase spielt die Web3-Karte, BitMEX startet Spot-Handel im Rennen um neue Kunden und Umsätze
Posted by Julia Werner •
Web 3.0: Aloha Browser mit neuer Handshake HNS-Integration
Web-Enthusiasten sorgen sich um die Privatsphäre im Netz. Deshalb erschuf eine Gruppe junger Entwickler aus Zypern einen leistungsfähigen Browser, der sich immer weiter in Richtung Web 3.0 entwickelt. Die jüngste Errungenschaft des Aloha Browser: HNS-Integration.
Der unabhängige Aloha Browser surft mittels seiner neuen Handshake (HNS) Integration in Richtung eines wirklich dezentralisierten Netzes – “Handshake” ist ein dezentralisiertes System, das Domain-Adressen ohne zentrale Stelle verteilt.
Die Integration ermöglicht es, dass Websites mit HNS-Namen automatisch innerhalb des Aloha Browsers ohne zusätzliche Konfiguration angezeigt werden können. Auch ein Desktop Browser ist inzwischen für Windows verfügbar. Doch was genau hat die Handshake Integration mit dezentralen Domains zu tun?
Zentrales Web 2.0
Bisher verwalten zentrale Organisationen die Top-Level-Domains, kurz TLDs. Eine TLD ist der letzte Bestandteil einer Internetadresse (URL). Das bekannteste Beispiel ist
In den USA werden diese Domains von der ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) und in Deutschland über die DENIC (Deutsches Network Information Center) herausgegeben und verwaltet. Das Domain-Name-System, quasi das Telefonbuch des Internets, in dem Adressen gespeichert sind, ist demnach zentral organisiert.
Das ist ein Dorn im Auge vieler Digital Natives. Denn eigentlich hatte Tim Berners-Lee im Jahre 1991 einen ganz anderen Grundgedanken für das World-Wide-Web:
Es gibt keinen zentralen Computer, der das Web kontrolliert, nicht einmal eine Organisation, die das Web betreibt. Das Web ist kein physisches Ding, das an einem bestimmten Ort existiert. Es ist ein Raum, in dem Informationen existieren können. Sir Tim Berners-Lee
Doch dieser Raum hat keine Wände, keine Decke und auch keinen Boden. Er ist quasi unendlich groß und wir füllen ihn immer weiter mit Daten. Im Jahre 2020 belief sich die im Web generierte Datenmenge auf 64,2 Zettabyte. In Gigabyte (GB) ausgedrückt ist die Zahl so riesig, dass sie kaum noch darstellbar ist: 6,42e+13. Laut einer Prognose des Internet Data Centers (IDC) soll sich das Volumen der im Jahr 2025 erstellten und replizierten Daten auf 181 Zettabyte belaufen.
Quelle: IDC, Statista 2022
Diese riesige Datenflut ist vom Menschen nicht mehr verwaltbar. Doch riesige Datenkraken wie Meta und Co. wühlen sich durch diese Flut und verwerten die Informationen, die wir bei jedem Schritt im Web hinterlassen – gewinnbringend. Einzelne User verlieren im Zuge dessen zunehmend die Kontrolle über ihre persönlichen Daten. Bilder, Chatverläufe, Standorte oder Suchhistorien verfangen sich in den Tentakeln der Tech-Giganten. Roger McNamee, Mitgründer von Elevation Partners und ein früher Investor in Facebook, Google und Amazon schrieb 2018 im Handelsblatt einen Gastbeitrag zum Thema Internetplattformen. In diesem geht er auf die im Jahr 2011 veröffentlichte Warnung von Netscape-Gründer Marc Andreessen ein. Der schrieb damals im Wallstreet Journal den Artikel “Why Software Is Eating the World.” Vor über zehn Jahren wurde diese Warnung ignoriert. Doch im Moment ist das Thema aktueller denn je.
Jetzt stehen wir vor der Herausforderung, die Welt aus den Zähnen der Internetplattform-Monopole zu befreien. Roger McNamee (Elevation Partners Co-Founder) im Handelsblatt
Dass Berners Lee Traum von Gleichberechtigung im Web nicht aufgegangen ist und die Macht einigen wenigen in den Schoß gefallen, sieht auch die überwältigende Mehrheit der US-Bevölkerung so.
In einem Interview mit dem Time Magazine sagte die Wirtschaftswissenschaftlerin Shoshana Zuboff (Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus) jüngst, dass 94 Prozent der US-Amerikaner sich Sorgen um ihre Privatsphäre machen würden. Sieben von zehn seien überdies der Meinung, dass die Tech-Konzerne zu viel Macht hätten.
Web 3.0 und ein dezentrales DNS
Doch es gibt Hoffnung. Denn mit dem Web 3.0 bewegen wir uns wieder in die Richtung, die Berners-Lee vor 20 Jahren bereits einschlagen wollte. Denn ein offenes Netzwerk auf Basis von Open-Source-Software und Blockchain Technologie ermöglicht ein neues Internet, in dem keine Zwischeninstanzen mehr nötig sind. Daten werden nicht mehr zentral auf den Servern einzelner Anbieter gespeichert, sondern global auf die Server verschiedenster Akteure verteilt und durch Kryptografie gesichert. So soll auch die Verwaltung der Domains in Zukunft dezentral und manipulationssicher laufen. All das will Aloha nun ermöglichen.
Die Handshake HNS-Integration beim Aloha Browser ist ein bedeutender Schritt in eben diese Richtung, in Richtung des dezentralen Web 3.0. Denn die Open-Source-Technologie ermöglicht es, Domains mit Endungen wie und .sats. dezentral zu verwalten. Sie werden dann nicht mehr von einer zentralen Stelle verkauft, sondern können einfach beansprucht werden, falls sie noch frei sind.
Über 4 Millionen HNS-Namen sind bereits auf der Blockchain registriert und die rund 28 Millionen User des Aloha Browsers können sich die HNS-Websites ohne zusätzliche Konfiguration im Aloha-Browser anzeigen lassen. Damit gelingt dank des Aloha Browsers ein wichtiger Schritt in Richtung Web 3.0.
Coinbase stellt Web3 Dapp vor
Die größte Krypto-Börse Amerikas, Coinbase, erweitert sein Produktangebot und stellt neue Web3-App-Funktionen vor. Enthalten sind eine Hot Wallet sowie ein Browser für die mobilen Apps. Zunächst werden in einem Probebetrieb diese neuen Funktionen nur einigen, ausgewählten Nutzer zur Verfügung gestellt.
Zu den Neuerungen gehören zusätzliche Web3Funktionen, mit denen über die Coinbase App auf DeFi und andere dApps (dezentrale Apps) im Ethereum Netzwerk zugegriffen werden kann. Zunächst stehen diese Neuerungen einer begrenzte Zahl von ausgewählten Benutzern der mobilen App von Coinbase zur Verfügung.
Wie Risi Dean, Director of Product Management bei Coinbase, in einer Ankündigung von heute 17.05.2022 bekannt gab, wird diesen Monat das Produktangebot von Coinbase deutlich erweitert.
Wir zeigen Ihnen Schritt-für-Schritt wie es geht!
Was ist neu bei Coinbase?
Im Einzelnen geht aus der Ankündigung hervor, dass mit den neuen Web3-Funktionen die berechtigten Nutzer mit dem Handel auf NFT-Marktplätzen starten können. Sie können Swaps (Tausch/Handel von einem Kryptotoken zu einem anderen Kryptotoken) an dezentralisierten Börsen (DEX) platzieren.
Ebenso ist es ihnen möglich, mit Kreditvergabeprotokollen für DeFi (dezentrale Finanzen) zu interagieren und somit Geld zu verleihen.
Hinzu zum mobilen Browser für die Coinbase Apps soll es noch eine Hot Wallet geben, über die Kunden Geld und Token wechseln können. Neu an der dezentralen Hot Wallet von Coinbase ist, dass diese eine Co-Custodial-Einrichtung haben wird.
Das bedeutet, dass der private Zugangs-Key für die Wallet doppelt gespeichert werden kann, einmal vom Unternehmen Coinbase und auch vom Benutzer persönlich.
Diese doppelte Speicherung bietet einen zusätzlichen Schutz vor Missbrauch. Wenn das mobile Gerät verloren geht oder die Zugangsdaten abhandenkommen, dann kann über die bei Coinbase gespeicherten Daten der Zugang zum Hot Wallet schnell wieder hergestellt werden.
Coinbase announced to allow some users to access Ethereum-based dapps directly from the Coinbase app, like opensea like Uniswap and Sushiswap, Curve and Compound. The ‘key’ is splited between you and Coinbase and Coinbase can assist in recovery. — Wu Blockchain (@WuBlockchain) May 17, 2022
Positive Nachrichten in schweren Zeiten
Diese heute angekündigten Erweiterungen sind bereits die zweite neue Produkteinführung in diesem Monat. Erst am 4. Mai hatte Coinbase den von den Kunden herbeigesehnten NFT-Marktplatz gestartet, doch leider mit nur mäßigem Umsatzvolumen bisher.
Vielleicht will Coinbase mit den vielen positiven Nachrichten über neue Produkterweiterungen über die schlechten Nachrichten hinweg gehen.
Die massiven Probleme auf dem gesamten Finanzmarkt, hervorgerufen durch die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie sowie dem Ukraine-Krieg und dessen wirtschaftliche Folgen für die Weltwirtschaft belasten den ohnehin schwächelnden Krypto-Markt zusätzlich.
Und die fallenden Kurse vieler Kryptowährungen und Blockchain-Firmen sowie die Zurückhaltung beim Handel belasten auch die Krypto-Börsen, darunter auch Coinbase.
In den veröffentlichten Zahlen zum ersten Quartal 2022 musste das erfolgsverwöhnte Unternehmen Coinbase zum ersten Mal einen Nettoverlust in Höhe von 430 Millionen US-Dollar aus dem rückläufigen Geschäft verzeichnen.
Im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2021 ist der Umsatz um 27 % auf 1,1 Milliarden US-Dollar gegenüber 1,6 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Und die monatlichen Nutzerzahlen sind ebenfalls rückläufig, von 11,4 Millionen auf nur noch 9,2 Millionen.
Anlagegelder bei Coinbase sicher
Nach der Veröffentlichung der schlechten Zahlen für das erste Quartal 2022, mit dem Nettoverlust von Coinbase in Höhe von 430 Millionen US-Dollar, haben Gerüchte über eine fehlende Insolvenzabsicherung die Kunden verunsichert.
Aus einer Offenlegung über die Vorgehensweise in einem Insolvenzfall von Coinbase geht hervor, dass die Nutzer in diesem Fall wie „ungesicherte Gläubiger“ behandelt werden. Daraus folgte die Angst, dass die eingelegten Vermögenswerte der Nutzer an Coinbase übergehen und Bestandteil der Insolvenzmasse werden.
2/ We have no risk of bankruptcy, however we included a new risk factor based on an SEC requirement called SAB 121, which is a newly required disclosure for public companies that hold crypto assets for third parties. — Brian Armstrong – (@brian_armstrong) May 11, 2022
Der CEO von Coinbase, Brian Armstrong, entgegnete diesen Befürchtungen mit der Zusicherung, dass die Gelder der Nutzer garantiert sicher sind, und auch immer sicher waren. Er relativierte die Offenlegung damit, dass es kein Konkursrisiko gebe.
Und nur im unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz könnte eventuell eine sehr geringe Möglichkeit bestehen, dass ein Gericht beschließe, die eingelegten Verbrauchervermögen als Teil des Unternehmens zu betrachten und in die Insolvenzmasse zu übernehmen.
Coinbase spielt die Web3-Karte, BitMEX startet Spot-Handel im Rennen um neue Kunden und Umsätze
Coinbase spielt die Web3-Karte, BitMEX startet Spot-Handel im Rennen um neue Kunden und Umsätze
Source: Adobe/Andrey Popov
Die großen Kryptobörsen Coinbase und BitMEX setzen neue Funktionen ein, um mehr Kunden anzulocken. Sie profitieren dabei unter anderem vom steigenden Interesse der Nutzer an direktem und mobilem Web3-Zugang sowie an Spotmärkten.
Wie geplant führt die große Krypto-Derivateplattform BitMEX eine neue Spotbörse ein, die es Händlern ermöglicht, Kryptoassets mit Hilfe eines Orderbuchs zu kaufen, zu verkaufen und zu handeln.
"Zu diesen Kryptowährungen gehören beliebte Portfolioklassiker wie XBT (BTC) und ETH, aufstrebende Stars wie APE und AXS sowie DeFi-Performer wie UNI und SUSHI - alle gepaart mit USDT (ERC-20)", so die Plattform.
Weitere Kryptowährungen und Handelspaare, einschließlich BMEX-Token, sind in Vorbereitung und sollen laut BitMEX in den kommenden Monaten zur Spotbörse hinzugefügt werden.
In der Zwischenzeit hat Coinbase eine neue Funktion für seine Kunden eingeführt, die es ihnen ermöglicht, direkt von der Coinbase-App aus auf Web3 zuzugreifen und es zu erkunden, das von der neuen Dapp-Wallet (dezentrale Anwendung) und dem Dapp-Browser des Unternehmens unterstützt wird. Vorerst wird die Funktion für eine begrenzte Anzahl von Coinbase-App-Nutzern verfügbar sein, die in der Lage sein werden, direkt von der App aus auf Ethereum-basierte Dapps zuzugreifen, sagte die Börse.
"Wir rollen die neue Dapp-Wallet und Browser-Erfahrung in den USA auf Android zunächst für eine kleine Untergruppe von Nutzern aus und planen, sie bald auf alle Nutzer und Plattformen auszuweiten", fügten sie hinzu.
Mit der neuen Funktionalität sollen Nutzer in der Lage sein, Dapps zu erkunden, ohne eine Recovery Phrase verwalten zu müssen.
"Diese innovative Dapp-Wallet-Erfahrung wird von der Multi-Party-Computation-Technologie angetrieben, die es Ihnen ermöglicht, eine dedizierte On-Chain-Wallet zu haben, die Coinbase dabei hilft, sie sicher zu halten", sagte die Börse.
Coinbase hat nach eigenen Angaben mehr als 98 Millionen verifizierte Nutzer in rund 100 Ländern.
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