Das Web 3.0 und die mobile Revolution
Posted by Julia Werner •
Die zauberhafte Welt von Web 3.0: Was ist Web 3.0? Was hat Krypto damit zu tun? Ist Web 3.0 die Zukunft?
Buzwword-Alarm? Oder wirklich die Zukunft des Internets? Web 3.0 gesitert immer häufiger durch einschläige Communties. Eine richtige (gute) Definition gibt es allerdings (noch) nicht.
Dieser Mangel an Definition führt dazu, dass sich die (Tech-)Welt in zwei Lager aufspaltet. Die einen sehen in Web 3.0 nur einen Hype, welcher durch die Krypto-Begeisterung befeuert wird. Andere wiederum erkennen in Web 3.0 nicht weniger als eine Revolution der Kommunikation, und nach Web 1.0 und Web 2.0 als das nächste große Ding.
Am Anfang stand Web 1.0
Web 1.0 war nicht viel mehr (oder weniger) als das Verlinken von Dokumenten über Hyperlinks. Die Dokumente waren versteckt auf den verschiedensten Webservern (Software wie Apache oder Nginx waren noch nicht verbreitet oder bekannt). Das Internet - und somit Web 1.0 - war damals ein Ort, an welchem sich Experten:innen untereinander mit Dokumenten versorgten.
Die Kommunikationsbeziehung war Pull. D.h. im Web 1.0-Zeitalter (bis ca. 2004) wurden Informationen einseitig bereitgestellt und konsumiert. Heute sprechen einige Expert:innen vom Read-only-Web. Bitte nicht falsch verstehen, das Web 1.0 war nicht schlecht. Ganz im Gegenteil: Web 1.0 war eine tolle Errungenschaft und führte erstmalig zu einem globalen Austausch, an welchem sich alle Nutzer:innen bedienen konnten. Das Geschäftsmodell war recht simpel: Es gab keines. Im Internet des Web 1.0 Zeitalters konnte mit Inhalten nur bedingt Geld verdient werden (abgesehen von exklusiven Inhalten, die nur gegen ein Entgelt angeboten wurden, Schlagwort Paywall).
Aus 1 mach 2: Web 2.0 (oder Social Web)
Ab ca. 2004 kam Web 2.0. Mit Web 2.0 wurde nahezu jeder befähigt, eigenen Content, genauer gesagt eigene Inhalte, zu erstellen. War im Web 1.0 der Ansatz vordergründig in akademischen Bereichen und statischen Miteinander, war mit Web 2.0 der Ansatz ein gänzlich anderer. Erstmals konnten ganz Nutzer:innen auf Inhalt reagieren, eigenen Content erstellen und verbreiten.
Mit Web 2.0 wurde auch das Werbe-Targeting eingeführt. Nutzer:innen wurden aufgrund ihrer Aktivitäten in Cluster eingeteilt und gezielt mit gewissen Inhalten wie Werbung oder einem individuellen Newsfeed angesprochen.
Vertreter von Web 2.0-orientierten Produkten, genauer gesagt sind damit Techkonzerne gemeint, die auf der Web 2.0-Welle ritten, sind Anbieter wie Facebook, YouTube, Microsoft, Amazon oder Twitter (die Liste ist natürlich nicht abschließend). Das Geschäftsmodell änderte sich. Nun war es erstmals möglich unabhängig von Premiumdiensten Geld im Internet zu verdienen. Heile schöne Welt? Mitnichten! Denn die Resultate der Entwicklungen, die durch Web 2.0 in Gang gesetzt wurden, sehen wir heute (im Jahr 2021) zu teilen sehr kritisch.
Neben dieser kritischen Betrachtung des Internets kommt noch ein zweiter Aspekt dazu: Krypto.
Warum ist Web 3.0 überhaupt notwendig?
Eigentlich funktioniert alles ganz hervorragend im Web 2.0. Nutzer:innen können die Inhalte, die sie suchen, finden und Inhalte mit Freunden und Bekannten teilen. Aber bei einem genauen Blick auf die Architekturen fällt auf, dass dieses vermeintlich (dezentrale) heile Welt ein zentrales Netz von Internet Service Providers ist. Hinzu kommt der Wunsch der Nutzer:innen, Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten.
Web 3.0 und der Besitz an eigenen Daten
Fast alle Services, die im Internet laufen, bauen auf den Infrastrukturen der großen Tech-Konzerne auf. Wir nutzen den Cloudspeicher von Amazon, kaufen Cloud-Rechenleistung (Cloud-Computing) bei Microsoft. Benutzen die Content-Analysen, die uns Google von zentraler Stelle bereitstellt, um gesuchte Inhalte zu finden. Wie verbreiten persönliche Informationen in Netzwerken wie YouTube, Instagram oder Twitter. Und all das, ohne Einfluss über unsere eigenen Daten und deren Verwertung zu haben/behalten.
Genau dies soll sich nun ändern. Web 3.0 soll Freiheit von den großen Internet-Service-Providern gewährleisten. Das Geschäftsmodell der großen Anbieter sind unsere Daten. Und sobald diese Daten einmal preisgegeben wurden, hat das Individuum die Kontrolle darüber verloren.
Neben den persönlichen Daten und Informationen, geht es auch um andere Prozesse, die dezentralisiert werden sollen. So soll Web 3.0 ermöglichen, Websites oder Apps dezentral und ohne Rechenzentrumbindung zu betreiben. Ausfälle einzelner Carrier bzw. Rechenzentren, DDOS-Angriffe oder auch nur der schlechte Ping wird es nicht mehr geben. Web 3.0 sei Dank.
Was ist so falsch an zentralisierten Diensten?
Es geht aber nicht nur um die Hoheit an den eigenen Daten. Es geht in Web 3.0 auch um Transaktionskosten. Wenn ich heute einen Server anmiete, zahle ich dafür einen monatlichen oder minütlichen Endpreis. Wenn ich online etwas einkaufe, habe ich Transaktionsgebühren für den Kaufvorgang und auf anderer Seite fallen ebenfalls Kosten für die Bereitstellung an. Und dies wird durch Web 3.0-Enthusiast:innen kritisch gesehen.
Es geht bei Web 3.0 um gewisse Transaktionen im Internet, die nur Einzelpersonen oder kleine Gruppen betreffen. Diese Transaktionen sollen in der Web 3.0-Welt unabhängig von den Serviceleistungen großer Anbieter durchgeführt werden können. Die Idee ist also miteinander zu kommunizieren, ohne einen (Mittels-)Provider zu nutzen. Der große Vorteil dabei ist, dass durch den Wegfall der Provider, sprich der Leistungserbringer, die für den Austausch der Kommunikation zuständig sind und dafür bezahlt werden, die Hoheit über die Daten bei den Nutzer:innen verbleibt und eine direkte Abrechnung der Transaktionen erfolgt. Und genau das beschreibt die Idee Web 3.0 (meiner Ansicht nach).
Was haben Kryptowährungen mit Web 3.0 zu tun?
Wer über Web 3.0 schreibt, kommt am Wort Kryptowährungen nicht vorbei. Und dies hat auch einen Grund: Wenn wir über Web 3.0 sprechen, meinen wir damit automatisch auch Krypto-Technlogien - also die Blockchain! Diese Verknüpfung lässt bei vielen Autor:innen in Bezug auf Web 3.0 ein eher negatives Gefühl aufkommen.
Tatsächlich verhält es sich so, dass gar nicht die eigentliche Kryptowährung (also ein Bitcoin oder ein ETC) notwendig ist, um die Anwendungen zu betreiben. Die Aufgabe von Kryptowährungen im Kontext von Web 3.0 besteht darin, Informationsflüsse zu legitimieren und Leistungserbringer zu vergüten. Und dafür wird die Blockchain genutzt. Du benötigst also kein großes Bitcoin-Wallet, um eine Web 3.0 Applikation zu entwickeln. Was du aber benötigst, ist die Idee, genauer gesagt das Protokoll, welches hinter Kryptowährungen steht. Aber die Blockhain alleine ist nicht ausreichend für Web 3.0-Services. Speicherplatz und Rechenleistung werden auch weiterhin notwendig sein. D.h. es bedarf auch im Web 3.0-Zeitalter Netzwerke.
Web 3.0 braucht Netzwerke, Netzwerke und Netzwerke
Web 3.0 ermöglicht also die direkte Kommunikation ohne Serviceprovider. Aber wie genau passiert das? Es ist wichtig zu verstehen, dass mit Web 3.0 mehrere Technologien und somit Netzwerke genutzt werden (sollen). Das eine Netzwerk, die Blockchain, habe ich ja bereits erwähnt. Das zweite Netzwerk ist Peer-to-Peer. Die Informationen werden, signiert durch die Blockchain, in das Netzwerk übertragen. Die Netzwerke werden von dezentralisierten autonomen Organisationen (Decentralized Autonomous Organisations - SZ über DAO) betrieben. In der Regel sind dies alle Teilhabenden innerhalb einer Blockchain (also alle Leute, die anteilig eine Kryptowährung besitzen). In diesen DAO-Netzwerken werden die Informationen entweder auf allen Nutzer:innen gleich oder nutzen basiert verteilt. Denkbar ist, dass innerhalb einer DAO auch Ressourcen extern angemietet werden, um innerhalb dieser Netzwerke mehr Leistung bereitstellen zu können. Denn wer mehr Leistung in den Netzwerken bereitstellt, wird auch mehr entlohnt. Die Idee ist nämlich, dass innerhalb der Netzwerke der Aufwand durch eben die Kryptowährungen entlohnt wird. Dabei ist aber zunächst der Token - also die Einheit im Netzwerk - egal. Die Tokens werden später gegen andere Token getauscht werden können. Denkbar sind also spezielle Service-Kryptowährungen, die nur innerhalb des Netzwerkes genutzt werden, deren Wert erst durch das externe Tauschen (und somit den Kauf von Rechenleistung/Speicherplatz etc.pp) entstehen.
Web 3.0 Idee oder Produkt?
Mit diesem Wissen im Hinterkopf, erscheinen die aktuellen Entwicklungen in Hinsicht auf Web 3.0 ambivalent. So gibt es Beispielweise die Web 3.0-Foundation. Diese Organisation sieht auf den ersten Blick sehr visionär aus. Aber Vorsicht: Es geht um ein Produkt.
Die Idee bzw. die Vision von Web 3.0 entzieht sich jeder Kontrolle. Und damit kann eigentlich keine Firma als Technologieträger eine zentrale Rolle spielen. Die (aktuellen) Produkte der Web 3.0-Foundation sind wenig visionär, vielmehr stärken sie das eigene Geschäftsmodell (machen es aus). Die Idee von Web 3.0 ist deutlich größer und es wird sicherlich noch dauern, bis sich Web 3.0 wirklich etabliert hat.
Die Schattenseiten (heute) von Web 3.0
Neben der kritischen Rolle (nur kritisch - nicht schlecht!) der Web 3.0-Foundation gibt es noch andere Schattenseiten von Web 3.0. Bei einem Blick auf die DAO wird schnell klar, dass sich hier genauso Monopole gebildet haben, wie sie doch mit Web 2.0-Firmen wie AWS oder Microsoft kritisiert werden. Anders gesagt: Es gibt bereits jetzt schon Monopolisten, die die Entwicklung der DAO-Netzwerke bestimmen können. Inwiefern diese Macht aktiv genutzt wird, sich etablierte Coins überhaupt anbieten oder ob es eine neue Generation von Coins braucht, muss abgewartet werden.
Ein weiterer negativer Punkt ist, dass in den Netzwerken - hier hauptsächlich in den Blockchains - der Energiebedarf von jeder Endnutzer:in individuell bestimmt wird. Ich meine damit die Debatten, die bspw. über den Energiebedarf von Bitcoin-Mining in jüngster Vergangenheit geführt wurde. Wenn nun mit Web 3.0 ein Mining ganz wesentlich wird und nur so auch Geld verdient werden kann, wird sich diese Diskussion sicherlich erneut aufdrängen.
Der dritte große Kritikpunkt, welchen ich sehe, ist die Unkontrollierbarkeit des Netzwerkes. Informationen, die im Netzwerk sind, werden überall abgelegt (teilweise auch nur in kleinen Paketen). Wenn ich jetzt die Legitimität der Information zurückziehe, kann ich dies wunderbar über die Blockchain machen. Die Daten verschwinden damit jedoch nicht. Es wird ungleich schwerer, Inhalte aus dem Web 3.0-Internet zu löschen. Was vor dem Hintergrund von Zensur als positiver Aspekt wahrgenommen werden muss, wird bei eher negativ konjugieren Inhalten wie Hassrede, Gewalt und Verleumdung schnell zum Problem. Üble Nachrede lässt sich bei Facebook löschen - in einem P2P-Netzwerk vermutlich nicht.
Web 3.0 ist die Visionen eines besseren Internets
Aber neben den Schattenseiten bleibt an der Vision Web 3.0 viel positives. Mit Web 3.0 wäre wirklich ein freies Internet möglich. Nutzer:innen sind nicht mehr das Produkt der Technologiegiganten, sondern werden selber zu den Betreibern und so Gewinnern dieses Netzwerkes.
Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich Web 3.0 als Idee von Produktideologien weniger Techkonzerne emanzipieren kann. Mit Glück ist die Vision Web 3.0 mehr als ein Buzzword, mehr als Geldmache. Mit ganz viel Glück wird Web 3.0 das große Ding der kommenden Dekaden.
PIABO :: PIABO PR baut seine Web 3.0 Division aus
v. li. n. re.: Tilo Bonow, Gründer & CEO PIABO PR, Christoph Krösmann, Communications Director, Paul Gärtner, Practice Director, Daniela Harzer, COO PIABO PR
Als führende Full-Service-Agentur für Tech- und Innovationskommunikation geht PIABO den nächsten großen Schritt im Bereich Web 3.0. Mit einem erweiterten Team sowie einem vergrößerten Serviceportfolio kommuniziert die Agentur jetzt auch für Kunden aus den Bereichen Blockchain, Kryptowährungen, Non-Fungible Token (NFT) und dezentrale Technologien.
Seit 2020 bündelt Paul Gärtner PIABOs Expertise zu dezentralen Technologien in der Web 3.0 Division. Jetzt baut PIABO den Fachbereich strategisch weiter aus. "Wir sehen den steigenden Bedarf an guter Kommunikation insbesondere für so komplexe Themen wie die Blockchain oder das Metaverse”, erklärt Tilo Bonow, CEO und Gründer von PIABO. “Mit dem Ausbau einer eigenen Division möchten wir unseren Teil zur Entwicklung der Branche beitragen, denn eine gute und deutliche Kommunikation sowie klare Positionierung schafft Vertrauen für das riesige Potenzial der Web 3.0-Ökonomie”, resümiert der Agenturgründer.
Erweiterte Expertise im Team
Christoph Krösmann, der im März vom Berliner B2B-Fintech Penta zu PIABO gewechselt ist, erweitert ab sofort die Expertise in der Web 3.0 Division. Bei Penta baute er die Unternehmenskommunikation auf und verantwortete die PR-Arbeit. Zuvor war er mehr als sieben Jahre beim Digitalverband Bitkom tätig, zuletzt als Pressesprecher für die Bereiche Cybersecurity, Cloud und Big Data sowie Telekommunikation. Christoph Krösmann hat an den Universitäten in Münster und Köln studiert und einen Master in Politikwissenschaft und Energiewirtschaft.
Kommunikationsprodukte für die dezentrale Welt
Das Web steht an der Schwelle zum technologischen Generationswechsel: weg von einigen Tech-Konzernen hin zu einem Web, das in den Händen der Nutzer:innen liegt. Aus PIABO-Sicht werden für diesen Paradigmenwechsel verschiedenste Technologien genutzt, die zudem stetig neue Anwendungsfälle kreieren. “Der Bedarf an innovativen Lösungen für Relationship Building ist hier enorm”, stellt Paul Gärtner, Leiter der Web 3.0 Division fest: “Die Öffentlichkeitsarbeit für das Web 3.0 steht allerdings vor neuen Herausforderungen: Die Kommunikation ist dezentraler, privater, persönlicher. In dieser Phase des technologischen Wandels ist es daher wichtig, belastbare Communities aufzubauen. Denn hier treten aktive Nutzer:innen gleichermaßen als Multiplikator:innen auf”.
Kommunikationspartner am Web 3.0-Hotspot Berlin
Als einer der weltweit wichtigsten Web 3.0-Hotspots zieht Berlin erstklassige Investor:innen, Gründer:innen und Blockchain-Enthusiast:innen an. PIABO leistet seit Beginn des Crypto-Booms Aufklärungsarbeit in diesem Bereich – ob für internationale Infrastrukturprojekte wie DFINITY und das xx network oder auch Handelsplattformen für Kryptowährungen wie beispielsweise Etoro. Ebenso betreut PIABO die Kommunikation für spezialisierte Use Cases wie die dezentrale elektronische Patientenakte der Turbine Kreuzberg. PIABO ist darüber hinaus strategischer Partner des Berliner Blockchain-Verbandes BerChain.
Das Web 3.0 und die mobile Revolution
Details Kategorie: Marketing
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Alle Welt spricht von Social Media und dem Web 2.0. Dabei ist Vielen nicht klar: Die Kunden sind schon längst in der Web-3.0-Welt unterwegs. Das mobile Internet hat die Machtverhältnisse zwischen Unternehmen und Konsumenten unwiderruflich verändert. Damit müssen die Anbieter nun eiligst umgehen lernen.
Eigentlich sind wir immer auf Achse: Suchende, Findende, Nomaden in Zeit und Raum. Da kommen uns die internetfähigen mobilen Endgeräte gerade recht. Endlich sind wir autonom vom Rechner im Büro und daheim. Nun kann uns die ganze Welt Heimat und Arbeitsplatz sein. ‚Mobile Marketing' darf mit Fug und Recht als die Herausforderung der nächsten Jahre gelten. Und der mobile Surfer wird zur größten Zielgruppe aller Zeiten.
Für Menschen im Unruhezustand ein Traum: Auf Knopfdruck und mit etwas Fingerspitzengefühl sind wir nun von unterwegs aus jederzeit mit unserem lokalen Umfeld und dem Internet der Menschen und Dinge in Echtzeit vernetzt. Informationslücken können ruckzuck geschlossen werden, was Sicherheit schafft. Männer können ihre Auge-Hand-Koordination trainieren - und Frauen die Umgebung nach Brauchbarem scannen. All das sind Aspekte, die, schon allein evolutionsgeschichtlich gesehen, sehr wichtig für den Homo sapiens sind.
Schöne neue Businesswelt
Wikipedia versteht unter dem Web 3.0 das semantische Web. Für mich hingegen ist es das mobile Internet. Über Smartphones, Tablets und Apps entsteht gerade eine völlig neue Qualität von Kommunikation und Miteinander – verbunden mit totaler Transparenz. Dies wird ermöglicht durch Technologien, die auf Knopfdruck und per Fingerwisch eine digitale Informationsschicht über die reale Welt legen - und uns so in Echtzeit mit dem kompletten Online-Wissen verbinden.
Natürlich ist das Verknüpfen von Online und Offline schon eine ganze Weile lang möglich, doch durch das Gebundensein an stationäre Computer war dies bis vor kurzem vergleichsweise zäh - und ziemlich beschwerlich. So haben wir im Web 2.0 nur geübt. Unternehmen haben die ‚Weisheit der Vielen' oft genug nur für den schönen Schein in Anspruch genommen, die Mitmach-Bereitschaft der Kunden ausgenutzt, die Wahrheit weiter vernebelt und ihre Kunden immer noch gern über den Tisch gezogen. Doch jetzt wird es erst.
1.0: Das Web der Technokraten
Das Web 1.0 beschreibt die Anfänge der kommerziellen Nutzung des World Wide Web, wobei die Kommunikation seinerzeit einseitig war und im Wesentlichen über Webseiten lief. Dort redeten die Unternehmen, die Kunden hörten brav zu und kauften dann. Heute ist es genau umgekehrt. Die Kunden kaufen, reden dann darüber und bringen so Dritte zum Handeln. Jetzt sind es die Unternehmen, die zuhören sollten. Denn die Kommunikationshoheit ist inzwischen zu den Konsumenten gewandert. Diese sind die neuen Vermarkter. Soziale Netzwerke sind die Schlagzahlgeber, und Suchmaschinen sind das neue Weltgewissen.
Das Web 1.0 hingegen war ein Web der Technokraten. Und es gehörte den Unternehmen. Es stand für Produkte und Handel, für territoriale Gelüste und Machtexzesse, für Monologe und Topdown-Hierarchien. Das Vorgehen war monochron: analytisch, logisch, unterkühlt strukturiert und in allem einer selbstfixierten Linie folgend. Von Wertschöpfungsketten und dem Abgreifen von Zahlungsbereitschaften sprach man da gern. Die Pest der Shareholder-Value-Denke war allgegenwärtig, und das ‚Fußvolk' der Mitarbeiter wurde als Humankapital postuliert.
2.0: Die Menschlichkeit kehrt zurück
Das Web 2.0 etikettiert eine neue Generation des Internet und grenzt es von früheren Nutzungsarten eindeutig ab. Sein Wesen ist polychron: geprägt durch Meinungsaustausch, einen hohen Kommunikationsgrad und einen nahezu ungehinderten Informationsfluss. Bei hoher Aktivitätsdichte findet eine lockere Vernetzung in alle möglichen Richtungen statt. Mit seinen Social Media Plattformen markiert es das Ableben des Von-oben-nach-unten-Monologs und den unumkehrbaren Beginn eines gleichrangigen Kreuz-und-quer-Dialogs zwischen Usern untereinander sowie mit Unternehmen und ihren Anspruchsgruppen.
Das Web 2.0 gehört den Menschen. Es steht für Gespräche und gemeinsames Handeln, für Teilen und Gleichrangigkeit, für transparente Beziehungen und authentische Interaktion. Bezeichnenderweise wurde der technokratisch anmutende Begriff Web 2.0 auch recht flott in den Hintergrund gedrängt. Heute sprechen wir von Social Media. Ihre Foren, Marktplätze und Portale haben nicht nur eine neuartige Infrastruktur bereitgestellt, sondern auch die Basis für einen Wertewandel geschaffen, der den Beginn einer neuen Gesellschaftsphilosophie markiert.
3.0: Willkommen in der Mixed Reality
Während das Web 1.0 für ‚Hunting', also Jagen stand, steht das Web 2.0 für ‚Farming', also die Hege und Pflege von Beziehungen. Nun ist die durchgängige Verschmelzung von Online und Offline dran. Mixed Reality wird dies auch genannt. In dieser neuen Realität des Web 3.0 fahren Unternehmen über ethisch korrektes Handeln, beobachtendes Zuhören, motivierendes Einbinden und intelligentes Verknüpfen schließlich die Netzwerk-Ernte ein. Schnelligkeit, Menschlichkeit und Wahrhaftigkeit sind die wesentlichen Treiber dafür.
Früher mussten wir, um unsere Erfahrungen in die Welt hinauszuschicken, erst nach Haus gehen und warten, bis der Rechner hochgefahren war. Heute wird das, was wir erleben, wenn wir es wollen, postwendend mit der ganzen Welt geteilt. Unternehmen müssen nun anklopfen, bevor sie mit ihren Botschaften hereingelassen werden. Und während unser Blick über die Auslagen eines Schaufensters wandert, checkt unser digitaler Helfer bereits die Reputation des Händlers, die ökologische Haltung des Anbieters, den Fan-Faktor der Marke und die Preise im Vergleich.
Strichcodes leiten die daran Interessierten zu unabhängigen Portalen wie codecheck.info, wo Hintergrundinformationen zur Verfügung stehen. Oder man schießt ein Foto und sendet es an eine visuelle Suchmaschine. Die erkennt das Objekt und verweist auf Onlineshops, wo man das Produkt günstiger bekommt. Mithilfe von Geodaten und QR-Codes sowie neuen Technologien wie Augmented Reality (AR) und Location Based Services (LBS) sind die Anbieter ihren Kunden nun näher als jemals zuvor. Auf diese Weise werden mobil verfügbare Informationen aus dem Web immer mehr zur Grundlage von Kauf-, Nutzungs- und Lebensentscheidungen.
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