Keine Megatrends ohne echtzeitfähige Glasfaserinfrastruktur

Posted by Julia Werner  • 

Fakten zu 5G: Die wichtigsten Fragen (und Antworten)

Gibt es 5G wirklich?

Ja, aber man muss unterscheiden zwischen 5G als Standard und künftigen 5G-Infrastrukturen. Der Mobilfunkstandard ist der Nachfolger von 4G / LTE. Er befindet sich gerade in der Entwicklung und wird in mehreren Stufen ab 2018 verabschiedet werden. Mit ihm werden Anforderungen an künftige Kommunikationsinfrastrukturen z. B. hinsichtlich Übertragungsgeschwindigkeit, Latenz, Bandbreite, Mobilität und Ressourceneffizienz definiert. Mit dem operativen Betrieb ab 2020 soll 5G folgende Möglichkeiten bieten:

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100-mal höhere Datenrate als heutige LTE-Netze (also bis zu 10.000 MBit/s),

rund 1000-fach höhere Kapazität bzgl. Teilnehmern und Geräten,

weltweit 100 Mrd. mobilfunkfähige Geräte gleichzeitig ansprechbar,

anwendungsspezifisch extrem niedrige Latenzzeiten von unter 1 Millisekunde,

höhere Verfügbarkeit in Form von Abdeckung und Zuverlässigkeit.

Mit 5G entsteht neben der drahtlosen Zugangstechnik auch eine neue Netzwerkinfrastruktur, die bestehende Netze und Anwendungen (Mobilfunk, Festnetze wie Glasfaser und Kupfer, WLAN, LTE, etc.) integriert. Die neue 5G-Infrastruktur muss in den kommenden Jahren durch Gerätehersteller und Provider aufgebaut werden, was mit hohen Investitionen verbunden ist. Für den einzelnen Nutzer sind neue Endgeräte (Smartphones, Tablets, aber auch Sensoren in Verkehrsmitteln oder Häusern) notwendig, um die Vorteile des neuen 5G-Funknetzes voll nutzen zu können.

5G ist doch nur Mobilfunk, oder?

Nein. 5G vereint neben neuesten Mobilfunktechnologien auch feste Zugangsnetze in einer virtualisierten, d.h. softwarebasierten Netzwelt. Virtualisierung sorgt für mehr Intelligenz im Netz: Das Netz passt sich dynamisch und differenziert an die Anforderungen unterschiedlicher Anwendungen an.

Neben dem offenen Internet mit freiem Zugang zu Inhalten und innovativen Diensten, wie z. B. multimedialen Kommunikationsdiensten, wird es Spezialnetze mit hoher Dienstqualität und Datensicherheit geben – bspw. für E-Health-Anwendungen. Die Netztypen sind unterschiedliche Ausprägungen der gleichen Infrastruktur, die mittels Technologien wie Network Slicing, Dedicated Core Networks und dynamischem Netzmanagement optimiert für die zu unterstützenden Anwendungen aufgebaut werden.

Es gibt doch gar keine Anwendungen für 5G!

Was die Killerapplikation für 5G sein wird, kann heute noch niemand sagen. Es zeichnen sich jedoch deutlich drei Anwendungscluster ab, die jeweils zu unterschiedlichen Netzausprägungen führen:

Ein Bereich ist das Internet of Things (IoT). Hier müssen sehr viele Endgeräte (Sensoren, Sensorcluster) gleichzeitig Zugang zum Netz bekommen.

Mission Critical beziehungsweise Ultra Reliable Networks sind ein weiterer Bereich. Sie kommen z. B. im Katastrophenschutz oder bei der Steuerung wichtiger Infrastrukturen wie der Stromversorgung zum Einsatz. Derartige Netze brauchen hohe Sicherheitsstandards, eine hohe Servicequalität (QoS) sowie geringe Latenzzeiten.

Wieder andere Anforderungen werden beim Massiv Multimedia (Videostreaming, Virtual- und Augmented-Reality) benötigt. Hier sind vor allen hohe Bandbreiten gefragt. Durch Netzintelligenz und Virtualisierung der Netze kann 5G für jede Anwendung die entsprechenden Anforderungen erfüllen.

Wofür brauche ich als Endnutzer 5G?

Ich kann doch heute schon über LTE mobil Videos anschauen und im Internet surfen? Video- und Musikstreaming sind gute Beispiele: Das ist bisher nur bei niedrigen, mechanischen Geschwindigkeiten möglich. Schon in einem normalen ICE fällt die Verbindung häufig aus.

5G soll künftig auch die Übertragung in Hochgeschwindigkeitszüge ermöglichen (bis 500 km/h). Weitere wichtige Anwendungen werden sicher auch mobiles Video in autonom fahrenden Autos und Augmented Reality sein. Der Hype um »Pokemon go« hat gezeigt, dass es hier ein hohes Potenzial gibt. Augmented Reality, besonders in Verbindung mit sensorbasierten Informationen aus der realen Umgebung, könnte eine der Killerapplikationen für 5G sein.

Wird Deutschland bei der Entwicklung von 5G-Infrastrukturen abgehängt?

Korea hat die Einführung von 5G in Zusammenhang mit den olympischen Winterspielen 2018 beschlossen (Samsung ist hier der technologische Treiber), Japan vor dem Hintergrund der Sommerspiele in Jahr 2020. In China treiben Huawei und ZTE die Entwicklung von 5G voran, in den USA sind AT&T sowie Verizon wichtige Pioniere. Alle Länder investieren massiv in den Aufbau von 5G-Infrastrukur.

Deutschland könnte hier schneller sein, z. B. als Teil der EU-Initiative 5G Capitals. Die weltweite Entwicklung, 5G-Testregionen aufzubauen, zu denen auch das Berliner 5G-Testfeld zählt, weisen in die richtige Richtung. Hier können 5G-Dienste und -Geräte bereits vor dem Roll-out ausprobiert werden. Darüber hinaus ist Deutschland ein wichtiger Player, weil es hier sehr viel Know-how hinsichtlich der Anwendungen gibt z. B. in den Bereichen Automotive und Produktion.

Brauchen wir alle neue Endgeräte (Tablets, Smartphones), damit 5G funktioniert?

Ja. Um die gesamte Bandbreite neuer 5G-Dienste nutzen zu können, müssen auch neue Zugangstechnologien und neue Netzfunktionen verwendet werden. Diese erfordern in der Regel auch neue Endgeräte, die sich aber äußerlich nicht von den existierenden unterscheiden werden. 5G wird aber bei der Kommunikation zwischen Geräten (z. B. Autos, Roboter, Smart Home Equipment) eine wesentlich größere Rolle spielen als im Mobilfunk. Hier steht, bedingt durch die längere Lebensdauer der Systeme – viele Sensoren arbeiten heute noch mit Technologien aus der Anfangszeit der zellulären Mobilfunktechnik – ein Umbruch an.

Stimmt es, dass man mit 5G weit entfernte Geräte, z. B. Operationsroboter, in Echtzeit steuern kann?

Nein. 5G legt zwar extrem niedrige Latenzzeiten bis zu einer Millisekunde fest, diese funktionieren aber nur über vergleichsweise kurze Distanzen (ca. 150 km bei reiner Transportzeit hin und zurück ohne Verarbeitung der Daten). Physikalische Grenze ist die Lichtgeschwindigkeit (ca. 300.000 km/ s). Auch 5G kann Daten nicht schneller transportieren als das Licht.

Um niedrige Latzenzzeiten zu erreichen, sind daher Konzepte des Edge Computing interessant, bei denen die Verarbeitung zeitkritischer Ereignisse vor Ort erfolgt und nur bei zeitunkritischen Anforderungen auf weitentfernte Ressourcen zugegriffen wird. Um dieses für viele Anwendungen gleichzeitig zu ermöglichen, müssen die Netzstrukturen optimiert werden, was durch die Einführung software-definierter Netze (SDN) versucht wird.

Wenn 5G ausgerollt ist, funktioniert dann auch das automatisierte Fahren?

Kommunikation mit extrem niedriger Latenz ist eine Basistechnologie für automatisiertes Fahren: wenn ein Auto ständig und sicher mit der Verkehrsinfrastruktur, anderen Fahrzeugen oder Fußgängern kommunizieren kann, können eine Vielzahl von zusätzlichen Sensorinformationen in die Berechnung aufgenommen werden. Diese müssen in Echtzeit ausgewertet werden und im Fahrzeug zur Verfügung stehen, z. B. »Achtung Fußgänger auf der Fahrbahn. Sofort bremsen«. Mit 5G werden einige der wesentlichen technischen Hemmnisse bei der Erfassung von Mobilitätsinformationen wegfallen und die parallele Übertragung und Verarbeitung einer Vielzahl von Sensorinformationen unter Echtzeitbedingungen möglich.

Werden mit 5G alle bisherigen Standards abgeschaltet (3G, 4G/ LTE)?

Nein, so wie bei der Einführung von LTE sind auch Vorläufertechnologien weiterhin verfügbar. 5G entwickelt sich evolutionär, das heißt, dass bisherige Standards wie 3G, 4G / LTE oder weniger verbreitete Technologien wie WiMAX, TETRA und industrielle Funksysteme integriert werden können. 5G bezieht sich auch nicht allein auf Mobilfunk: auch WLAN, Glasfaser oder andere Kabelnetze (z. B. Kupferdoppelader) sowie eine Vielzahl von Sensoren und Sensornetzen (Stichwort »Internet of Things«) können integriert werden.

Brauchen Telekomanbieter wegen 5G neue Frequenzen?

Ja, denn 5G benötigt wegen des angestrebten Kapazitätszuwachses ein viel größeres Frequenzspektrum als 4G. Heutige Mobilfunktechniken nutzen Bänder im Bereich von bis zu 3,5 GHz. In Hinblick auf 5G braucht man viel mehr Raum nach unten und nach oben. Aktuell spricht man von drei Bereichen: unter 1 GHz, unter 6 GHz (also die um 3 GHz) und über 6 GHz. Weltweit wird zurzeit die Harmonisierung der Frequenznutzung angestrebt. Dabei werden auch Umwidmungen bestimmter Frequenzen für spezifische Anwendungsbereiche (z. B. Mobilfunk, industrielle Kommunikation, hochverfügbare Kommunikation) angestrebt.

Freie Frequenzen werden in Deutschland wahrscheinlich versteigert, wodurch weitere Investitionskosten auf die Provider zukommen. Darüber hinaus werden weltweit zunehmend Modelle des dynamischen Frequenzzugriffs, bei dem mehrere Nutzer sich ein Spektrum teilen, untersucht und in Teilen bereits umgesetzt.

Wer ist für die Einführung von 5G verantwortlich?

Zunächst die beteiligten Standardisierungsgremien, zu deren Mitgliedern auch die wichtigsten Herstellerfirmen gehören: Infrastrukturproduzenten, Endgerätehersteller und Provider. Wichtige Impulse können auch aus den Anwenderbranchen, z. B. staatlichen Organisationen, der Automobilindustrie oder den Medien, kommen. Nicht zuletzt ist die Politik gefragt und zwar in Hinblick auf Fragen der Regulierung, der gesetzlichen Rahmenbedingungen und des Infrastrukturausbaus.

Wann wird 5G deutschlandweit zur Verfügung stehen? Gibt es einen Zeitplan?

Laut 5G-Action Plan der EU soll es 2017 erste Vorversuche mit 5G geben. Die Einführung erster 5G-Pilot-Netze ist für Ende 2018 geplant. Kommerzielle 5G-Dienste sollen Ende 2020 verfügbar sein. Alle größeren städtischen Umgebungen und alle maßgeblichen Transportwege sollen bis 2025 eine ununterbrochene 5G-Abdeckung haben. Darüber hinaus soll jedes Land der EU laut Action Plan eine 5G-Hauptstadt identifizieren – Berlin will hier natürlich mit dabei sein.

»5G bedeutet vor allem mehr Netzintelligenz, d.h. ein dynamisches Netzmanagement, um neue Netzfunktionen bedarfsgerecht im Netz platzieren und installieren zu können«, sagt Prof. Dr. Thomas Magedanz, Leiter des Geschäftsbereichs »Software-based Networks« von Fraunhofer FOKUS.

Um Kunden bereits jetzt bei der Entwicklung von 5G-Produkten zu unterstützen, bietet Fraunhofer FOKUS mit dem »5G-Playground« eine Testumgebung an, in der Netzbetreiber, Hersteller und IT-Unternehmen neue konvergente 5G-Netzarchitekturen und 5G-Dienste schon heute erproben können. »Das geht, weil man wesentliche Eigenschaften des künftigen Netzes in Software prototypisch und realitätsnah umsetzen kann, lange bevor 5G komplett durchstandardisiert ist. Die Standards werden auf der Basis praktischer Erfahrungen schrittweise entstehen«, so Thomas Magedanz.

Der 5G-Playground ist Teil des Berliner »5G-Testfelds«, einer Initiative des Berliner Senats für Wirtschaft, Technologie und Forschung. Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer: »Mit der 5G-Testfeld Berlin-Initiative wollen wir Berlin im Wettkampf mit den USA und Asien um die 5G-Hauptstädte führend positionieren und das erste Testfeld im öffentlichen Raum für den neuen Standard bieten. Wichtig ist es uns, mit den Fraunhofer-Instituten und den Kooperationspartnern Deutsche Telekom und Nokia 5G aus dem Labor zu holen und in einer realen Umgebung wie dem Ernst-Reuter-Platz zu testen. Auch Unternehmen können dann die Machbarkeit ihrer innovativen Lösungen bereits in der Praxis unter Beweis stellen.«

Vom 31. Oktober bis zum 4. November 2016 findet im Fraunhofer-Forum die #Berlin5GWeek statt. Anlässlich der internationalen Tagung diskutieren Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik technologische Grundvoraussetzungen und mögliche Anwendungsszenarien des neuen Superstandards. Weitere Informationen zur 5G-Week unter: Weitere Informationen zum Geschäftsbereich »Software-based Networks«:

Textquelle: pdf-fraunhofer-5gweek_mythen-wahrheit_de

5 Trends für den E-Commerce im Jahr 2020

Bald startet das neue Jahrzehnt und bringt zahlreiche digitale Innovationen sowie frische E-Commerce-Trends mit sich. Diese sollten insbesondere Online-Händler und -Marketer nicht verschlafen, sondern rechtzeitig auf dem Schirm haben – im doppelten Sinne. Während ältere Studien schon auf die Trends im Handel 2025 blicken lassen, lassen wir es etwas langsamer angehen und stellen Euch die aktuell relevantesten Trends im E-Business für das kommende Jahr vor. Fangen wir an!

1. Macht’s wie Sephora! – AR & VR zur Produktpräsentation

Ganz oben auf der Trendliste steht ein anstehender Paradigmenwechsel hin zu Augmented und Virtual Reality (AR/VR) gestützten Kaufprozessen. Glaubt man einer aktuellen Gartner-Studie, so werden bis zum Jahresbeginn 100 Millionen Shopper digital wie auch analog ihre Produkte mithilfe von AR bestellen und einkaufen. Spannend hierbei ist, dass die AR-Technologie nicht nur eine interaktive Produktpräsentation ermöglicht, sondern Waren sogar direkt nach Belieben in ihre zukünftige Umgebung integriert werden können.

Neben IKEA mit seiner App IKEA Place ist auch die französische Kosmetikkette Sephora ein klarer Vorreiter in Sachen AR-Commerce. Denn das Beauty-Unternehmen bietet potenziellen Käufern bereits jetzt die Möglichkeit, diverse, realitätsgetreue Make-Up-Produkte am eigenen Gesicht virtuell auszutesten. Egal, ob Lippenstift, Lidschatten oder Foundation – mit der unternehmenseigenen App Sephora Virtual Artist können Kundinnen ganz unterschiedliche Looks und Make-Up-Trends in 3D ausprobieren, ohne ihr Schlafzimmer verlassen oder viel Geld in die Suche nach den passenden Produkten investieren zu müssen. So profitieren experimentierfreudige Make-Up-Fans von exakten Vorstellungen der Waren und Händler von schnelleren Kaufentscheidungen sowie sinkenden Retouren. Außerdem löst diese realistische Darstellung und beinahe haptische Anwendung der Produkte vor allem bei Kunden ein wahres Einkaufserlebnis aus.

Quelle:

Neben detaillierten Produktbildern mit Zoomfunktion und 3D-Ansichten in Online-Shops sollen in Zukunft auch VR- und AR-Lösungen die Verbraucher visuell von der Produktqualität überzeugen.

Passend dazu besagen Studienergebnisse von PWC, dass der deutsche Virtual-Reality-Markt schon längst über seine Nische hinausgewachsen ist und der dort erwirtschaftete Umsatz rasant ansteigt: Durch einen Marktzuwachs von 38% wurden in Deutschland durch VR-Produkte bereits im vergangenen Jahr 116 Millionen Euro erwirtschaftet. Außerdem war nach einer Studie von Next Media Hamburg 2018 bereits jeder dritte Deutsche einmal in Besitz einer Virtual-Reality-Brille.

Fazit: Eine Investition in VR- und AR-gestütztes Marketing wird sich sicher auszahlen.

2. Mit 5G zum Internet der Dinge (IoT)

Laut dem World Economic Forum stehen wir bereits jetzt am Rande der Vierten Industriellen Revolution, die mit bedeutenden Entwicklungen der Internet- und Mobilfunktechnologie einhergehen wird. Dabei spielt die Einführung der 5G-Technologie eine maßgebliche Rolle und wird den E-Commerce, wie wir ihn kennen, umkrempeln. Als 5G wird die fünfte Generation des Mobilfunkstandards bezeichnet, der auf dem bestehenden Standard „Long Term Evolution“ aufbaut und zukünftig das schnellste Netz weltweit werden soll. Aktuell planen viele Mobilfunkbetreiber in den kommenden Standard zu investieren und bereits jetzt den Übergang zur 5G-Technik vorzubereiten. Die größten Smartphone-Hersteller haben bereits neue Modelle vorgestellt, die mit dem schnellen mobilen Internet kompatibel sind. Im Gegensatz zu Japan oder den USA steckt Deutschlands Infrastruktur jedoch noch tief in der Testphase des 5G-Aufbaus.

Entscheidend ist dieser Zukunftstrend insbesondere für E-Commerce-Betreiber, da die Anzahl von mobilen Usern, die online shoppen, weiterhin ansteigt. So kann der Wachstum des Mobile Commerce in Deutschland daran verdeutlicht werden, dass schon 2018 38% aller Online-Einkäufe von mobilen Endgeräten aus getätigt wurden. Mit der 5G-Entwicklung wird sich das favorisierte Einkaufserlebnis der Konsumenten immer mehr auf deren Smart Devices verlagern. Diesen Trend zu unterschätzen kann demnach fatale Folgen für das Onlinegeschäft haben.

Zudem wird der neue mobile Internetstandard als Grundvoraussetzung für die breitflächige Umsetzung vom Internet der Dinge (IoT) betrachtet. Letzteres umfasst zusammenarbeitende Informations- und Kommunikationstechnologien, durch die sich im Rahmen einer globalen Infrastruktur physische und virtuelle Gegenstände miteinander vernetzen und kommunizieren. Das soll langfristig durch 5G ermöglichen werden, indem große Datenmengen auch unterwegs direkt und verzögerungsfrei übertragen werden können. Für E-Commerce-Betreiber lohnen sich so aufwändige Visualisierungen, Interaktive AR-/VR-Tools sowie HD-Videos zukünftig auch für das Mobile Marketing.

Fazit: Obwohl die kommerzielle Einführung bereits in diesem Jahr ansteht, haben Online-Händler in Deutschland noch etwas Zeit, sich auf die flächendeckende Installation des ultraschnellen Mobilfunks vorzubereiten. In den kommenden Jahren müssen zunächst einmal tausende Basisstationen von den Netzbetreibern eingerichtet werden. Sich schon jetzt auf das mobile Internet der Zukunft einzustellen, wird Retailern dafür einen deutlichen Vorteil auf dem deutschen wie auch internationalen Markt sichern.

3. Mehr als Alexa und Siri - Revolution des Online-Handels durch Voice Commerce

Sprachassistenten wie Amazon Echo (Alexa), Google Assistant oder Apple‘s Siri sorgen seit einigen Jahren für Diskussionen, wenn es zum Thema Datenschutz und Privatsphäre kommt. Welche Auswirkungen Smart Speaker und Co. auf den E-Commerce haben (werden), wird dagegen seltener thematisiert. Unter Voice Commerce oder vCommerce versteht man die Integration der Sprachsuche und sprachgesteuerten Alltaghelfer in die gezielte Produktsuche und den Online-Einkauf.

Eine aktuelle Microsoft-Studie belegt, dass die Akzeptanz für sprachgesteuerte Einkäufe weiterhin steigt und bereits 34,9 Prozent der Befragten mindestens eine Bestellung per Sprachassistenten durchgeführt haben, die sie als positiv bewerten würden. Dazu kommt, dass ganze 52 Prozent der Teilnehmer Sprachbefehle im Alltag nutzen, um einen Smart Speaker zu steuern. Eine Studie von ComsCore geht sogar noch weiter und gibt an, dass bis 2020 jede zweite Suchabfrage eine Sprachsuche sein wird.

Interessant wird es auch, wenn man sich ansieht, in welchen Situationen im Durchschnitt von Sprachbefehlen Nutze gemacht wird: Wie zu erwarten führen hier das heimische Wohnzimmer und das Büro. Überraschender Weise gelten aber auch das Kino, das Fitnessstudio sowie öffentliche Toiletten als gängige Einsatzorte.

Für Konsumenten ist die Voice Search vor allem deshalb attraktiv, da in kurzer Zeit ein für ihn individuell passendes Ergebnis ausgegeben wird und weniger Mühe in die Recherche oder Sichtung von Suchlisten gesteckt werden muss.

Fazit: Festzuhalten ist, dass vCommerce bereits jetzt schon auf der Überholspur im E-Business ist: Giganten wie Lieferando und Amazon setzen aktiv auf die Power von Sprachassistenten und ziehen damit viele ihrer Kollegen in ihren Bann. Damit ist künftig mit einer steigenden Anwenderzahl sowie der kontinuierlichen Optimierung der Sprachassistenten zu rechnen. So bietet das kommende Jahr Onlinehändlern, die bislang keine Voice Search integriert haben, eine gute Möglichkeit, um ihre Shops durch smarte Sprachsuche zu erweitern.

4. Social Shopping als Zukunft des E-Commerce

Ein Großteil des Alltags von Generation Z spielt sich auf Sozialen Netzwerken ab: Instagram, Facebook, WhatsApp und YouTube schreiben 2019 die größten aktiven Nutzerzahlen und begleiten bis zu 73% der Deutschen wie das Smartphone in der Hosentasche. Während Bestellungen sowie Zahlungen via Social Media Plattformen hierzulande aus Sicherheitssorgen vermehrt Skepsis entgegengebracht wird, sind sie etwa in China schon längst selbstverständlich geworden. Unter Social Shopping, oder auch Social Commerce, wird eine spezielle Form des E-Commerce verstanden, welche auf der aktiven Mitgestaltung und der persönlichen Beziehung der Nutzer untereinander basiert.

Neben den oben genannten üblichen Verdächtigen sind auch Pinterest, Snapchat oder Mydealz prominente Beispiele für Social-Commerce-Portale, welche ganz unterschiedliche Vertriebsstrategien verfolgen. So profitiert Pinterest etwa von seiner visuellen Suche, während Snapchat mit seiner Funktion "Shoppable AR" eine Kombination aus Augmented Reality und Shopping für sich nutzt. Wichtigstes Stichwort ist hierbei das direkte und bequeme Shopping-Erlebnis. Die angezeigten Produktvorschläge sollen untergeordneter Teil der meist bildbasierten Unterhaltung auf Sozialen Netzwerken bleiben und dadurch zu Spontan- und Direkteinkäufen aus eigenem Interesse verleiten. Im Mittelpunkt steht hierbei die Kundenbeteiligung am Design, Verkauf oder Marketing durch authentischen User Generated Content. Das heißt beispielsweise, dass andere Konsumenten etwa gekaufte Produkte bewerten oder empfehlen sowie Erfahrungsberichte teilen.

Insbesondere für die heranwachsende Generation hat sich im Rahmen des Social Shopping Paradigmas das Berufsbild des Influencers entwickelt, der dank seiner Reichweite und starken Präsenz auf Sozialen Netzwerken ausgewählte Produkte einflussreich sowie interaktiv vermarkten kann. Dieser E-Commerce-Trend umfasst nicht nur die Verschiebung vom klassischen Online-Shop hin zu Einkäufen über Social-Media-Kanäle und Influencer Marketing, sondern auch Funktionen wie den Shop Now Button. Mit diesem können Nutzer nämlich passend zum schnelllebigen News-Feed angezeigte Produkte mit nur einem Klick erwerben. Eine einnehmende Rolle spielen hier insbesondere der Kundennutzen, die Customer Experience und die Bequemlichkeit einer friktionslosen und voll integrierten Zahlungsmöglichkeit.

Fazit: Abnehmer für ein solches Next-Level-Social-Shopping finden sich jedoch nicht nur in China, sondern auch die junge Generation Z wünscht sich bereits Social Media-Plattformen mit integrierten Shopping- und Bezahlmöglichkeiten. Social Commerce und dessen Möglichkeiten werden im Laufe der voranschreitenden Globalisierung weiterhin wachsen. Das macht es umso spannender, wie dieser Zukunftstrend das digitale Kaufverhalten verändern wird. Für das Marketing und Sales der Zukunft bieten also soziale Plattformen vielversprechende und innovative Möglichkeiten, die eigene E-Commerce-Präsenz zu optimieren.

5. Die ultimative All-in-One-Versandlogistik

Ein weiterer Zug in Richtung Zukunft, auf den Unternehmen aufspringen sollten, bevor es zu spät ist: Die Revolution des Versand- und Transportmanagement. Es gibt zahlreiche Herausforderungen und steigende Kundenansprüche, die eine als effizient empfundene Logistik von E-Commerce-Betreibern maßgeblich erschweren. Amazon legt auch in diesem Punkt die Latte sehr hoch und bietet etwa mit „Prime now“ eine mögliche Schnelllieferung von lokalen Händlern innerhalb nur einer Stunde nach Bestelleingang. Langfristig will der Konzern die Stellung eines Predictive Retailer einnehmen und so aufgrund generierter Userprofile detailliert bestimmen, mit welchen Produkten, zu welchem Zeitpunkt und in welchem zeitlichen Abstand Kunden ihre Bestellungen erneut tätigen wollen.

Zu der klassischen Just-in-time-Lieferung, gesellt sich also auch der Just-in-sequence-Versand, der dem Kunden die stressige Logistik des Alltags erleichtern soll. Online-Händlern steht zukünftig eine wachsende Entmaterialisierung und Automatisierung der Lieferungslogistik bevor, da herkömmliche Paketdienste dem steigenden Paketvolumen nicht mehr gerecht werden können. Bei deutschen Kunden sind traditionelle Versandoptionen jedoch noch immer beliebt und dabei zählt: Je schneller und bequemer, desto besser.

Im Logistiksektor muss also ein klares Umdenken stattfinden, um weiterhin Kundenzufriedenheit und somit auch Umsatzstärke zu garantieren. Einen Anfang macht beispielsweise der digitale Anbieter Sendcloud, welcher eine All-in-One Versandsoftware für Online-Shops entwickelt hat. Mit dieser ist es Retailern möglich, den Versandprozess umfassend mit nur wenigen Klicks zu automatisieren. Die Macher des Tools selbst werben sogar mit einer Integrationszeit von unter zwei Minuten. Mit Sendcloud ist es möglich, nach Anbindung des eigenen Online-Shops sämtliche Logistikschritte zu steuern. Diese reichen vom Importieren der Bestellungen, über den Etikettendruck, das E-Mail-Marketing bis hin zur automatischen Sendungsverfolgung und zur Organisation von Retouren.

Fazit: Um sich als E-Commerce-Betreiber an bevorstehende Marktentwicklungen anzupassen, ist es also mehr als sinnvoll, seine Lieferkette und Versandlogistik etwa mit einem intuitiven Dashboard oder All-in-One Versandtool zu optimieren. Alternative Versandoptionen sowie Verpackungstechnologien erleben im kommenden Jahr ein zusätzliches Hoch – Abo-Services, einscannbare Verpackungen oder Drohnen-Lieferanten sind nur einige Beispiele dafür.

6. Fazit

Eines sollte klar geworden sein: Die Digitalisierung und kommenden E-Commerce-Trends werden die nahe Zukunft des Online-Shoppings und Einzelhandels maßgeblich formen. Schon jetzt ist es in den USA durch Scan & Go-Technologien möglich, sich bequem in Lebensmittelgeschäften einzudecken und ganz automatisch bei Verlassen des Ladens zu bezahlen. Was für weitere innovative Einkaufserlebnisse und -technologien die Zukunft für uns bereithält, bleibt im kommenden Jahr spannend zu verfolgen.

Keine Megatrends ohne echtzeitfähige Glasfaserinfrastruktur

Glasfaserverkabelung macht die Zukunft möglich

Die digitale Transformation wirft ihre Schatten voraus. Die Welt der Applikationen wird dabei gehörig durcheinander gewirbelt. Einsatzzweck und Projektgröße treten in den Hintergrund. Der Anwender mit seinen Erwartungen an eine moderne, digitalisierte Welt steht im Zentrum. Edge-Computing und das neue Mobilfunknetz 5G sind in aller Munde. Sie sind die Voraussetzung für echtzeitfähige Applikationen und geringe Latenzzeiten. Doch sind dies reine Hype-Themen oder bereits konkrete Lösungen, die zukunftsorientierte Anwendungen erst möglich machen?

Die Fachleute sind sich einig: ohne eine moderne, echtzeitfähige Infrastruktur sind weder das Internet of Things (IoT), noch das autonome Fahren oder Smart Cities realisierbar. Fakt ist: die Datenvolumen rund um den Globus explodieren. Echtzeitanwendungen müssen in Bruchteilen von Sekunden verarbeitet werden – und zwar dort, wo sie entstehen und gebraucht werden.

Bei selbstfahrenden Autos beispielsweise erfolgt die gesamte Datenverarbeitung direkt im Fahrzeug. Reaktionen müssen innerhalb von Millisekunden erfolgen, etwa um Unfälle zu verhindern. Die dafür notwendige Datenverarbeitung in Echtzeit ist nur mit 5G Mobilfunk und Edge-Computing möglich. Der Aufbau von Strukturen ist keine Zauberei, denn Netzwerkknoten für das Edge-Computing lassen sich in der nächsten Straßenlaterne, einer Litfaßsäule oder nahe einer Mobilfunkzelle, ja selbst inmitten einer solchen Zelle integrieren.Datenverarbeitung at its best.

Zukunftsmusik? Keineswegs! Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea beispielsweise, konnten Besucher und Athleten auf den Spielstätten bereits eine 5G-Installation testen und in die Welt der neuen Applikationen eintauchen. Auch auf dem Mobile World Congress 2018 in Barcelona gehörte 5G zu den zentralen Themen. Kommerzielle Projekte auf der Basis von 5G sind in der EU bereits für 2018 in Planung. Bis 2020 wird die schnelle Mobilfunktechnologie dann flächendeckend verfügbar sein, schätzt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Technologien.

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