Künstliche Intelligenz in der Forschung & Entwicklung
Posted by Julia Werner •
Künstliche Intelligenz
Die Entwicklung und Beherrschung der Anwendungsformen von Künstlicher Intelligenz (KI) ist eine Schlüsselfrage für Deutschland. Die Einsatzmöglichkeiten, Chancen und Risiken von Anwendungen der KI werden zurzeit breit diskutiert: Sprachassistenzsysteme und Chatbots sind schon jetzt für viele Menschen fester Bestandteil des Alltags. KI-Systeme unterstützen Ärztinnen und Ärzte bei der Krebsdiagnose und lernende Software unterstützt Unternehmen in Einkauf, Vertrieb, Planung und Kontrolle innerhalb der Industrie 4.0. Insgesamt steht die Entwicklung aber noch am Anfang.
KI-Strategie der Bundesregierung
Am 15. November 2018 hat die Bundesregierung ihre Strategie Künstliche Intelligenz verabschiedet. Die Strategie wurde gemeinsam durch BMBF , BMWK und BMAS erarbeitet. Mit ihr will die Bundesregierung Deutschland und Europa zu einem führenden Standort für KI machen und Wettbewerbsfähigkeit sichern und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von KI in allen Bereichen der Gesellschaft fördern. Der Nutzen für Mensch und Umwelt soll dabei in den Mittelpunkt gestellt und der intensive Austausch zum Thema KI mit allen gesellschaftlichen Gruppen gestärkt werden. Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, hat die Bundesregierung beschlossen, mit dem Bundeshaushalt 2019 in einem ersten Schritt insgesamt 500 Millionen Euro zusätzlich in Maßnahmen zur KI-Förderung zu investieren. Bis einschließlich 2025 will der Bund insgesamt etwa 5 Milliarden Euro für die Umsetzung der Strategie zur Verfügung stellen. Im Fokus stehen die Bereiche Forschung, Transfer, gesellschaftlicher Dialog, Technikfolgenabschätzung, Qualifikation und Datenverfügbarkeit. Damit intensiviert die Bundesregierung die Umsetzung der Strategie Künstliche Intelligenz und legt einen besonderen Schwerpunkt auf den Transfer von der Forschung in die Praxis sowie den gesellschaftlichen Dialog. Mehr zur KI -Strategie.
Internationale Zusammenarbeit im Bereich KI
Ziel der von Frankreich und Kanada angestoßenen Initiative ist es, die internationale Zusammenarbeit im Bereich KI zu erleichtern und zu koordinieren. In der GPAI werden Expertinnen und Experten aus Forschung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft der ganzen Welt zusammenkommen, um Entwicklungen im Bereich Künstlicher Intelligenz zu beobachten und unabhängig Empfehlungen für politische Entscheidungsträger zu erarbeiten. Sie wird dabei von unabhängigen, ehrenamtlich tätigen Experten unterstützt. Im Dezember 2020 hat das erste Expertenplenum als virtuelle Veranstaltung stattgefunden, das zweite ist für den November 2021 geplant.
Potenziale der KI für die deutsche Wirtschaft
Eine im Auftrag des BMWK erstellte Studie zeigt eine Steigerung der Bruttowertschöpfung allein im produzierenden Gewerbe von rund 32 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre; das entspricht einem Drittel des gesamten für diesen Bereich prognostizierten Wachstums. Viele andere Studien kommen zu ähnlich hohen Potenzialen für viele Branchen.
Deutschland ist im Bereich der Forschung zu Künstlicher Intelligenz, insbesondere bei Themen wie Lernende Systeme und Maschinellem Lernen, auf einem weltweit führenden Niveau. Handlungsbedarf besteht unter anderem beim Technologietransfer, beim Rechtsrahmen und der digitalen Infrastruktur. Für moderne Methoden der KI und lernende Systeme sind außerdem die Verfügbarkeit und Güte von Daten zentrale Voraussetzung und bestimmende Faktoren für die Qualität der Ergebnisse. Der Zugang zu Daten ist aber vielfach beschränkt. Deshalb muss die Menge an nutzbaren, qualitativ hochwertigen Daten deutlich erhöht werden, ohne dabei Persönlichkeitsrechte, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung oder andere Grundrechte zu verletzen.
Um die Potenziale Künstlicher Intelligenz bestmöglich zu nutzen, ist es entscheidend, den digitalen Wandel innovationsfreundlich zu gestalten und den Technologiestandort Deutschland durch verstärkte Wissenstransfers und gezielte Förderung weiter zu stärken. Das BMWK fördert bereits zahlreiche Programme, um Systeme um intelligente Eigenschaften zu erweitern, wie die Technologieprogramme „Smart Data“, „AUTONOMIK“ oder „PAiCE – Digitale Technologien für die Wirtschaft“ mit einem Gesamtvolumen von 140 Millionen Euro. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier setzt sich für europäische Kooperation im Bereich KI ein, beispielsweise mit Frankreich.
Intelligente Netze: Virtuelle und physische Welt vernetzen
Basierend auf der fortschreitenden Verschmelzung von virtueller und physischer Welt sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich werden Kommunikationsnetze immer bedeutsamer insbesondere in den Sektoren Bildung, Energie, Gesundheit, Verkehr und Verwaltung. Telekommunikation und Informationstechnik gelten deshalb als Teil der sogenannten Kritischen Infrastruktur, die den ökonomischen Erfolg, die öffentliche Sicherheit sowie die soziale Kontinuität in Deutschland sicherstellen. Aus der intelligenten Verknüpfung und Steuerung gesellschaftlicher Basisinfrastrukturen könnte ein wirtschaftliches Potenzial von über 55 Milliarden Euro pro Jahr entspringen – das entspricht rund zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland.
Auch für besonders anspruchsvolle Kommunikationslösungen beispielsweise in der Industrie müssen moderne Kommunikationsnetze über intelligente Funktionalitäten und adäquate Schnittstellen zu produktionsbezogenen Systemen verfügen, um eine autonome, sichere und zuverlässige Vernetzung einzelner Geräte und Komponenten bereitzustellen. Um die Potenziale und Chancen intelligenter Netze bestmöglich zu nutzen, ist es deshalb entscheidend, die Intelligente Vernetzung sektorübergreifend voranzutreiben.
Initiative Stadt.Land.Digital: Maßnahmen und Ziele
Die Initiative Stadt.Land.Digital fördert die systematische Vernetzung verschiedener Akteure in den Städten, Gemeinden und Landkreisen. Die Initiative informiert, begleitet und vernetzt Kommunen, die auf dem Weg zur Kommune der Zukunft, der "intelligenten" Stadt oder "smarten" Region sind. Stadt.Land.Digital legt den Fokus dabei auf die strategische Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsunternehmen, Verwaltungen, kommunalen Unternehmen, IT -Dienstleistern, Wirtschaftsfördereinrichtungen, regionalen Verbänden und Vereinen sowie Bürgerinnen und Bürgern. Sie berichtet über relevante Entwicklungen, gute Praktiken, erprobte Anwendungen und Technologien sowie über Fördermöglichkeiten für Digitalisierungsprojekte. Die Initiative vernetzt Kommunen mit strategischen Partnern und anderen Partnerkommunen, veranstaltet Vernetzungstreffen, lokale Workshops und überregionale Veranstaltungen.
Konkrete Anwendungen für Künstliche Intelligenz in Unternehmen und kommunalen Behörden sind ein wichtiger Baustein der Arbeit von Stadt.Land.Digital. Im von der Initiative gepflegten Smart City Navigator www.smart-city-navigator.de finden sich viele Beispiele für konkrete KI -Anwendungen in smarten Städten und Regionen. Außerdem werden KI -Anwendungen für kommunale Unternehmen regelmäßig in Veranstaltungen der Initiative diskutiert, zum Beispiel im März 2021 mit kommunalen Unternehmen aus Rheinland-Pfalz.
Hier gelangen Sie zur Website der Initiative Stadt.Land.Digital.
Künstliche Intelligenz: Ende oder Anfang?
Was uns wirklich Sorgen machen sollte, ist, dass wir eine Künstliche Intelligenz schaffen, die so viel kompetenter ist als wir, dass die geringste Abweichung zwischen ihren und unseren Zielen uns zerstören könnte. Denken Sie einfach darüber nach, wie wir mit Ameisen umgehen. Wir hassen sie nicht ... Aber wann immer ihre Anwesenheit mit einem unserer Ziele in den Konflikt gerät, etwa wenn wir ein Haus bauen wollen, vernichten wir sie ohne Bedenken. Meine Sorge ist, dass wir eines Tages Maschinen erfinden, die uns, ob sie jetzt bewusst sind oder nicht, mit einer ähnlichen Achtlosigkeit behandeln.
... Stellen Sie sich vor, wir hätten gerade eine superintelligente KI gebaut, die nicht schlauer ist als ein Durchschnittsteam von Forschern in Stanford oder am MIT. Nun, elektronische Kreisläufe sind eine Million mal schneller als biochemische, diese Maschine wird also etwa eine Million mal schneller denken als die Köpfe, die sie gebaut haben. Binnen einer Woche hat sie 20.000 Jahre geistiger Tätigkeit auf dem Level eines Menschen geleistet, Woche für Woche weiter.
Mit am beängstigendsten ist, was KI-Forscher sagen, wenn sie uns beruhigen wollen. Hauptargument, warum wir uns nicht sorgen sollen, ist die Zeit. Das dauert alles noch lange ... vermutlich 50 oder 100 Jahre ... Keiner scheint zu bemerken, dass der Zeithorizont hier das völlig falsche Argument ist. Wenn Intelligenz einfach eine Frage der Informationsverarbeitung ist und wir die KI weiter verbessern, werden wir eine Form der Superintelligenz schaffen. Und wir haben keine Ahnung, wie lange es dauern wird, um die Bedingungen zu schaffen, damit wir das in Sicherheit tun können.
... Wir (müssen) zugeben, dass wir gerade eine Art von Gott bauen. Jetzt wäre es an der Zeit, sicherzustellen, dass es ein Gott ist, mit dem wir leben können.
Künstliche Intelligenz in der Forschung & Entwicklung
Künstliche Intelligenz – überbewerteter Hype oder Zukunftstechnologie? Fest steht, Künstliche Intelligenz ist längst in unserem Alltag angekommen. Vor allem im industriellen Kontext ergeben sich durch eine stetig wachsende Datenverfügbarkeit sowie verbesserte Analysemöglichkeiten erhebliche Potenziale für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Insbesondere für die indirekten Unternehmensbereiche wie die Forschung und Entwicklung entstehen so verschiedenste Potenziale, aber auch entsprechende Herausforderungen.
Die Complexity Management Academy und das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen führten daher in Zusammenarbeit mit einem Industriekonsortium bestehend aus 24 produzierenden Unternehmen eine internationale Benchmarking-Studie zum Thema „Künstliche Intelligenz in der F&E“durch.
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