Das Netz der Zukunft

Posted by Julia Werner  • 

Ein Kommentar von Zscaler: Der Traum vom 6G-Funkstandard

Der neue Mobilfunkstandard 5G verspricht seit Vergabe der Lizenzen viele neue Möglichkeiten. Doch während der flächendeckende 5G-Ausbau noch in weiter Ferne liegt, träumt manch einer bereits von 6G und mehr. Ein Kommentar von Zscaler.

Nathan Howe, VP of Emerging Technology 5G bei Zscaler

Der neue Mobilfunkstandard 5G verspricht seit Vergabe der Lizenzen viele neue Möglichkeiten: Sichere Echtzeitübertragung mit mehreren Gigabyte pro Sekunde und eine bisher unbekannte Datendichte ermöglichen neue Arten von Anwendungen, die bloß von der Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit des Funknetzes abhängen. Doch während der flächendeckende 5G-Ausbau noch in weiter Ferne liegt, träumt manch einer bereits von 6G und weiteren Folgeversionen, obwohl die Netzabdeckung der fünften Generation weltweit gesehen erst zu etwa 10 Prozent gegeben ist, wie unlängst auf dem Mobile World Congress bestätigt wurde (Anm. d. Red.: In Deutschland wurde nach den Daten der Bundesnetzagentur Ende Oktober 2021 über 53 Prozent der Fläche von mindestens einen Anbieter mit dem neuesten Mobilfunkstandard 5G versorgt.)

Beim Griff zum Smartphone hat ein Anwender daher derzeit eine Chance von eins zu neun auf Datenübertragung mit 5G-Highspeed. Doch auch die bereits abgedeckte Fläche kann meist nicht mit der höchstmöglichen Datenrate versorgt werden. Sogar hinter dem Kürzel „5G“ in der oberen Ecke auf dem Handydisplay verbirgt sich bei manchen Mobilfunkanbietern derzeit noch Surfgeschwindigkeit im 4G-LTE-Bereich. Grund dafür ist der Umstand, dass die 5G-Übertragungsrate meist noch auf den Beinen der Technik steht, die das 4G-Netz tragen.

Virtualisierung macht den Unterschied

5G-Geschwindigkeit geht mit zwei entscheidenden Entwicklungen der LTE-Technik einher: Ein differenzierender Faktor für den Endanwender ist die Geschwindigkeit der Übertragung der Funkdaten zwischen dem Mobiltelefon und der Antenne auf den Funkmasten. Für Unternehmensanwendungen ist allerdings viel entscheidender der Ausbau des Backends. Hier hinkt nicht nur das Umrüsten der Funkmasten hinter den ursprünglichen Erwartungen her, sondern der eigentliche technische Standard selbst befindet sich noch in der Entwicklung hin zu Standalone (SA)-Netzwerken oder Non-Standalone (NSA)-Netzwerken. Die Abkopplung des Funksignals vom Backend macht darum zukünftig den Unterschied zum Funkstandard der nächsten Generationen aus und davon werden 6G oder gar 7G profitieren.

Der große Unterschied liegt dabei in der Virtualisierung der Services. War bisher Hardware für die Abwicklung der Datensignale verantwortlich – ähnlich zum klassischen Server in einem Rechenzentrum – liegt der eigentliche Fortschritt von 5G in dem Angebot der Virtualisierung, bei der keine dedizierte Hardware vor Ort mehr erforderlich ist. Hier greift die Idee der Cloud, dass nämlich der eigentliche Service von überall aus angesteuert werden kann, stets aufbauend auf festgelegten Regelwerken. Die eigentliche Revolution besteht somit in der Abkehr von der physikalischen Infrastruktur zugunsten von virtualisierten Prozessen oder Maschinen eines multifunktionalen IT-Ökosystems. Unternehmen beginnen bereits, ihre Anwendungen dafür zu entwickeln.

Die Vision des Edge

Der Mobilfunk wird langfristig gesehen virtualisiert und der erste Stein dafür ist durch den aktuellen Ausbau der fünften Generation gelegt. Trotz aller noch zu nehmenden Hürden in der Standardisierung, darf man optimistisch gestimmt sein: Bereits beim 5G-Netz ist mit mehreren Gigabyte zu rechnen, die pro Sekunde verarbeitet werden können. Wegen Übertragungsraten in dieser Höhe geraten herkömmlich Rechenzentren nun ins Wanken, denn: Warum auf Hardware-Infrastruktur im Unternehmensnetz setzen, wenn über Funkübertragung eine höhere Leistungsfähigkeit genutzt werden kann – bei weniger Administrationsaufwand? In Verbindung mit Edge Computing und der Cloud wird durch 5G und zukünftige Mobilfunkgenerationen die Datenverarbeitung in unmittelbarer Nähe des Endgeräts des Nutzers möglich werden. Die physische Bindung an technische Infrastruktur entfällt ebenso, wie die Netzwerkabhängigkeit mit 5G durch die Kontrollfunktion, die vor Ort und zur richtigen Zeit in Nähe der Anwendung bereitgestellt wird, bereits entfallen ist.

Kein Quantensprung zu 6G

Der Sprung zu 6G wird dann kleiner ausfallen, da dazu lediglich die Datenübertragungsrate angepasst werden muss und einige Funktionen im Zusammenhang mit Machine Learning (ML) oder Künstlicher Intelligenz (KI) für Entscheidungsprozesse hinzugefügt werden können. Bis es soweit ist, werden die derzeitigen Kinderkrankheiten von 5G überwunden sein, die höhere Funkübertragungsraten beeinträchtigen, wie die Feuchtigkeit des Sprechens, die zu Unterbrechungen der Signalübertragung hin zur Antenne führen kann. Außerdem das Problem, wie sichergestellt werden kann, dass auf einer Geschäftsreise zwischen München und Hamburg eine lückenlose Anbindung mit dem 5G-Netz besteht, stets unter Berücksichtigung der Einflüsse der Umwelt.

Der virtuelle Weg ist geebnet

Die Evolution zunehmend verteilter Dienste wurde durch 5G auf den Weg gebracht und wird in den nächsten Jahrzehnten neuartige Anwendungen ermöglichen. So profitiert beispielsweise die Industrie und das damit verbundene Industrial Internet of Things (IIoT) enorm von den steigenden Kapazitäten der Datenübertragung und der Fortschritte im Edge Computing, nicht zuletzt hinsichtlich der voranschreitenden Digitalisierung und der Automatisierung. Eigentlich vollzieht bereits 5G den Quantensprung – für private Nutzer, für eine intelligente Infrastruktur und für die Industrie 4.0. Diese Mobilfunkgeneration ebnet den virtuellen Weg für alle nachfolgenden Generationen und man darf gespannt sein, wie neue Technologien, darunter Machine Learning und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz, in das nächste Upgrade eingewoben werden. 6G bleibt aber vorerst ein Traum, der wohl frühestens ab dem Jahr 2030 in Erfüllung gehen wird.

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Huawei 6G LTE Zukunftstechnologie

Mit 6G wird Mobilfunk in der digitalen und vernetzten Zukunft eine wesentliche Rolle spielen. Auf diese zehn Trends müssen sich Anbieter und Anwender bis 2030 einstellen.

©polack

Seit der Verfügbarkeit 2019 hat der Mobilfunkstandard 5G eine beachtliche Entwicklung hingelegt. So wurden inzwischen weltweit 176 kommerzielle 5G-Netze mit mehr als 1,5 Millionen Basisstationen eingerichtet, die - zumindest theoretisch - über 500 Millionen Nutzer versorgen.

Doch während die Möglichkeiten von 5G im privaten und Unternehmens-Umfeld noch kaum ausgeschöpft sind, machen sich Mobilfunkbetreiber und -ausrüster bereits Gedanken über die weitere Entwicklung, Stichwort 5,5 oder sogar 6G. So ist etwa Huawei davon überzeugt, dass die digitale und die physische Welt bis zum Jahr 2030 tief miteinander verwoben sein werden, um eine nahezu reale Erfahrung schaffen. Mobilfunknetze sollen dabei ein wichtiger Bestandteil der intelligenten Welt 2030 sein. Auf dem Global Mobile Broadband Forum (MBBF) in Dubai stellte David Wang, Executive Director of the Board von Huawei und Vorsitzender des ICT Infrastructure Managing Board, die zehn wichtigsten Trends für die Zukunft der Mobilfunkbranche vor.

1. 10 Gbit/s und "Zero" Latency

Wang zufolge schaffen AR und VR zwar bereits bessere simulierte Erlebnisse, dies sei allerdings erst der Anfang. Die Zukunft werde virtuelle Erlebnisse bieten, die noch realer, interaktiver und immersiver sind. Mobilfunknetze werden in der Lage sein, On-Demand-Erlebnisse anzubieten, die das, was wir sehen, hören, riechen und berühren können, von jedem Ort der Welt aus erweitern.

Die Voraussetzung dafür, so Wang: Um diese Funktionen zu ermöglichen, müssten Mobilfunknetze überall 10 Gbit/s mit einer Latenzzeit von einer Millisekunde unterstützen und Informationen auf eine semantisch besser organisierte Weise übertragen.

2. Ein Netz für 100 Milliarden Dinge

Der zweite Trend betrifft die 100 Milliarden IoT-Verbindungen einer digitalen Gesellschaft, die Mobilfunknetze bis 2030 unterstützen müssen. Wie Wang ausführt, sind bislang fast 300 Millionen IoT-Devices via Narrowband-IoT verbunden, wobei aber die maximale Übertragungskapazität stark begrenzt sei. 5G NR (New Radio) könne die erforderliche hohe Bandbreite bereitstellen, sei aber für die meisten Szenarien noch nicht kosteneffizient genug.

Aber mit der digitalen Gesellschaft soll nicht nur die Zahl der IoT -Verbindungen kontinuierlich ansteigen, auch die Anforderungen werden immer vielfältiger. So benötigten Branchen wie das Gesundheitswesen und die Fertigung eine hohe Uplink-Rate, geringe Latenzzeiten und eine hohe Zuverlässigkeit, erklärt Wang. In anderen Branchen wie der Logistik und der Umweltüberwachung übertragen die Geräte dagegen nur geringe Datenmengen, müssen aber über mehrere Jahre hinweg in Bereitschaft bleiben. In solchen Fällen werde eine neue Form des drahtlosen IoT gebraucht, die sich durch einen extrem niedrigen Stromverbrauch und passive Verbindungen auszeichnet. Trotz all dieser unterschiedlichen Anforderungen werde ein einziges leistungsfähiges Netz benötigt, um alle IoT-Verbindungen über alle Szenarien hinweg zu integrieren, so der Huawei-Manager.

3. Satellit und Boden für 3D-Abdeckung

Wang sieht als dritten Trend die verstärkte Integration verschiedener Netzabdeckungsmethoden. Auf diese Weise soll nicht nur das Problem gelöst werden, dass heute drei Milliarden Menschen noch keinen Zugang zum Internet haben. Durch die Kombination von Satelliten und Standardnetzen wäre man zudem in der Lage, 100 Prozent des Erdballs abzudecken. Ausserdem würde dadurch auch eine 3D-Abdeckung für den bodennahen Raum erreicht, um die Kommunikation und Steuerung von Luftfahrzeugen wie Drohnen und Flugzeugen zu ermöglichen.

Aus technischer Sicht müssten dabei Netzprotokolle, Frequenzen und Geräte integriert werden, so der Huawei-Manager. Ausserdem könnten beispielsweise Mehrantennen- und Funkmultiplexing-Technologien die Satellitenabdeckung und die Effizienz des Spektrums verbessern.

4. Echte digitale Repliken

Huawei geht davon aus, dass das autonome Fahren innerhalb des nächsten Jahrzehnts vollständig kommerzialisiert sein wird. Dazu und für die Steuerung von Lieferdrohnen würden dann aber auch eine fortschrittlichere Sensorik und Kommunikation benötigt, erklärt Wang. Diese ermöglichten es, Objekte und Bewegungen besser zu erkennen - bis hin zur dynamischen Erstellung mehrdimensionaler digitaler Karten der physischen Welt.

Mit Ultrabreitband und Massive MIMO könne eine Abtastung auf Zentimeter-Ebene erreicht werden. Ausserdem ermögliche es die standortübergreifende Zusammenarbeit von funkbasierten Systemen und intelligenten hochauflösenden Algorithmen, den Erfassungsbereich zu erweitern und eine kontinuierliche Erfassung ohne blinde Flecken zu realisieren.

5. KI in jeder Branche und Verbindung

Nicht nur Fahrzeuge werden autonom, Wang zufolge unterstützen bis 2030 auch Mobilfunknetze mithilfe von KI automatisierte Betriebs- und Wartungsabläufe, um eine bessere Leistung und einen geringeren CO2-Fußabdruck zu erzielen. Sie erhalten dazu Policies, in denen festgelegt wird, wie sie sich bei bestimmten Anforderungen verhalten sollen.

Grundlage sind die von den Basisstationen in Echtzeit gemeldeten Statusinformationen über sich und ihre Umgebung. Mit Hilfe von Modellen mit digitalen Zwillingen könnte die Selbstoptimierung der Netzwerk-Performance nach und nach die manuelle, erfahrungsbasierte Optimierung ersetzen, prophezeit der Huawei-Manager. Die Funkschnittstellen, die den komplexesten Teil der drahtlosen Netze darstellen, würden dann ebenfalls über eine eigene Intelligenz verfügen. Summa summarum, so schätzt Wang, könnten so Leistung und Energieeffizienz um 50 Prozent verbessert werden.

6. Netze - grün, aber leistungsfähig

Huawei geht davon aus, dass der Netzwerk-Traffic in einer vollständig vernetzten digitalen Welt um das Hundertfache ansteigen wird. Als Konsequenz benötige man Lösungen, um den Energieverbrauch des Netzwerks zu reduzieren, erklärt Wang: Die Energieeffizienz müsse bei jedem Aspekt des Netzdesigns berücksichtigt werden, einschließlich der Funkschnittstellen, Geräte und Standorte.

So können beispielsweise Baseband Units zentral installiert werden. Ausserdem ermöglichten es Near Field Networks, Standorte näher an den Nutzern zu errichten und die Sendeleistung des Netzes zu reduzieren. Mit Hilfe von KI ließen sich nicht genutzte Netzwerksegmente in den Tiefschlaf versetzen, um so den Energieverbrauch zu senken.

7. Flexibles Vollband unter 100 GHz

Mit dem bis 2030 prognostizierten Anstieg des Datenverkehrs wächst natürlich auch der Bedarf an Bandbreite und damit Spektrum. Wang schätzt, dass der Mobilfunknutzung im Durchschnitt etwa 2 GHz zusätzliche Bandbreite im Bereich unter 100 GHz zugewiesen werden müssten. Darüber hinaus wäre es erforderlich, das gesamte 20-GHz-Band für Millimeterwellen freizugeben.

Die Carrier wiederum seien gefordert, die Entwicklung des Sub-100-GHz-Spektrums zu New Radio zu unterstützen. Zwar sei die Kombination von Bändern unter 100 GHz mit diskreten Frequenzen zwar nach wie vor eine Herausforderung, da beispielsweise Bänder in niedrigen Frequenzbereichen eine größere Abdeckung, aber eine geringere Bandbreite bieten, während hohe Bänder ideal für Verkehrshotspots seien. Der Huawei-Manager schätzt jedoch, dass sich die Spektrumeffizienz mithilfe von Multiband-Integration und anderen innovativen Technologien um das Zehnfache steigern lässt.

8. Multi-Antenna-Technologien

Nachhaltige drahtlose Netze benötigen eine kostengünstigere Datenübertragung. Hierzu kommen laut Wang bis 2030 verstärkt Mehrantennentechnologien in allen Frequenzbereichen und allen Szenarien zum Einsatz: Mit der Entwicklung von Multiband zu 5G werden modulare Ultrabreitband-Antennen auf der Grundlage von Metamaterialien in der Lage sein, Hardware und Software flexibel über Multiband-Module zu kombinieren. Dies wird es ermöglichen, Bänder unter 100 GHz auf demselben Modul einzusetzen und so die Standortkonfiguration erheblich zu vereinfachen. Darüber hinaus werden Mehrantennenlösungen die Übertragungskosten um das Hundertfache senken.

9. Sicherheit als Eckpfeiler

Mit der steigenden Bedeutung der Mobilfunknetze, insbesondere in der Industrie, rücken Netzwerksicherheit und Ausfallsicherheit immer mehr in den Fokus. Sichere und widerstandsfähige Mobilfunknetze erfordern sowohl intrinsische Gerätesicherheit als auch intelligente und vereinfachte Sicherheit auf der Netzebene. In Zukunft wird eine vereinfachte Dienstesicherheit erforderlich sein, erklärt der Huawei-Manager, nicht nur, um einen integrierten Schutz auf der Netzelement-Ebene zu erreichen, sondern auch, um Bedrohungen auf Netzebene mit einem Klick abzuwehren und einen One-Stop-Service auf der Anwendungsebene zu erzielen. Intrinsische Gerätesicherheit wiederum schaffe die Grundlage für stärkeren Schutz und höhere Effizienz bei gleichzeitiger Verringerung der Anzahl der Knotenpunkte.

10. Aus Mobilfunk- werden Mobile-Computing-Netze

Das Netz der Zukunft

Schluss mit langen Latenzen: Der 5G-Standard ermöglicht Kommunikation nahezu in Echtzeit. Millionen Geräte lassen sich miteinander vernetzen, und die zusätzlichen Kapazitäten sowie höheren Geschwindigkeiten eröffnen völlig neue Anwendungsfelder. Was sind die spannendsten 5G-Trends von morgen? COMPUTER BILD gibt einen Überblick.

Smart City

Das wohl bekannteste Schlagwort rund um 5G beschreibt die Stadt der Zukunft. Städte sollen effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver gestaltet werden. Für die Bewältigung urbaner Herausforderungen wie Umweltverschmutzung, Verkehrsmanage- ment und Gesundheitsversorgung ist moderne Kommunikationstechnik wie 5G ein wichtiger Eckpfeiler. Wie moderne Lösungen aussehen könnten, zeigt die Stadt Darmstadt. Die hessische Großstadt gilt als eine der innovativsten Städte der Welt und forscht an einer „tele-operierten“ Straßenbahn, also einer teilautomatisierten oder ferngesteuerten Tram. Für diese Steuerung sind extrem schnelle und zuverlässige Verbindungen unabdingbar. Auch der Umweltschutz profitiert von der 5G-Technik: In Darmstadt gibt es ein flächendeckendes, digitales Messnetzwerk für Luftschadstoffe wie Stickoxide, Ozon und Feinstaub. Zukünftig könnten solche Sensoren praktisch an jedem Ort angebracht werden und Daten über die Luftqualität sammeln.

Straßenverkehr der Zukunft 5G im Auto: Revolution im Straßenverkehr

Digital Health

Kann 5G auch Leben retten? Mallik Rao, Technologievorstand bei Telefónica/O2, sieht in der neuen Mobilfunktechnologie einen Zugewinn für den Gesundheitssektor: „Ein mit 5G ausgestatteter Rettungswagen kann bereits auf dem Weg ins Krankenhaus wichtige Analysen durchführen, etwa per Video oder hochauflösenden Scannern.“ Zudem könne das 5G-Netz dabei helfen, gesund zu bleiben – zum Beispiel über smarte Fitness-Geräte, die Vitaldaten in Echtzeit überwachen und analysieren und bei kritischen Werten Alarm schlagen oder im Notfall einen Arzt rufen. Bahnbrechender ist jedoch, dass 5G jedem Patienten völlig neue Zugänge zu globaler Top-Medizin eröffnet. In einem Krankenhaus im spanischen Málaga unterstützte ein japanischer Arzt mittels eines 5G-basierten Assistenzsystems eine Operation des spanischen Ärzteteams per Live-Videostream. Dabei kam auch Virtual Reality zum Einsatz. Da 5G große Datenraten bei sehr geringer Verzögerung transportiert, verlief die Test-OP sehr erfolgreich.

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VR und AR

Virtual Reality (VR) ist die Darstellung rein digital erzeugter Welten. VR-Brillen wie die Oculus Rift können etwa Kunden im Reisebüro einen digitalen 360-Grad-Eindruck eines Städtetrips nach Rom vermitteln. Und beim Zocken erzeugen sie beim Spieler ein „Mittendrin“-Gefühl, indem sie ihn tief in die virtuellen Spielewelten eintauchen lassen. Augmented Reality (AR) hingegen ist das Einbinden virtueller Grafiken, Objekte oder Animationen in die echte Welt. So entsteht eine Mischung aus realer Umgebung und digital ergänzten Inhalten – wie zum Beispiel im beliebten Smartphone-Spiel „Pokémon Go“, das die kleinen Monster zum Jagen und Sammeln etwa in den eigenen Vorgarten projiziert. Auch für die Industrie ist AR interessant – etwa bei der Wartung von Maschinen: Die Support-Mitarbeiter der Hersteller müssten zu tauschende Schrauben und Wartungsteile nur noch in der AR-Sicht des Kunden vor Ort markieren und nicht extra anreisen.

Durch VR-Brillen wie die Oculus Rift können Gamer tief in ihre Spielewelten eintauchen.

Cyber Security

Schon in der stark vernetzten Welt von heute ist Cyber-Sicherheit sehr wichtig – und sie wird noch wichtiger: Das IT-Marktforschungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass mehr als die Hälfte aller großen Geschäftsprozesse mit dem Internet der Dinge (IoT) in Zukunft vernetzt sein werden. Die Technikhersteller und Netzbetreiber spielen also eine zentrale Rolle für die IT-Sicherheit. Unternehmensübergreifende Sicherheitsstandards müssen entwickelt und etabliert werden. Zum Beispiel „Network Slicing“ in der Industriefertigung: Damit lassen sich separat gesicherte Netzwerke für einzelne Aufgaben einrichten, denen ein Administrator dann passende Sicherheitsstufen zuordnet. Für private Nutzer sind weiterhin Programme zum Viren-, Identitäts- und Datenschutz wichtig. 5G kann aber auch hier mehr Sicherheit bringen. „Bei 5G werden die eindeutigen Identifikationsnummern der SIM-Karten künftig verschlüsselt übertragen, was zu- sätzliche Sicherheit bietet“, erläutert Mallik Rao. Trotzdem müssen die Netzbetreiber natürlich durch Firewalls, kontinuierliches Monitoring und das Schließen von Sicherheitslücken weiter ihren Teil beitragen.

„Dank 5G werden Städte zu Smart Cities, die das Leben einfacher machen“ – Mallik Rao, Technologievorstand Telefónica / O2.

Mehr Nachhaltigkeit

Eine neuartige Mobilfunktechnik und das Thema Nachhaltigkeit – wie passt das zusammen? Schließlich müssen die Netzbetreiber für 5G Tausende neue Antennen und Masten errichten. „5G funkt bis zu 90 Prozent effizienter als 3G oder 4G pro transportiertem Gigabyte“, so Mallik Rao. Grundsätzlich bedeuten effizientere Prozesse auch Einsparungen an Energie und Ressourcen – egal, ob in der Landwirtschaft, Industrie oder im privaten Leben. Konnektivität und Cloud-Dienste sind zudem die Voraussetzung für die Überwachung von Maschinen, Geräten und Herstellungsprozessen. Und die birgt erhebliches Einsparpotenzial – wie bei dem Einsatz von sogenannten Smart Metern an O2-Sendemasten. Dank smarter Überwachungssensoren ist eine künstliche Intelligenz stets darüber im Bilde, welche Funkanlage wie viel Strom verbraucht. Auf diese Weise ließ sich eine Störung an einem Hamburger Funkmast frühzeitig aufdecken und beheben.

Ausblick: Entwicklung und Forschung – Nächster Halt 6G?

Ab circa 2030 soll der 5G-Nachfolger Einzug in das deutsche Bundesgebiet halten. Im 6G-Netz sind Datenübertragungsraten von bis zu 400 Gigabit pro Sekunde denkbar. Bereits seit 2017 forschen wissenschaftliche Einrichtungen weltweit an technischen Umsetzungsmöglichkeiten, darunter das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik und das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik HHI. Die Idee: Glasfaser-Technologie mit Richtfunk-Übertragung zu verbinden, um eine Bandbreite auf Glasfaserniveau im Funknetz zu erreichen. „6G wird unsere Netze noch schneller und effizienter machen. Die Zukunft heißt aber erst einmal 5G. Wir haben die technischen Möglichkeiten von 5G noch nicht einmal ansatzweise ausgenutzt“, so Rao von Telefónica/O2.

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