Greenlight Consulting
Posted by Julia Werner •
EZB startet Entwicklung des digitalen Euro
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine wichtige Weiche für die mögliche Einführung eines digitalen Euro gestellt. Die Währungshüter haben beschlossen, die Entwicklung einer digitalen Version der Gemeinschaftswährung zu starten, teilt die EZB mit.
Die Untersuchungsphase soll nun 24 Monate dauern. Dabei sollen Kernfragen wie die Ausgestaltung und die Verteilung eines digitalen Euro geklärt werden. Bislang hatte es bei der EZB dazu lediglich Vorarbeiten gegeben. Die Untersuchungsphase werde die Entscheidung zur Einführung eines digitalen Euro nicht vorwegnehmen, erklärt die EZB. Diese Entscheidung werde später gefällt.
Finanzstabilität muss sichergestellt werden
Ein digitaler Euro müsse den Bedürfnissen der Europäer gerecht werden, erklärten die Währungshüter. Gleichzeitig müssten aber auch illegale Aktivitäten sowie negative Auswirkungen auf die Finanzstabilität und die Geldpolitik ausgeschlossen werden. Die EZB und die nationalen Euro-Notenbanken hätten bereits 9 Monate lang wichtige Vorarbeiten geleistet.
Es seien weitere Analysen vorgenommen und Vorschläge von Bürgern und Experten eingeholt worden, und es habe einige Experimente mit ermutigenden Ergebnissen gegeben, sagte Notenbank-Chefin Christine Lagarde. "All dies hat uns zu der Entscheidung geführt, einen Gang hochzuschalten und das Digital-Euro-Projekt zu starten."
Laut EZB-Direktor Fabio Panetta will die Notenbank nach Ablauf der zweijährigen Untersuchungsphase bereit sein, mit der konkreten Entwicklung eines digitalen Euro zu beginnen. "Dies könnte rund drei Jahre dauern", schrieb er in einem Blogbeitrag. Damit dürften noch etwa 5 Jahre verstreichen, bis ein digitaler Euro eingeführt werden könnte. "In jedem Fall würde ein digitaler Euro das Bargeld nur ergänzen und nicht ersetzen."
Interesse vieler Notenbanken
Derzeit loten etwa 90% aller Notenbanken weltweit aus, ob sie digitale Versionen ihrer Währungen ausgeben sollen. Neben der Popularität von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether hatten vor allem die Pläne des Technologiekonzerns Facebook zur Einführung einer eigenen Kryptowährung unter dem Namen Libra und danach Diem das Interesse der Zentralbanken angeheizt.
Bislang hat aber noch keines der grossen Länder eine eigene Digitalwährung eingeführt. Am weitesten vorangeschritten ist derzeit China. Dort wurden bereits Probeläufe mit einem digitalen Yuan in Millionenmetropolen wie Shanghai oder Shenzhen gestartet. Die Nase vorn haben kleinere Länder: Der Insel-Staat Bahamas war 2020 das erste Land, das mit dem "Sand Dollar" eine Digitalversion seiner Landeswährung eingeführt hat.
SNB macht eigene Versuche
Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den vergangenen Monaten Versuche mit einer eigenen Digitalwährung durchgeführt. Diese soll allerdings lediglich für Zahlungen zwischen Finanzinstituten verwendet werden. Damit sollen diesen neue technischen Möglichkeiten eröffnet werden wie etwa die im Kryptobereich verwendeten Smart Contracts.
SNB-Exponenten hatten sich dagegen immer wieder gegen eine breit verfügbare Digitalwährung ausgesprochen, die von Nicht-Finanzunternehmen und Konsumentinnen und Konsumenten genutzt werden können.
SNB-Direktorin Andréa Maechler sieht etwa die Gefahr, dass die Nationalbank mit einer solchen Währung in die Domäne der Banken eindringen würde, wie sie im Juni an einem Bankenanlass erklärt hatte: So könnten die Menschen in Krisenzeiten ihre Gelder in grossem Stil aus den Geschäftsbanken abziehen und in eine sichere Zentralbankwährung umschichten.
Pläne für E-Währung Was der digitale Euro können soll
Pläne für E-Währung Was der digitale Euro können soll Stand: 21.01.2021 12:01 Uhr
Während Kryptowährungen wie Bitcoins boomen, arbeitet die Europäische Zentralbank am digitalen Euro. Wie könnte der in der Praxis funktionieren - und was wären die Vorteile beim Bezahlen?
HR Logo Klaus-Rainer Jackisch
Von Klaus-Rainer Jackisch, hr
Wer in Stockholms Gamla Stan, der malerischen Altstadt mit gepflasterten Straßen und bunten Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, beim Sightseeing ein Blaubeer-Eis oder die beliebten Zimtschnecken kaufen will, hat es beim Bezahlen schon immer leicht gehabt. Die bargeldlose Transaktion ist hier schon seit vielen Jahren gang und gäbe. Auch Kleinstbeträge zahlt man gerne per Kreditkarte, Apple Pay oder Maestro-Card. Bargeld spielt in Stockholm wie in ganz Schweden schon lange kaum noch eine Rolle. Selbst beim Bäcker schüttelt man mitunter den Kopf, wenn Kunden mühselig Papiergeld aus dem Portemonnaie kramen. Jetzt will Schwedens Regierung den bargeldlosen Zahlungsverkehr noch weiter vorantreiben. Das Ziel: Münzen und Papiergeld sollen langfristig ganz verschwinden.
Die Herangehensweise der Regierungen der Eurozone und insbesondere der Europäischen Zentralbank ist das noch nicht. Doch auch das Euro-Zahlungssystem steht vor großen Veränderungen. Die EZB ist jedenfalls fest entschlossen, einen digitalen Euro einzuführen, den sogenannten E-Euro. Der soll parallel zum Bargeld ausgegeben werden, das ausdrücklich nicht abgeschafft werden soll. Erst diese Woche bestätigte Präsidentin Christine Lagarde, dass die Vorbereitungen auf Hochtouren liefen: "Wir werden einen digitalen Euro haben", sagte sie auf einer virtuellen Diskussions-Veranstaltung. "Das ist nicht für morgen, das wird einige Zeit benötigen, um sicherzustellen, dass es etwas gibt, das sicher ist."
Konkurrenz durch den Bitcoin
Dennoch geht Lagarde davon aus, dass der E-Euro schon in fünf Jahren in den virtuellen Geldbörsen der Verbraucherinnen und Verbraucher der Eurozone liegen wird und dann auch heftig zum Einsatz kommt. Damit reagiert die Notenbank auf zahlreiche neue Formen des Bezahlens, von denen "Krypto-Assets" wie etwa der Bitcoin oder die von Facebook entwickelte Bezahlmethode namens Libra die spektakulärsten sind. Aber auch andere Notenbanken setzen die Europäer unter Zugzwang. China ist bei der Entwicklung eines digitalen Yuan meilenweit voraus, auch die Zentralbank in Schweden bastelt an der digitalen Krone.
Wie der E-Euro am Ende ganz genau aussieht, wissen auch die Währungshüter noch nicht abschließend. Aber so viel ist bereits klar: der digitale Euro wird wie das Bargeld von der EZB ausgegeben und kontrolliert. Er entsteht durch die Geldschöpfung der EZB und der Geschäftsbanken, also ganz normal wie Münzen, Scheine und Buchgeld, das etwa auf dem Girokonto oder Sparbuch liegt. Im Unterschied zum Bitcoin und anderen "Krypto-Assets" behält also die Notenbank die Kontrolle über die Währung und will damit Stabilität und Sicherheit garantieren.
In der virtuellen Geldbörse
Der digitale Euro soll in einer Art virtueller Geldbörse aufbewahrt werden. Das Geld wird etwa beim Kauf eines Brötchens beim Bäcker mittels eines einfachen Verfahrens, zum Beispiel durch eine App oder einen QR-Code, in die Schatulle des Verkäufers wandern. Dies soll sowohl online als auch offline möglich sein, ohne Internet etwa durch Bluetooth oder andere technische Lösungen. Das Verfahren ist also sehr einfach und auch viel schneller als etwa eine SEPA-Überweisung, die den europäischen Zahlungsverkehr ja auch schon rasant beschleunigt hat.
E-Euros werden auf einem separaten Konto verbucht, also getrennt von den Einlagen auf einem normalen Girokonto. Faktisch liegt dieses Konto bei der EZB, doch verwaltet werden soll es durch die Geschäftsbanken. Der normale Verbraucher wird also wie beim Bar- und Buchgeld keinen direkten Zugang zur EZB erhalten.
Aus Sicht der Währungshüter verknüpfen sich mit dem E-Euro zahlreiche Vorteile gegenüber anderen elektronischen Zahlungsmitteln. Zentral ist dabei vor allem die Sicherheit. Denn dem E-Euro kann nichts passieren, selbst dann nicht, wenn die Geschäftsbank durch eine Krise in Schieflage gerät, weil am Ende eben die EZB dahinter steht. Davon erhofft man sich auch deutlich mehr Vertrauen als in Zahlungsmethoden wie ApplePay oder GooglePay, hinter denen nicht Zentralbanken, sondern große Konzerne stecken, deren Solidität in Krisenzeiten nicht immer gesichert ist.
Persönliche Daten werden nicht übermittelt
Ein weiterer Vorteil ist der Schutz der Privatsphäre. Denn im Unterschied zu Apple & Co., aber auch zu den großen amerikanischen Kreditkartenunternehmen, werden bei der Transaktion keine persönlichen Daten übermittelt. Anonymität und Schutz der Privatsphäre hätten gerade für Europäer einen großen Stellenwert, so die EZB. Dies bestätigen auch die ersten Ergebnisse einer Umfrage der Notenbank: Für über 40 Prozent der Teilnehmer stand der Schutz der Privatsphäre ganz oben auf der Agenda. Danach folgten mit weitem Abstand die Sorge um die Sicherheit (17 Prozent) und das Interesse an einer europaweiten Lösung (10 Prozent).
Bei den Geschäftsbanken treffen die Pläne bisher eher auf Zurückhaltung und Kritik. Einige fürchten, dass ihnen die Felle davon schwimmen, sollte der digitale Euro bei der Bevölkerung wegen der vielen Vorteile und Sicherheiten zum Renner werden und sie ihr Erspartes in die virtuelle Gemeinschaftswährung umschichten. "Für die Banken fällt eine wichtige Finanzierungsquelle weg, wenn die Bürger ihre Bankguthaben in digitale Euro umtauschen", meint etwa Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank. Er rechnet vor: Privatleute und Unternehmen hielten im Euro-Raum auf den Girokonten ihrer Geschäftsbanken knapp 7300 Milliarden Euro. "Wenn sie dieses Geld vollständig auf EZB-Konten überwiesen, verlören die Banken fast ein Viertel ihres Fremdkapitals."
Obergrenze für Guthaben?
Doch dazu wird es nicht kommen. Denn auch die EZB hat kein Interesse, die ohnehin angeschlagene Kreditwirtschaft weiter zu schwächen - zumal sie auch für die Bankenaufsicht und damit für Stabilität verantwortlich ist. So sollen denn auch die Guthaben auf dem E-Euro-Konto beschränkt werden - vermutlich auf maximal 3000 Euro. Denn das E-Euro-Konto soll nicht zum Sparen oder Investieren, sondern zum Shoppen genutzt werden, sagt die EZB. Weil die E-Euros auf einem separaten Konto liegen, ist dies leicht zu kontrollieren und auch zu steuern. Dies wiederum bietet den Währungshütern ganz neue Möglichkeiten, ihre Geldpolitik anzupassen. Sie können für die E-Euros andere Leitzins-Sätze festlegen als für Bar- und Buchgeld. Dann könnten etwa höhere Strafzinsen für E-Euros zu mehr Konsum antreiben und die Wirtschaft ankurbeln.
Noch ist das ganze Projekt aber nicht von höchster Stelle abgesegnet. Der EZB-Rat beschäftigt sich zwar immer wieder auf seinen Sitzungen mit dem Thema - eine Entscheidung, ob das Projekt umgesetzt wird, soll aber erst Mitte des Jahres fallen. Eine Rolle dabei dürfte auch spielen, ob sich das Ganze überhaupt rechnet. In der Schweiz etwa, wo man neuen Zahlungsmethoden offen gegenüber steht und sogar mit Bitcoins an Automaten der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zahlen kann, kam man zu dem Schluss, dass die Kosten einer Digital-Währung die Vorteile überwiegen würden. Ebenso in Dänemark.
Den Schweizer E-Franken und die dänische E-Krone wird es vorerst also nicht geben. Die schwedische E-Krone aber auf jeden Fall. Wer dann in Stockholms Gamla Stan Blaubeer-Eis oder Zimtschnecken mit Bargeld bezahlen will, wird wohl leer ausgehen.
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Der Zahlungsverkehr auf der ganzen Welt befindet sich derzeit im Umbruch und die Zentralbanken spielen dabei eine wichtige Rolle. Auch die Europäische Zentralbank entwickelt mit dem digitalen Euro eine Ergänzung zum Bargeld. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagt: „Unsere Arbeit soll sicherstellen, dass Privatpersonen und Unternehmen im digitalen Zeitalter weiterhin Zugang zu der sichersten Form von Geld – dem Zentralbankgeld – haben.“ Doch was ist der digitale Euro? Wie könnte dieser aussehen? Und welche Vorteile bietet er?
Was ist der digitale Euro?
Der digitale Euro ist ein digitales Zahlungsmittel der EZB, er soll das Bargeld ergänzen und nicht ersetzen. Er ist wie eine Euro-Banknote nur digital und wird in elektronischer Form von der EZB ausgegeben und kann von Privatpersonen und Unternehmen verwendet werden. Mit dem digitalen Euro soll eine weitere Zahlungsart entstehen. Als Grundlage für die Gestaltung sollen Präferenzen von Nutzern und technische Expertise von Händlern und Finanzintermediären dienen. Die Untersuchungsphase hat im Sommer 2021 begonnen und soll zwei Jahre dauern. Der digitale Euro muss in der Lage sein, den Bedürfnissen der Menschen und der Wirtschaft gerecht zu werden.
Der digitale Euro soll
Bargeld und Einlagen ergänzen
Synergien mit Zahlungsdienstleistern schaffen
die Digitalisierung der europäischen Wirtschaft unterstützen
den Zugang zu Zentralbankgeld sichern
Risiken unregulierter Zahlungslösungen verhindern
Verbreitung fremder Digitalwährungen zuvorkommen
Die Grundlage des europäischen Zahlungsverkehrs muss ein wettbewerbsfähiger und innovativer Zahlungsmarkt sein.
Wie könnte ein digitaler Euro aussehen?
Zu anderen digitalen Zahlungsmöglichkeiten, wie der EC- oder der Kreditkarte, wird es keinen äußerlichen Unterschied geben. Der digitale Euro kann verschiedene Formen annehmen, als Karte, aber auch die Nutzung am Computer oder über eine App am Handy ist möglich. Der Unterschied, zum bisherigen Bargeld, ist, dass das Geld nicht auf einem Konto liegt, sondern direkt von der EZB kommt. Zu den grundlegenden Anforderungen an die neue digitale Währung gehört, dass sie leicht zugänglich, robust, sicher und effizient ist. Aber auch die Wahrung der Privatsphäre und die Einhaltung des geltenden Rechts muss sichergestellt sein. Außerdem muss der digitale Euro kompatibel mit bereits bestehenden Lösungen von Anbietern privater Zahlungsdienste sein.
Warum wird der digitale Euro benötigt?
Im Moment wird ein digitaler Euro noch nicht benötigt, da im Eurogebiet aktuell noch immer ¾ der Transaktionen in bar gezahlt werden. In anderen Ländern ist die Entwicklung bereits weiter, in Schweden und in China ist eine Bargeldzahlung beispielsweise nicht mehr möglich. Der Trend geht auch bei uns immer stärker zu einer elektronischen Bezahlung. Die Geschwindigkeit im Fortschritt ist im Moment, beschleunigt durch die Pandemie, enorm. Sobald Banknoten keinen Nutzen mehr haben, hat auch die dazugehörige Zentralbank keinen Nutzen mehr, daher muss auch im Eurogebiet umgedacht werden. Die Zentralbank würde mit dem digitalen Euro die Marktmacht behalten und somit auch die Währungssouveränität. Ausländische Unternehmen, die Krypto-Währungen anbieten, sollen nicht die Macht bekommen, Preise zu bestimmen. Es soll mit dem digitalen Euro also immer eine kostenlose Möglichkeit der E-Währung im Eurogebiet geben.
Der digitale Euro soll außerdem rechtswidrige Aktivitäten verhindern und unerwünschte Auswirkungen auf Finanzstabilität und Geldpolitik vermeiden. Somit bleibt ein einfaches, allgemein akzeptiertes, sicheres und verlässliches Zahlungsmittel vorhanden. Alltägliche Zahlungen können wie gewohnt, schnell und sicher erledigt werden. Der digitale Euro würde den Übergang der europäischen Wirtschaft in das digitale Zeitalter unterstützen und Innovationen im Massenzahlungsverkehr aktiv fördern.
Die Einführung eines digitalen Euro ist außerdem sinnvoll…
um die Digitalisierung der europäischen Wirtschaft voranzutreiben und die strategische Unabhängigkeit der Europäischen Union zu fördern
wenn sehr großes Potenzial besteht, dass die digitalen Währungen ausländischer Zentralbanken oder digitale Zahlungsmittel privater Anbieter im Euroraum großen Zulauf finden
als neuer Kanal für die Übertragung geldpolitischer Impulse
um Risiken bei der regulären Bereitstellung von Zahlungsdiensten zu verringern
um die internationale Rolle des Euro zu stärken
um Geld- und Zahlungssysteme kostengünstiger zu gestalten und ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Welche weiteren Vorteile bietet der digitale Euro?
Derzeit prüfen die EZB und die nationalen Zentralbanken des Euroraums, welche Vorteile und Risiken ein digitaler Euro hätte. Ein wichtiger Punkt ist der Schutz der Privatsphäre, der bei der EZB weiterhin einen sehr hohen Stellenwert behält, was den Kunden die gewohnte Sicherheit gibt. Es gibt außerdem immer mehr Situationen, in denen Menschen eine bargeldlose Zahlung bevorzugen. Hier bietet der digitale Euro die Effizienz eines digitalen Zahlungsmittels und ist gleichzeitig sicheres Zentralbankgeld. Der E-Euro soll das Bezahlen im internationalen Handel und im Internet einfacher und schneller machen. Zu guter Letzt würde er die Abhängigkeit von anderen Zahlungsmitteln vorbeugen.
Unterschied zu anderen digitalen Zahlungsmitteln?
In den letzten Jahren sind immer mehr digitale Zahlungsmittel entstanden und auch stark gewachsen. Facebook startet zum Beispiel nach dem Aus von Libra einen zweiten Versuch mit dem Diem-Dollar, aber auch ApplePay und Kryptowährungen wie Bitcoin bieten die Möglichkeit für bargeldloses Bezahlen. Weitere Beispiele sind PayPal oder GooglePay. Diese Zahlungsmittel werden von privaten Konzernen organisiert, die meistens im Ausland sitzen und fleißig Daten sammeln. Da es sich um private, ausländische Konzerne handelt, ist eine staatliche Kontrolle kaum möglich. Hier ist bereits der erste Vorteil des E-Euros sichtbar. Der Datenschutz wird sehr ernst genommen und die Zentralbank hat kein Interesse an dem Verkauf von Kundendaten. Hinter dem E-Euro steht die vertrauenswürdige Institution, die EZB. Der andere große Unterschied zu Kryptowährungen ist, dass der Preis für den E-Euro keinen Schwankungen unterliegen, sodass sie leicht als Zahlungsmittel und Rechnungseinheit verwendet werden kann. Es gibt beim E-Euro außerdem kein Ausfallrisiko und keinen Wertverlust. Im Moment gefährden Krypto-Währungen immer mehr den Euro, umso mehr Menschen diese nutzen, umso geringer wird der Einfluss des Euros. Wenn die Zentralbanken nicht die Hoheit über das Finanzwesen verlieren wollen, wird eine Alternative benötigt. Firmen mit Marktmacht sind Konkurrenten, die nicht unterschätzt werden dürfen.
Was machen andere Länder?
Wie bereits erwähnt ist eine Bargeldzahlung in China schon nicht mehr möglich. Auch hier soll ein E-Yuan eingeführt werden, dieser wird auch bereits getestet. Diese neue staatliche Digitalwährung – Chinese Digital Currency Electronic Payment (DCEP) – kann bereits beim Online-Shopping genutzt werden. Dieser Service ist zwar vorerst nur bei einem Anbieter möglich, es sollen nach einer angemessenen Testphase jedoch weitere dazukommen. Seit 2020 kommen bereits probeweise Apps zum Einsatz, mit denen in E-Yuan bezahlt werden kann. Zudem erhalten die Menschen einen Teil ihrer staatlichen Leistungen in der neuen Digitalwährung. Mit dem digitalen Yuan reagiert die chinesische Regierung auf den Erfolg von Kryptowährungen wie dem Bitcoin. Dabei setzt Chinas Digitalwährung auch teilweise auf eine Blockchain. Gleichzeitig kommen aber auch traditionelle Verrechnungsmethoden zum Einsatz. Auch die USA und Kanada arbeiten bereits an einer E-Währung. Jetzt stellt sich zu Recht die Frage, ob die EZB nicht schon zu spät dran ist, wenn man sieht, dass andere Zentralbanken schon weiter sind. Da die Zahlungssituation im Eurogebiet jedoch noch relativ konservativ, mit einem stabilen Bankensystem ist, kommt der Wandel zu einem guten Zeitpunkt.
Wie geht es weiter?
Die Untersuchungsphase des Projektes soll in zwei Jahren abgeschlossen sein, die Gestaltung und die Verteilung, sowie die Auswirkungen auf den Markt, sollen bis dahin geklärt werden. Während der vorausgehenden Erprobungsphase wurden keine technischen Hürden identifiziert. Im Anschluss der Untersuchungsphase soll entschieden werden, ob mit der Entwicklung des digitalen Euros begonnen wird.
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