Internetanschluss

Posted by Julia Werner  • 

Internet-Geschwindigkeit: Welcher Internetanschluss ist der schnellste?

Internet-Geschwindigkeit: Welcher Internetanschluss ist der schnellste?

Was sind Upload- und Download-Geschwindigkeiten? Welche Geschwindigkeiten erreicht ein durchschnittlicher DSL-Anschluss?

Wie schnell ist das schnellste Internet?

DSL ist schnell, Kabel ist schneller. Wer sein Internet über das TV-Kabel bezieht, profitiert vom aktuell schnellsten Internet in Deutschland und kann mit Geschwindigkeiten von bis zu 500 Mbit/s, in Einzelfällen sogar mit bis zu 1 Gbit/s surfen. Das ist bei einem klassischen DSL-Anschluss nicht, bei einem extrem schnellen VDSL-Anschluss nur in Ausnahmefällen bzw. nur in der Theorie möglich. Die „normale“ Geschwindigkeit beim Surfen über DSL beträgt in den meisten Fällen 16 Mbit/s, bei VDSL sind maximale Download-Raten von 100 oder 250, in seltenen Fällen auch mehr Megabytes pro Sekunde möglich.

Allerdings: Wie auch bei ultraschnellen DSL-Verbindungen, muss schnelles Internet über Kabel an Ihrem Wohnort verfügbar sein. Aktuell ist das bei etwa 65 % der deutschen Haushalte der Fall – DSL hingegen können rund 97 % aller Deutschen beziehen. Hinzu kommt, dass Internet über das TV-Kabel anfälliger für Schwankungen in der Bandbreite ist: Sind viele Nutzer über das Kabel im Internet, reduziert sich ggf. die Geschwindigkeit. Dennoch: An Orten, wo DSL und Kabel verfügbar sind, ist im direkten Vergleich Kabel meist die schnellere Lösung.

Fun Fact: Das schnellste Internet der Welt nutzt übrigens eine fast 80-jährige Schwedin. Sie surft mit bis zu 40 Gigabyte pro Sekunde und könnte, wenn sie denn wollte, einen kompletten Film innerhalb von zwei Sekunden herunterladen.

Was ist die Bandbreite im Internet?

Die Bandbreite beschreibt grundsätzlich einen Frequenzbereich, in dem die elektrische Signalübertragung möglich ist. Je größer die Differenz zwischen der unteren und der oberen Frequenz ist, desto größer ist die Bandbreite und desto mehr Informationen können gleichzeitig übertragen werden. Im Internet bzw. bei einem DSL-Anschluss steht eine hohe Bandbreite also für schnelles Surfen. Klassisches ADSL-Anschlüsse (kommen beispielsweise auf 16 Mbit/s, mit VDSL und Glasfaser werden leicht auch 100 Mbit/s und mehr erreicht. Für die meisten Anwendungen im Internet reichen die „langsameren“ Bandbreiten von 16 Mbit/s jedoch völlig auch.

Warum unterscheiden sich oftmals die gebuchte und tatsächliche Bandbreite?

Allerdings: Nur weil Sie einen Vertrag mit einer bestimmten Bandbreite gebucht haben, bedeutet das nicht, dass Sie auch mit entsprechender Geschwindigkeit surfen. In der Realität zeigt sich oft, dass nur ein Bruchteil der versprochenen Geschwindigkeit erreicht wird. Das kann beispielsweise daran liegen, dass Ihr Anschluss relativ weit vom nächsten Verteilerpunkt entfernt ist, Sie über ältere Kupferleitungen surfen und/oder sehr viele Anwendungen gleichzeitig ausgeführt werden und somit alle Bandbreiten gleichzeitig genutzt werden und es zum Stau kommt. Um die Geschwindigkeit zu prüfen, können Sie eine sogenannte Breitbandmessung bzw. Speedtest durchführen. Dieser Test ermittelt die aktuelle Up- und Download-Geschwindigkeit Ihres Anschlusses. Führen Sie die Breitbandmessung mehrmals täglich an mehreren Tagen aus, um ein realistisches Bild von den durchschnittlichen Übertragungsraten zu erhalten.

Was ist die Latenz im Internet?

Der Begriff Latenz beschreibt grundsätzlich die Verzögerung zwischen der Eingabe einer Anfrage in ein System und der Ausgabe der Antwort. Im Internet beschreibt es beispielsweise den Zeitraum zwischen Eingabe einer URL im Browser und Anzeige der angefragten Seite. Je kleiner die Latenz, desto besser. Einfluss auf die Latenz haben verschiedene Faktoren, wie der örtliche Abstand zwischen Sender und Empfänger, die Größe der angefragten Datenpakete, die Leitungen und die Hardware, die zur Übertragung der Daten genutzt wird. Um die Latenz im Internet bzw. die tatsächliche Geschwindigkeit Ihrer Internetverbindung zu bestimmen, wird im Rahmen eines Speedtests ein Ping gesendet – das sind mehrere Datenpakete, deren Verarbeitungszeit gemessen werden. Je kleiner der Ping-Wert, desto geringer auch die Latenz.

Was ist der Unterschied zwischen Mbit und Mbps?

Mbit und Mbps lassen sich eigentlich gar nicht direkt miteinander vergleichen, sondern bauen aufeinander auf: Mbit steht für „Megabit“, Mbps für „Megabits pro Sekunde“, wobei die Abkürzung Mbit/s viel geläufiger ist und das Gleiche wie Mbps meint – die Geschwindigkeit beim Datentransfer bzw. beim Surfen.

Interessanter wird es, wenn die Abkürzung MB hinzugenommen wird, denn MB steht für Megabyte. Bits und Bytes – das führt häufig zu Verwirrungen. Bits sind die kleinste Informations- und Speichereinheit, die die Basis der Darstellung sämtlicher Inhalte am Rechner bilden – acht Bits zusammengefasst ergeben ein Byte, die kleinstmögliche Datenmenge. Während Bytes bzw. Megabytes also angeben, wie groß eine Datei tatsächlich ist, liefern Bits bzw. Megabits die Grundlage für den Versand der Daten durchs Netz. Wenn Sie eine ein Megabyte große Datei versenden möchten, versenden Sie 8.000 Megabit: Bei einer DSL-Verbindung mit einer Upload-Geschwindigkeit von 16 Mbit/s würde das bedeuten, dass die Datei innerhalb von einer halben Sekunde versendet bzw. auf den Zielserver hochgeladen ist.

10, 50, 100: Wie viel Mbit/s sind wie schnell?

Surfen mit 10, 50, 100 Mbit/s, DSL 16.000, Highspeed-Internet, usw.: Internetanbieter werben gerne mit möglichst großen Zahlen und Superlativen um Kunden. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn Sie mit 100 Mbit pro Sekunde surfen? Ist eine 50 Mbit-Leitung schnell? Wie schnell sind 6 Mbit/s?

Um diese Fragen zu beantworten, hilft der Vergleich bzw. eine Orientierung an Referenzgrößen: Gehen wir davon aus, dass eine durchschnittliche MP3-Datei fünf Megabyte groß ist.

Wichtig: Megabyte, nicht Megabit. Hier zeigt sich oft die erste Verwirrung, denn um ein Gefühl für die Geschwindigkeit zu bekommen, müssen Megabytes in Megabits umgerechnet werden – dabei können Sie das ungefähre Verhältnis 8:1 anwenden: acht Megabyte ist ein Megabit. Oder andersherum: Bei einer Geschwindigkeit von einem Megabit pro Sekunde werden 0,125 Megabytes übertragen. Greifbarer wird es bei einem klassischen DSL 16.000-Anschluss, der 16 Mbit/s verspricht. Hier werden pro Sekunde zwei Megabyte übertragen, die beispielshafte MP3-Datei benötigt also 2,5 Sekunden. Für einen 90-minütigen Film in mittlerer Qualität, der etwa ein Gigabyte groß ist, bedeutet das: ein Gigabyte = 1.000 Megabyte = 500 Sekunden bzw. 8 Minuten und 20 Sekunden Übertragungszeit.

Für weitere gängige Tarife und Geschwindigkeiten bedeutet das zum Beispiel:

VDSL 50: 50 Mbit/s sind 6,3 MB/s = Übertragung der MP3 File in unter einer Sekunde, des Films in 2 Minuten und 40 Sekunden.

50 Mbit/s sind 6,3 MB/s = Übertragung der MP3 File in unter einer Sekunde, des Films in 2 Minuten und 40 Sekunden. VDSL 100: 100 Mbit/s sind 12,5 MB/s = 1 Minute 20 Sekunden für den Film

100 Mbit/s sind 12,5 MB/s = 1 Minute 20 Sekunden für den Film Kabel 500: 500 Mbit/s sind 62,5 MB/s = 16 Sekunden für den Film

Gut zu wissen: Bei den Angaben zur maximalen Geschwindigkeit handelt es sich meist um Download-Zeiten, also wie schnell Sie eine Datei herunterladen können. Die Upload-Zeiten sind meist deutlich niedriger und liege bei rund 15 – 20 % der maximalen Download-Geschwindigkeit.

Im Download-Rechner können sie berechnen, wie lange einzelne Downloads mit ihrer Verbindung dauern würden.

Business Internet Anschluss

Nichts ist heutzutage wichtiger als eine zuverlässige Verbindung ins Internet. Denn der permanente Austausch von Daten aller Art ist die Grundvoraussetzung für Produk­tivität und fester Bestandteil des modernen Arbeitsalltags.

Perfekt zugeschnitten auf die Größe Ihres Unternehmens bietet die Deutsche Telefon Business Internet-Anschlüsse vieler Bandbreiten: von A-DSL bis V-DSL mit Super Vectoring ist alles möglich. Typisch für die Angebote der Deutschen Telefon sind auch die feste IP-Adresse, die hohe Ausfallsicherheit und die ausgezeichnete Sprachqualität.

Mit einer passenden Bandbreite Ihrer Internet-Verbindung stellen Sie sicher, dass die Zugänge, die Ihr Unternehmen für den reibungslosen Geschäftsbetrieb benötigt, aus­reichend sind und stabil laufen – vom Internet-Zugang für Online-Systeme über die Cloud Telefonie (Voice-over-IP/VoIP) bis zur Recherche in den Suchmaschinen.

Ergänzend finden Sie bei der Deutschen Telefon Zusatzdienste für Business Internet-Anschlüsse, die genau zu Ihren Bedürfnissen und Ansprüchen passen. Sie sehen: Hier entsteht eine leistungsstarke Verbindung, auf die Sie sich jederzeit verlassen können.

Internetanschluss

Der Internetzugang wird durch einen Internet Service Provider (Internetanbieter) oder den lokalen Netzbetreiber ermöglicht. Diese bieten in der Regel unterschiedliche Tarife an, die bei diesen gebucht werden können.

Ein Internetanschluss, auch Internetzugang oder -verbindung genannt, beschreibt die Verbindung eines Computers oder Netzwerks mit dem Internet.

Internetzugang: Anschlussarten

Durch unterschiedliche Anschlussarten kann der Internetzugang realisiert werden. Folgende Internetanschluss-Arten gibt es:

Internetanschluss via Analog-Modem

Der Zugang über ein Analog-Modem war die erste Möglichkeit zur Einwahl ins Internet, da die Datenübertragung über das Telefonnetz stattfand. Durch die Nutzung eines Modems mussten keine Veränderung in der Infrastruktur seitens Netzbetreiber oder Anwendern stattfinden. Das Modem stellte die Internetverbindung her, in dem es einen Anruf an die TK-Anlage des Anbieters sendete, welche die Verbindung zu einem weiteren Modem herstellte. Dieses realisierte den Internetzugang, indem es eine Verbindung in das lokale Netzwerk des Anbieters schuf, welches selbst mit dem Internet verbunden war.

Der Internetanschluss über ein analoges Modem ist mittlerweile eine veraltete Technik, die nicht mehr zum Einsatz kommt. Hauptsächliche Nachteile waren insbesondere die langen Einwahlzeiten und geringe Verbindungsgeschwindigkeit sowie die hohen Kosten der Verbindung und die Belegung der Telefonleitung während des Surfens im Internet.

Internetanschluss über ISDN

ISDN (Integrated Services Digital Network) bezeichnet ein digitales Telekommunikationsnetz. Es wurde für die Übertragung von Sprache, Daten, Text und Bildern entwickelt und wurde auch für den Zugang zum Internet verwendet. Innerhalb weniger Sekunden konnte die Einwahl erfolgen und bis zu einer Geschwindigkeit von 64 kbit/s (bzw. 128 kbit/s) genutzt werden. Damit war ISDN deutlich schneller und stabiler als der Internetanschluss via Analog-Modem, jedoch nicht schnell genug, um auch umfangreichere Anwendungen zu realisieren. Für die Übertragung von großen Datenmengen ist ISDN nicht geeignet, sodass auch diese Technologie veraltet ist.

Internetanschluss über DSL

DSL (Digital Subscriber Line – digitale Teilnehmeranschlussleitung) nutzt die Kupferleitungen des Telefonnetzes für den Internetzugang und ermöglicht so einen breitbandigen Anschluss. Der Telefonanschluss und der Internetzugang werden hierbei parallel über dieselbe Leitung realisiert. Dies ist durch die Nutzung verschiedener Frequenzbereiche möglich. Durch einen so genannten „Splitter“ am Modem werden die Frequenzbereiche getrennt, sodass keine Störfaktoren bei den Signalen oder den Endgeräten entstehen.

Der größte Nachteil bei der DSL-Technologie ist die Reichweite, denn diese ist begrenzt. Ist die Teilnehmeranschlussleitung vom Verteiler zum Haushalt zu lang, so sinkt die vorhandene Bandbreite. Nur durch den Ausbau durch die Netzbetreiber ist eine flächendeckende Versorgung möglich.

DSL-Varianten

Auch bei DSL gibt es verschiedene Varianten:

ADSL

ADSL beschreibt einen DSL-Anschluss, bei dem die Downloadrate deutlich höher ist als die Uploadrate. So eignet sich ADSL besonders für Privathaushalte, bei denen die beschrieben Anwendung der häufigste Fall ist.

SDSL

Im Gegensatz zu ADSL bietet SDSL einen symmetrischen Internetanschluss. Hier sind die Datenraten für Up- und Download identisch. Insbesondere größere Unternehmen entscheiden sich für diese Art Anschluss.

VDSL

Auch VDSL ist eine asymmetrische Variante des DSL, bietet jedoch deutlich höhere Übertragungsraten von bis zu 100 Mbit/s im Down- und bis zu 40 Mbit/s im Upload an. Der Unterschied zu herkömmlichen ADSL ist, dass mindestens die so genannte Vermittlungsstelle (VSt) per schnellem Glasfaser angeschlossen ist. Die „letzte Meile“ zum Haus wird dann wieder über Kupferleitungen realisiert.

Mit VDSL sind auch Anwendungen, wie Video-Streaming in HD-Qualität möglich.

Internetanschluss über TV-Kabel

Kabelnetzbetreiber bieten zusätzlich zum Fernsehen auch Internet via TV-Kabel an. Das Fernsehkabel auch als Internetanschluss zu nutzen ist technisch möglich, da diese technisch zur Übertragung in beide Richtungen umgerüstet wurden – bei TV-Kabel war dies zunächst nur in eine Richtung möglich.

Kabel-Internet bietet deutlich höhere Datenraten als DSL – allerdings nur im Bereich des Downstreams. Im Upstream können Kabel-Anschlüsse nicht mit DSL-Anschlüssen mithalten. Zwar sind DSL-Zugänge anfälliger für Störungen als Kabelanschlüsse, jedoch sind Kabel-Anbieter bekannt dafür, die Leitungen zu überbuchen, sodass es zu Stoßzeiten (z.B. abends) häufig zu deutlichen Qualitätsverlusten und Geschwindigkeitseinbußen kommen kann.

Internetanschluss über Glasfaser

Bei Glasfaseranschlüssen werden, im Gegensatz zu „herkömmlichen“ Anschlüssen, die Daten nicht mehr elektrisch übertragen. Glasfaser ist unter anderem ein Lichtwellenleiter, der die Daten über optische Signale überträgt. Damit können deutlich mehr Daten in deutlich kürzerer Zeit übertragen werden. Ein weiterer Vorteil der optischen Übertragung: Sie ist nicht anfällig für Störungen durch elektrische oder magnetische Felder.

Der Internetanschluss über Glasfaser ist in der aktuellen Debatte zum Breitbandausbau in aller Munde, gilt er doch als Zukunft der Internetanschlüsse. Mit Glasfaser sind deutlich höhere Übertragungsraten möglich, als dies bei herkömmlichen DSL-Anschlüssen über Kupferleitungen der Fall ist. Sind heute schon viele Kabelverzweiger an das Glasfasernetz angeschlossen, besteht die „letzte Meile“ zum Hausanschluss meist noch aus Kupferleitungen, die nicht so leistungsfähig sind. Ein Ausbau des Glasfasernetzes ist jedoch kostenintensiv, sodass dieser eher schleppend voran geht.

Internetanschluss via Powerline

Vor einigen Jahren planten Stromanbieter eine Internetverbindung über die Stromleitungen anzubieten. Diese Methode wird Powerline genannt. In der Theorie sollte Powerline es möglich machen, über die herkömmliche Steckdose einen Internetzugang zu bekommen. Das Projekt Powerline wurde aber bald eingestellt, da aufgrund der fehlenden Abschirmung der Stromkabel Funkverbindungen und mit dem Stromnetz verbundene Endgeräte erheblich gestört wurden.

Internetanschluss über Satellit

Beim Internetzugang über Satellit werden die Daten über eine Satellitenschüssel empfangen und versendet. Dies ist insbesondere in Gebieten ohne DSL- oder Kabel-Abdeckung meist die einzige Lösung. Am häufigsten hört man vom Internetanschluss via Satellit auf Kreuzfahrtschiffen oder Fähren – meist im Zusammenhang mit überraschend hohen Rechnungen für die Nutzung.

Die Internetverbindung über Satellit zeichnet insbesondere eine lange Paketlaufzeit und Beschränkungen der Bandbreite aus. Sie kann also tatsächlich als „Notlösung“ bezeichnet werden, wenn keine andere Anschlussart anliegt.

Internetanschluss per Mobilfunk

Auch über das Mobilfunknetz lässt sich ein Internetzugang realisieren. Das mobile Internet wird meist auf mobilen Endgeräten (wie Smartphones oder Tablets), in Autos (z.B. in Multimedia-Systemen), aber auch unterwegs mit dem Laptop (bspw. über Datensticks) und selbst für den Zugang Zuhause (z.B. über LTE-Router) als Alternative zum DSL-Anschluss genutzt.

Das Mobilfunknetz war ursprünglich auf die reine Übertragung von Sprache ausgelegt. Damit darüber auch Daten übertragen werden können, musste die Technologie erweitert werden. Unter GSM (dem Mobilfunkstandard für Telefonie Global System for Mobile Communications) wurden dazu zunächst verschiedene Übertragungstechnologien integriert, die die Datenübertragung möglich machten. Diese Technologien wurden laufend für die Nutzung von mobilem Internet verbessert, sodass nun hohe Übertragungsgeschwindigkeiten möglich sind.

Übertragungstechnologien im Mobilfunk

GPRS (General Packet Radio Service)

GPRS ist ein Übertragungsdienst im GSM-Netz, welcher 2001 gestartet ist. Dieser Dienst ermöglichte als erster die Integration von Datenübertragungen in das Mobilfunknetz.

So funktioniert GPRS

Bei GPRS werden dieselben Kanäle genutzt, die auch bei GSM für die Sprachverbindungen verwendet werden. Bei GPRS handelt es sich jedoch um eine Technik, die eine verbindungslose und paketorientierte Übertragung im GSM-Netz ermöglicht. Dies hat den Vorteil, dass die gesamte zur Verfügung stehende Bandbreite einer Mobilfunkzelle von allen Teilnehmern genutzt werden kann. Natürlich führt dies auch dazu, dass sich die Nutzer einer Funkzelle die Bandbreite teilen müssen und es so zu Geschwindigkeitsschwankungen kommen kann, wenn viele Endgeräte (z.B. Smartphones) auf einer Funkzelle eingewählt sind.

Jedoch wird die Bandbreite nur genutzt, wenn die Daten aktiv übertragen, sprich: versendet oder empfangen, werden. Über ein Protokoll wird die faire Verteilung der zur Verfügung stehenden Bandbreite gewährleistet. In der Theorie könnte jedes eingewählte Endgerät die gesamte Bandbreite der Funkzelle nutzen – praktisch finden jedoch (Geschwindigkeits-) Begrenzungen durch den Netzbetreiber und das Endgerät selbst statt.

Um das GSM-Netz für die Übertragung von Daten fit zu machen, mussten neue Netzelemente für GPRS eingeführt werden. Um die Investitionskosten zu minimieren und die vorhandene Infrastruktur nicht vollkommen ersetzen zu müssen, wurde eine parallele Netzstruktur aufgebaut. GSM-Komponenten wurden durch Zusatzfunktionen erweitert, sodass GSM und GPRS gemeinsam funktionieren konnten.

Klassenunterschiede bei den Handys

Natürlich mussten auch die Endgeräte, also die Handys, GPRS unterstützen. Dabei wurden diese in 3 Klassen aufgeteilt: Klasse A, B und C.

Handys der Klasse A konnten nicht gleichzeitig GSM und GPRS nutzen – also nicht gleichzeitig telefonieren und in das mobile Internet einwählen. Handys der Klasse B konnten sich zwar gleichzeitig in beide Dienste buchen, jedoch konnte nur eines der beiden Dienste genutzt werden. Handys der Klasse C konnten gleichzeitig telefonieren und das Daten übertragen.

EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution)

Bei EDGE handelt es sich, im Gegensatz zu GPRS, nicht um eine eigene Übertragungstechnik im Mobilfunk, sondern um eine Erweiterung von GPRS, die die Übertragungsrate von GRPS vergrößert. EDGE beschleunigt also die Datenübertragung per GPRS.

Geschwindigkeitsanstieg dank EDGE

Theoretisch ist mit EDGE eine maximale Datenrate von 470 kbit/s möglich, was eine deutliche Steigerung im Vergleich zu GPRS bedeutet. Jedoch sind dies nur theoretische Werte, die in der Praxis je nach Einflüssen von außen oftmals nicht erreicht werden.

Zudem benötigt EDGE meist zwei bis drei Sekunden, bis die volle Datenrate erreicht wird. Dies macht sich, gerade bei der Übertragung kleiner Datenmengen, wie es z.B. beim Aufrufen von Websites der Fall ist, durch eine Verzögerung bemerkbar.

Aufgrund der hohen Ping-Zeiten (300-400 ms) ist EDGE also für Anwendungen, wie Online-Spiele oder Internettelefonie, untauglich.

UMTS (Universal Mobile Telecommunications System)

UMTS ist eine Mobilfunktechnik, die auf dem Internetprotokoll (IP) und einer paketorientierten Datenübertragung basiert. So soll UMTS die Grundlage für mobile Kommunikationsdienste, wie das mobile Internet, Videotelefonie, E-Mail, Navigation, Videostreaming etc., bilden.

UMTS ist eine eigens entwickelte Mobilfunktechnik. Es handelt sich dabei nicht, wie bei EDGE, um eine Weiterentwicklung einer anderen Technik. UMTS ist die Mobilfunktechnik der 3. Generation, aus diesem Grund wird sie auch 3G genannt. Sie sollte ursprünglich die 2. Generation GSM (2G) ablösen. Dazu ist es jedoch nie vollständig gekommen – GSM ist noch die Fallbacklösung für UMTS im Mobilfunknetz.

Datenraten von UMTS

Mit UMTS sind maximale Datenübertragungsraten von 384 kbit/s möglich. Je schneller man sich jedoch fortbewegt (ab 120 km/h), desto weniger Bandbreite ist mit UMTS verfügbar. Bei einer Fortbewegungsgeschwindigkeit von 120 – 500 km/h sind mit UMTS noch 144 kbit/s möglich.

Zukunft von UMTS

UMTS wird keine Zukunft haben. Die großen Netzbetreiber kündigen in Ihren AGB bereits an, dass die 3G-Technik voraussichtlich nur bis Ende 2020 verfügbar sein wird. Ab 2021 werden 3G-Frequenzen in das 5G-Netz integriert. Nur der neuere und schnellere Standard LTE wird zumindest teilweise in 5G wiederzufinden und somit weiter nutzbar sein.

Kommt es zur Abschaltung von 3G, so werden sämtliche über diese Technik angebundenen Geräte auf den Fallback 2G zurückgreifen. Je nach Anzahl der Geräte kann es hierbei zur Überlastung der 2G-Zellen und somit zu Kommunikationseinschränkungen und -ausfällen unter 2G kommen.

War 3G bisher ohnehin nicht flächendeckend verfügbar, wird es in Zukunft ganz verschwinden. Die Netzbetreiber sind bereits dabei, 2G- und 3G-Kapazitäten zugunsten des Ausbaus von LTE und 5G abzubauen.

HSPA (High Speed Packet Access)

HSPA ist, wie auch EDGE, keine eigene Mobilfunktechnik, sondern eine Erweiterung von UMTS, um höhere Datenraten zu ermöglichen. UMTS ging mit dem Versprechen an den Start, Bandbreiten von bis zu 2 Mbit/s bieten zu können. Erreicht wurde dies nie: Maximal waren 384 kbit/s im Downstream und 64 kbit/s im Upstream möglich.

Durch die zwei Protokollzusätze HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) für die Downloadrate und HSUPA (High Speed Uplink Packet Access) für die Uploadrate, wurde dieses „Problem“ gelöst.Für die Nutzung von HSPA waren spezielle Endgeräte und Tarife notwendig. Nicht jedes Handy unterstütze die Protokollerweiterung. Zudem musste die Nutzung von HSPA durch den Mobilfunkanbieter freigegeben werden.

LTE (Long Term Evolution)

LTE ist eine Weiterentwicklung von UMTS und HSPA und die erste weltweit gültige Mobilfunktechnik für Europa, Asien und Nordamerika.

Eine bessere Netzabdeckung, ein geringerer Stromverbrauch und ein schnelles mobiles Internet sind die drei größten Vorteile von LTE. Aufgrund dessen wird es nicht mehr nur auf mobilen Endgeräten genutzt, sondern dient zum Teil auch als „richtiger Internetanschluss“ als Alternative zu DSL- oder Kabelinternetanschlüssen.

LTE vs. 4G

Oft wird LTE auch als 4G, also als 4. Mobilfunkgeneration, bezeichnet. Dies ist jedoch nicht ganz korrekt, LTE nicht zu 100 % die Spezifikationen der ITU-T, die diese Einteilungen festlegt, trifft. Erst die Weiterentwicklung LTE Advanced (LTE-A) entspricht der offiziellen Definition von „4G“. Mit LTE Advanced Pro (LTE-AP) wird die letzte Stufe vor 5G erklommen.

Bandbreite von LTE

Mit LTE war Ende 2010 bereits eine theoretische Bandbreite von max. 300 Mbit/s im Downstream und max. 75 Mbit/s im Upstream möglich. In Deutschland waren die möglichen Datenraten jedoch deutlich geringer – hier waren in der Theorie lediglich 150 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload erdenklich.

Mit LTE Advanced verdoppelte sich die theoretisch mögliche Bandbreite im Jahr 2015. 2016 war sogar noch mehr möglich: Bei der Telekom betrug der max. Down- sowie Upstream von LTE-A 500 Mbit/s.

Wie erwähnt, sind dies nur theoretische Werte, die in der Praxis kaum erreicht werden. Neben den Beschränkungen des Mobilfunktarifs durch den Anbieter, muss auch das Endgerät LTE unterstützen.

Telefonieren über LTE

LTE wurde zur schnellen Übertragung von Daten entwickelt – die Telefonie spielte dabei zunächst keine Rolle. Aus diesem Grund war die Telefonie über LTE lange nicht möglich. Beim Telefonieren wurde LTE abgeschaltet und auf UMTS oder GSM zurückgegriffen. Bei der Beendigung des Telefonats wurde LTE dann wieder eingeschaltet.

Um die Telefonie über LTE zu ermöglichen, wurde eine Erweiterung entwickelt, die sich VoLTE nennt. VoLTE heißt „Voice Over LTE“ und meint die Sprachverbindung über das LTE-Netz. Im Grunde handelt es sich dabei um Internettelefonie (Voice Over IP), die über LTE realisiert wird.

5G

5G ist der Nachfolgestandard von 4G und baut LTE auf. Es zeichnet sich insbesondere durch höhere Datenraten von bis zu 10 Gbit/s, geringen Latenzzeiten von unter 1 Millisekunde sowie der Möglichkeit, 100 Milliarden Mobilfunkgeräte weltweit gleichzeitig anzusprechen, aus. Außerdem sind nicht nur Mobilfunkgeräte ansprechbar, sondern auch Maschinen und Geräte (Stichwort: Internet of Things / Internet der Dinge) kompatibel.

5G wird von den Netzbetreibern nicht als Mobilfunkstandard definiert, sondern meist als Kommunikationsstandard bezeichnet, da es bei 5G mehr um die Datenkommunikation und nicht um den klassischen Mobilfunk geht. Für die klassische Mobilfunknutzung wird der LTE-Standard parallel zu 5G betrieben, um größere Kapazitäten sowie Geschwindigkeiten und die Nutzung einer größeren Anzahl an Anwendungen zu ermöglichen.

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