Google Daydream View: Platzt der VR-Traum im Labor-Test?
Posted by Julia Werner •
Testfazit: Das müssen Sie wissenGoogles Daydream View punktet vor allem mit dem kleinen Controller der Bedienkomfort ist dadurch höher als zum Beispiel bei Samsungs Gear VR. In der Preisklasse ist das ein echter Fortschritt: Gerade einmal 69 Euro kostet die VR-Brille inklusive Controller. Deutliche Abzüge gibt es hingegen für den enttäuschenden Tragekomfort: Trotz gemütlicher Stoff-Optik drückt die Daydream View unangenehm auf die Nasenflügel, wenn sie länger im Einsatz ist. Die verzerrte Optik rief bei vielen Testern außerdem schnell Übelkeit und Kopfschmerzen hervor, die App-Auswahl ist noch stark eingeschränkt.ProInklusive ControllerEinfache BedienungGünstiger PreisKontraVerzerrte BildoptikGeringer TragekomfortÜberschaubare App-AuswahlTestnote der Redaktion3,5ausreichendVor zweieinhalb Jahren machte Google mit dem Papp-BrillengestellCardboardden Einstieg in Virtual-Reality-Welten erschwinglich. Nun will der IT-Gigant die nächste Stufe der VR-Bewegung erklimmen. Daydream (Tagtraum) heißt Googles Zauberwort. Dabei handelt es sich um einen eigenen VR-Mikrokosmos, der fest ins Smartphone-Betriebssystem verankert ist. Die Enthüllung erfolgte im Mai auf derhauseigenen Entwicklerkonferenz Google I/O 2016, ab sofort ist die VR-Brille über Google und die Telekom erhältlich. Doch lohnt sich Googles VR-Träumerei? COMPUTER BILD hat die Daydream View im Labor ausgiebig getestet.VR-Spaß für 69 Euro: Googles Daydream View ist da. COMPUTER BILD testete die Brille im Labor.Display: Ohne Smartphone nix los!Die Daydream View ist ein VR-Brillengestell. Wie bei Cardboard,Samsungs Gear VR& Co. ist das Display eines Smartphones Pflicht, damit der Ausflug in die neue Dimension losgehen kann. Anfangs ist das nur mit Googles Smartphone-DoppelpackPixelundPixel XLmöglich. Denn: Ohne die neuartige Kennzeichnung Daydream ready bleibt der Bildschirm des mobilen Begleiters schwarz. LautPocketnowunterstützen nur Smartphones mit dem Prozessor Qualcomm Snapdragon 821 die Daydream-Brille. Neben der passenden Display-Größe müssen einige Software-Voraussetzungen erfüllt sein Android 7 Nougat ist Pflichtprogramm. Wer den Tagtraum erleben möchte, kommt also zwangsläufig nicht um einen Smartphone-Neukauf herum. Das hätte Google auch kostengünstiger und damit verbraucherfreundlicher lösen können. Wer ohnehin viel Geld für den Kauf in die Hand nimmt, sollte sich für den VR-Einsatz derzeit eher das Pixel XL ansehen. Mit der höheren Display-Auflösung (2560x1440 Pixel statt wie 1920x1080 Bildpunkte beim normalen Pixel) ist die Bilddarstellung schärfer, wobei auch hier bei einer Dichte von 13 dpi (Punkte pro Zoll) einzelne Pixel beim Blick durch die Brille erkennbar waren. VR-Kinderkrankheiten könnten schon bald ein Ende haben, wenn sich die großen Smartphone-Hersteller an echte 4K-Displays (3840x2160 Pixel) heranwagen. Stimmen die Gerüchte, geht Samsung Anfang 2017 mit demGalaxy S8voran.Ohne das Display des passenden Smartphones geht bei der Daydream View nichts.Optik: Wenn sich die Welt welltDas größte Manko der Daydream View offenbart sich beim Ausprobieren der VR-Apps: Die runden Linsen verzerren am Rand extrem, bei Kopfbewegungen wellt sich das Bild. Vielen Testern im Labor schlug dieser Effekt auf den Magen und führte zu Kopfschmerzen. Die Bildfläche ist recht klein. So entsteht das Gefühl, man würde durch eine Taucherbrille mit seitlich eingeschränkter Sicht schauen. Auch alles andere als schön: Teile des Smartphones und des Kammerinneren sind beim Blick durch die Brille erkennbar. Von außen fällt Streulicht in die Daydream View ein. Somit macht es Googles VR-Neuheit Nutzern schwer, sich komplett in der virtuellen Realität zu verlieren. Das bekommt Samsung mit der Gear VR deutlich besser hin. Insgesamt ergab sich im Test die Teilnote 3,91 (ausreichend) für Bildeindruck und Bildqualität von Googles Brille.Vision wird Realität: Die spannendsten VR-Brillen20 VR-BrillenDas sind die besten VR-BrillenKomfort: Nasenklemme in Jogginghosen-LookGoogles VR-Brille sieht wie eine ausrangierte Jogginghose im Neunzigerjahre-Armee-Look aus. Das hat etwas Gemütliches an sich und echten Symbolcharakter. Bislang hatten die VR-Brillengestelle häufig etwas von schwarzen oder mausgrauen Plastikkästen, die weder schick aussahen noch bequem auf der Nase saßen. Doch Jogginghosen bieten bekanntlich viel Komfort dachte sich offenbar auch Google und experimentierte mit einer ungewöhnlichen Stoffkombination: einem Mix aus Neopren- und Fleece-artigem Stoff. Trotz dieser Stoffpolsterung drückt die VR-Brille bei längerer Benutzung unangenehm auf die Nasenflügel. Das Gewicht der Daydream View plus Smartphone ist mit 384 Gramm ein wenig zu hoch für ausgedehnte Ausflüge in virtuelle Welten. Die Tragegurte sind nicht sonderlich stabil: Immer wieder lösten sie sich im Test, nerviges Nachjustieren war die Folge.Der Jogginghosen-Stoff sieht gemütlich aus, die Brille drückt aber auf die Nasenflügel.Bedienung: So leicht geht VR-Illusion!Ein echter Komfortgewinn bei Googles neuer VR-Brille ist die Bedienung, die war bei den Cardboard-Brillen bislang der Knackpunkt. Zum Steuern musste das Smartphone immer wieder raus, um anschließend per Fingertipp das nächste VR-Reiseziel festzulegen. Umständlich. Spätestens an diesem Punkt fand die Illusion ihr jähes Ende. Bei der Daydream ist das anders. Im Lieferumfang ist eine Fernbedienung mit Sensoren beigelegt. Das kleine Eingabegerät erinnert an eine stark geschrumpfte TV-Fernbedienung, die sich durch ihr geringes Gewicht und dank kompakter Maße gut in die Hand schmiegt. Vergleichbar mit dem Controller von Nintendos erfolgreicher Spielekonsole Wii ist die Fernbedienung eine virtuelle Hand, die je nach Anwendung eine andere Gestalt annimmt. So schwingt der Nutzer im VR-Spiel zum Potter-Nachfolger Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind wie Harry den virtuellen Zauberstab oder schlägt beim Baseball selbigen in den Himmel. Sowohl der kleine Controller als auch der Richtungssensor im Google Pixel XL funktionierten im Test tadellos.Google-Keynote: Pixel-Handys, Daydream, Home & Co.32 BilderHardware-NeuheitenSoftware: Zentrale Anlaufstelle mit StoreDas Daydream-Projekt ist mehr als eine VR-Brille. Google hat damit eine eigene VR-Umgebung, die tief mit dem Betriebssystem Android verwurzelt ist und auch für andere Hersteller mit eigener Hardware frei zugänglich sein soll. Deshalb setzen die Kalifornier auf eine eigene VR-Infrastruktur mit optisch hübsch aufbereiteter Nutzeroberfläche und eigenem VR-Play-Store. Ähnliches haben Samsung und Oculus bei der Gear VR mit Oculus Home geschaffen. Googles Vorteil: die hauseigenen Anwendungen und Dienste. So wird die Daydream View mit Google-Diensten wie Google Play Video, Google Street View und YouTube ausgeliefert. Videos lassen sich dann in der virtuellen Realität erleben. Mithilfe des Daydream-Controllers bewegt sich der Nutzer durch virtuelle Räume oder wandert inmitten von Street-View-Landschaften. Bislang ist die App-Auswahl allerdings sehr überschaubar hier muss was passieren.Die Daydream-Benutzeroberfläche ist die Anlaufstelle für den VR-Ausflug. Alle Apps und Spiele sind übersichtlich gelistet, die Auswahl ist aber noch recht überschaubar.Google Daydream View: Verfügbarkeit, PreisDie Daydream View gibt es mitsamt Controller bei Google und der Telekom für 69 Euro. Fehlt dann nur noch das Smartphone ... Vergleicht man den reinen Preis der VR-Brillen ohne notwendiges Smartphone, ist die Daydream View deutlich teurer als Googles Papp-VR-Brille Cardboard, aber günstiger als ähnliche Geräte wie Samsungs Gear VR. Kompatibel ist die Brille aktuell nur mit dem Pixel und dem Pixel XL.
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