Den idealen PC zusammenbauen lassen

Posted by Julia Werner  • 

PC Bauen für Anfänger: Die ultimative Schritt für Schritt Anleitung

Anleitung – wie baut man einen PC zusammen? Vermutlich werden die meisten von euch bisher nur Komplett-PCs gekauft haben. Kaum verwunderlich, immerhin möchte man die teure Hardware nicht direkt wieder zerstören, nur weil beim Einbau etwas schiefgelaufen ist. Doch eigentlich gibt es keinen Grund zur Panik. Wenn man ein paar Punkte beachtet, ist der Zusammenbau ziemlich einfach. Und das Beste: man spart sogar noch den ein oder anderen Euro, weil einzelne Hardware-Komponenten in der Regel günstiger sind als ein komplettes System. Wie ihr am besten vorgeht und auf welche Punkte ihr besonders achten solltet, erfahrt ihr in diesem Tutorial!

Du bist eher ein visueller Mensch? Kein Problem, zu jeder Kategorie haben wir auch eine kleine Videoanleitung parat. Reinschauen lohnt sich definitiv!

Vorwort: Es gibt hunderte verschiedene Komponenten, die alle ihre Besonderheiten mitbringen. Auch wenn der Einbau immer ähnlich abläuft, können manche Befestigungsmechanismen durchaus von den hier vorgestellten abweichen. Deswegen ist ein Blick in die jeweiligen Betriebsanleitungen unausweichlich.

Schritt 1: Die Vorbereitung

Wie immer gilt: eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete! Zunächst geht es darum, sich die passenden Komponenten herauszusuchen. Soll es ein Office-PC werden oder doch lieber eine potente Gaming-Maschine? Hier hilft dir der PC-Konfigurator von ALTERNATE weiter. Dort findest du nicht nur eine riesige Auswahl an unterschiedlicher Hardware, sondern du bekommst auch direktes Feedback, ob deine ausgewählten Komponenten gut miteinander harmonieren oder nicht. Es wäre doch ärgerlich, wenn der Prozessor später nicht aufs Mainboard passt oder das Netzteil zu wenig Leistung liefert…

Hast du bereits die Komponenten vor dir liegen, geht es an die eigentliche Arbeit. Zunächst solltest du deinen Arbeitsplatz ordentlich vorbereiten. Also räum alles, was nichts mit dem Zusammenbau zu tun hat zur Seite und besorg dir eine möglichst weiche Unterlage, damit du den PC nicht schon zerkratzt, bevor er das erste Mal an war. Auf einem Teppich solltest du deinen PC allerdings nicht zusammenbauen. Denn die Textilfasern sind dafür prädestiniert, sich während der Arbeit elektrostatisch aufzuladen. Und durch die Entladung könnten deine Komponenten unter Umständen Schaden nehmen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte sich im Vorfeld erden. Dafür reicht ein Griff an einen (unlackierten) Heizkörper oder die Benutzung eines Anti-Statik-Armbands.

Kein Zusammenbau ohne Werkzeug: Ein Schraubendreher, ein paar Kabelbinder und eine Schere sollten bereit liegen. Außerdem kann eine Sammel-Schüssel ganz nützlich sein, damit die ganzen Kleinteile nicht verloren gehen.

PC Bauen Anleitung: Die Vorbereitung

Schritt 2: CPU & Kühler

Der erste Schritt ist die Montage des Prozessors. Wichtig: Den Prozessor immer nur an den Seiten anfassen und niemals direkt auf die Platine greifen!

Für den Einbau der CPU benötigst du dein Mainboard, quasi das Herzstück des PCs, welches die wichtigsten Komponenten miteinander verbindet. Am Mainboard findest du, dort wo die CPU angebracht werden muss, einen kleinen, silbernen Sicherungsarm. Dieser muss nach oben weggeklappt werden. Sowohl Sockel auf dem Mainboard als auch die CPU selbst sind an einer Ecker markiert. Der Prozessor muss nun so platziert werden, dass die beiden markierten Kanten übereinstimmen. Liegt die CPU nun eben auf dem Sockel, ohne sich leicht verschieben zu lassen, kannst du den Sicherungsarm wieder herunterklappen.

Hinweis: Intel-Mainboards kommen immer mit einer extra Transportkappe auf dem CPU-Sockel. Diese fällt automatisch ab, sobald der Sicherungsarm eingerastet ist.

Weiter geht es mit dem CPU-Kühler. Prinzipiell gibt es viele verschiedene Arten von CPU-Kühlern. Der Einbau verläuft aber immer recht ähnlich. Die meisten Nutzer setzen auf die klassischen „Boxed-Kühler“. Diese sind bereits mit einer Wärmeleitpaste behandelt und müssen nur noch auf die CPU gesetzt werden. Ansonsten sollte die benötigte Wärmeleitpaste aber im Lieferumfang enthalten sein. Solltest du die Wärmeleitpaste selbst auftragen müssen, achte darauf, dass es eine dünne, gleichmäßige Schicht wird. „Mehr hilft mehr“ zählt in diesem Fall nicht und ist eher kontraproduktiv!

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Für den Einbau des Kühlers muss man zunächst die beiden Brackets, die sich bei AMD-Mainboards seitlich des CPU-Sockels befinden, mithilfe des Schraubendrehers abmontieren. An der Unterseite des Mainboards sitzt eine Backplate, die dem Kühler einen guten Halt ermöglicht und deshalb auch richtig aufliegen muss. Solltest du einen anderen CPU-Kühler verwenden als den herkömmlichen Boxed-Kühler, muss die Backplate in der Regel ausgetauscht werden. Anschließend einfach den Kühler so auf die CPU setzen, dass die vier Schrauben über den freigelegten Gewinden liegen. Am besten platzierst du ihn so, dass die kleine Aussparung des Kühlers nicht zu den RAM-Riegeln zeigt, um spätere Platzprobleme zu verhindern. Letztlich noch die Schrauben festziehen und den Lüfteranschluss mit dem Mainboard verbinden. Hinweis: Der richtige Anschluss heißt CPUFAN 1. Fertig sind CPU und CPU-Kühler!

PC Bauen Anleitung: CPU & Kühler

Schritt 3: RAM & M.2 SSD

Das Anbringen des Arbeitsspeichers ist recht simpel. Denn im Endeffekt müssen die RAM-Sticks lediglich eingesteckt werden. Grundsätzlich gibt es zwei Aspekte dabei zu beachten. Zum einen sollte man immer eine gerade Anzahl an Speicherriegeln verwenden, um die volle Geschwindigkeit ausnutzen zu können, sprich entweder zwei oder vier. Zum anderen besagt eine alte Faustregel, dass man immer einen Slot zwischen den Riegeln freilassen sollte, falls möglich. Falls du also zwei RAM-Riegel benutzen möchtest, so empfiehlt es sich beispielsweise den 2. und 4. Slot frei zu lassen und stattdessen Slot 1 und 3 zu nutzen.

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Für den „Einbau“ muss zunächst die Verriegelung der RAM-Slots gelöst werden. Manche Mainboards sind auf beiden Seiten verriegelt, andere nur auf einer – also nicht wundern. Anschließend kann der Arbeitsspeicher eingesetzt werden. RAM-Riegel haben an der Unterseite immer eine Kerbe, genau wie die dazugehörigen Slots auf dem Mainboard. An dieser Markierung orientierst du dich beim Einstecken. Es empfiehlt sich, zunächst die kurze und dann die lange Seite (abhängig von der Markierung) mit etwas Druck zu fixieren. Ein hörbares Klicken zeigt euch, dass die Verriegelung wieder ordentlich eingerastet ist.

Sonderfall: Solltest du dich dafür entschieden haben eine M.2 SSD zu verbauen, wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür. Alle anderen können den Schritt getrost überspringen. Zunächst lohnt sich ein Blick in die Anleitung des Mainboards, um den Hauptanschluss für M2. SSDs herauszufinden. Im besten Fall ist dieser aber auch schon direkt auf dem Board markiert. Nun wird die M.2 SSD mit der Kerbe zuerst eingesteckt und schließlich mit der Schraube befestigt. Die passende Schraube befindet sich im Lieferumfang des Mainboards. Bei einem möglichen Wärmeableiter sollte natürlich vor der Montierung die Schutzfolie entfernt werden.

PC Bauen Anleitung: RAM & SSD

Schritt 4: Gehäuse & Mainboard

Jedes Gehäuse ist anders, deshalb empfiehlt sich hier besonders mal ein Blick in die Aufbauanleitung des Herstellers zu werfen. Bevor du irgendetwas ins Gehäuse einbauen kannst, musst du zunächst die Seitenteile entfernen. Häufig benötigt man dafür nicht einmal einen Schraubendreher. Im Inneren des Gehäuses sollte sich eine kleine Schachtel mit allen benötigten Kleinteilen befinden.

In der Regel lässt sich ein Gehäuse in zwei Abschnitte einteilen: es gibt einen größeren Raum, in dem später die Komponenten sitzen und einen kleineren, in dem auf Wunsch die anfallenden Kabel versteckt werden können. Die erste Komponente, die du in deinen neuen PC bauen wirst, ist das Mainboard.

Hierbei gilt es die kleinen, schwarzen Abstandshalter zu beachten. In einigen Gehäusen sind bereits welche montiert, in anderen hingegen nicht. Da Anzahl und Position dieser Abstandshalter aber immer vom verwendeten Mainboard abhängen, lohnt es sich hier nochmals genauer hinzuschauen. Im Gehäuse ist deshalb auch eine Legende angebracht, in der man nachschauen kann, welche Löcher zu welchem Formfaktor gehören. Nutzt du also ein Mainboard mit dem Formfaktor Micro ATX, sollte auch in jedem Loch, das als Micro ATX gekennzeichnet ist, ein Abstandshalter stecken. Achte darauf, dass du beim eindrehen der Abstandshalter nicht zu viel Kraft aufwendest. Am besten montierst du sie also per Hand und nicht mithilfe eines Schraubendrehers, damit das Gewinde nicht kaputt geht.

Zeit für das Mainboard: Im Lieferumfang des Mainboards befindet sich ein so genanntes I/O-Shield, welches dort am Gehäuse angebracht werden muss, wo die Anschlüsse des Mainboards später nach außen ragen. Dieses muss zunächst von Innen in die Aussparung des Gehäuses eingeklippt werden. (Hinweis: Bei manchen Modellen ist das i/O-Schild bereits vorab am Mainboard montiert).

Anschließend setzt du das Mainboard so in das Gehäuse ein, dass die Abstandshalter mit den Schraubpunkten des Mainboards übereinstimmen und die Anschlüsse richtig im I/O-Shield sitzen, ohne das etwas verdeckt ist. Letztlich muss das Board nur noch mit den beiliegenden Schrauben befestigt werden. Auch hier gilt: nicht zu viel Kraft aufwenden und darauf achten, dass man nicht aus Versehen die Platine zerkratzt – in der Ruhe liegt die Kraft.

PC Bauen Anleitung: Gehäuse & Mainboard

Schritt 5: SSD & Grafikkarte

Festplatten und SSDs können im Gehäuse, je nach Modell, an den unterschiedlichsten Orten angebracht werden. Häufig sind im Gehäuse eine oder mehrere Festplattenschächte vorhanden, in denen die Festplatten lediglich eingeschoben und dann mit Schrauben befestigt werden müssen. Aber Achtung: in den meisten Fällen sind die Anschlüsse in Richtung Mainboard gerichtet, also die Seite, wo weniger Platz ist und letztlich die ganzen Kabel landen. Der Einbau einer SSD ist ähnlich einfach. Diese kann nämlich direkt am Gehäuse befestigt werden und benötigt keinen extra „Schacht“. Ein Blick in die Anleitung des Gehäuses verrät dir, wo der richtige Ort für die Montage ist.

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Weiter geht es mit der Grafikkarte. Die GPU wird an einem PCIe-Anschluss am Mainboard angebracht. Falls dein Mainboard über mehrere PCIe-Slots verfügt, lohnt sich hier wieder ein Blick in die Anleitung, um zu schauen, welcher davon die komplette Geschwindigkeit unterstützt (normalerweise ist es der obere Slot). Bevor die Grafikkarte nun in den freien Slot geschoben werden kann, müssen zunächst die Blenden am Gehäuse entfernt werden. Je nach Größe der Grafikkarte musst du eine, zwei oder auch drei Abdeckungen entfernen. Nicht wundern: Oftmals müssen die Abdeckungen aus dem Gehäuse „herausgebrochen“ werden. Anschließend den PCIe-Slot entriegeln, ähnlich wie beim Arbeitsspeicher, die Grafikkarte reinstecken und mit etwas Druck fixieren, bis sie einrastet. Sobald die GPU steckt, wird sie entweder mit ein paar Schrauben oder mit einem beiliegenden Bracket befestigt.

PC Bauen Anleitung: SSD & Grafikkarte

Schritt 6: Netzteil & Verkabelung

Ohne Strom nichts los: Das Netzteil ist dazu da, um die restlichen Komponenten mit ausreichend Power zu versorgen. Der Einbau verläuft dabei ziemlich unkompliziert. Du musst dir nur Gedanken darüber machen, ob der Lüfter des Netzteils nach oben oder nach unten zeigen soll. Ein nach unten gerichteter Lüfter macht aber eigentlich nur Sinn, wenn an der Unterseite des Gehäuses auch ein Staubfilter angebracht ist, der dafür sorgt, dass der Lüfter nicht dauernd den Staub ansaugt.

In der Regel wird das Netzteil unten im Gehäuse angebracht. Dort muss es lediglich eingeschoben und anschließend mit vier Schrauben befestigt werden. Eventuell liegt dem Gehäuse aber auch eine entsprechende Netzteil-Halterung bei. Dann muss die Halterung zunächst am Netzteil befestigt werden, bevor beides im Gehäuse untergebracht wird.

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Zeit für die Verkabelung: Hier kann es ein wenig komplizierter werden, besonders wenn man viel Wert auf eine ansprechende Optik legt. Hinweis: Alle Kabel sind, sofern es notwendig ist, genormt und können nicht falsch eingesteckt werden. Sollte also etwas nicht passen, nicht mit viel Kraft an die Sache rangehen, sondern lieber einmal schauen, ob es wirklich der richtige Anschluss ist!

Zunächst solltest du das Frontpanel deines Gehäuses mit dem Mainboard verbinden. Die nötigen Anschlüsse befinden sich meist am unteren Rand des Mainboards. Als nächstes widmest du dich dem Netzteil und verkabelst die CPU. Passenderweise haben viele Gehäuse schon ein kleines Loch (meist rechts oben) durch welches das Kabel geführt werden kann. Dann ist das Mainboard an der Reihe, mit dem großen 24-PIN-Stecker. Die nötigen Anschlüsse liegen meist an der rechten Seite des Mainboards. Letztlich noch die SSD (SATA) und die Grafikkarte (PCIe) mit dem Netzteil verbinden. Hängen alle Komponenten am Netzteil, müssen anschließend noch SSD und Lüfter am Mainboard angeschlossen werden. Denk dran: Kabelbinder sind deine besten Freunde, wenn du die Kabel ordentlich im Gehäuse verstecken möchtest.

PC Bauen Anleitung: Verkabelung & Netzteil

Schritt 7: Windows installieren

Der Optimalfall: Du hast eine Windows Installations-CD und den dazugehörigen Produktschlüssel zur Hand? Dann ist die Installation wirklich kinderleicht. Einfach die CD ins Laufwerk einlegen und die Installation startet von selbst.

Die Alternative: Wenn du keine Installations-CD hast, benötigst du einen mindestens 8 GByte großen USB-Stick und einen weiteren PC mit Internetzugang. Zunächst lädst du dir das kostenlose Media Creation Tool von Windows herunter und bereitest das System schon einmal auf dem USB-Stick vor. Anschließend den Stick in einen freien USB-Port deines neuen PCs stecken, den PC starten und die Installation beginnt automatisch. Hinweis: Wenn du in deinem PC mehrere Festplatten verbaut hast, solltest du Windows auf der schnelleren SSD installieren.

Hinweis: Die Nutzung von Windows 11 koppelt Microsoft an bestimmte Hardware-Voraussetzungen. Die kompletten Systemvoraussetzungen könnt ihr an dieser Stelle einsehen.

PC Bauen Anleitung: Windows installieren

Und fertig ist euer selbst zusammengebauter PC

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