Künstliche Intelligenz: Roboter Sophia gibt es bald für Zuhause
Posted by Julia Werner •
5+1 Roboter-Klischees und was dahinter steckt
3️⃣ Für Roboter sind einfache Dinge eine komplizierte Angelegenheit
"Wenn es darum geht, menschliche Eigenschaften zu verstehen und eine technische Realisierung zu schaffen, die ähnliche Fähigkeiten hat – dann sind wir noch weit entfernt, Jahrzehnte oder Jahrtausende." Ernüchternde Worte von Sami Haddadin. Beispiel: Bei einem Versuch von Haddadin und seinem Team kann ein Roboterarm einen Schlüssel in die Hand nehmen und versuchen, diesen Schlüssel im richtigen Winkel ins Schloss zu bringen. "Wie drei- oder vierjährige Kinder." Eine komplexe Kiste, die umso einfacher wird, je mehr Roboterarme das gleichzeitig probieren. Die können sich dann – hier sind wir bei der KI – über ihren Erfahrungsschatz austauschen, welche Winkel und welche Position nun die beste sind. Ähnlich einer Gruppe Kids. Wobei die das schnell raushaben dürften.
4️⃣ Roboter sind effizienter als Menschen
Also so ein bisschen stimmt das schon. Maschinen sind dann besser als Menschen, wenn sie für eine Sache gebaut wurden, die sie richtig gut können sollen. Das ist zumindest so eine typische Antwort von Forschenden, sagt Sami Haddadin, und verweist auf das Tribock-Katapult (auch bekannt als Blide oder Trebuchet, die mächtigste Waffe des Mittelalters), das schwere Kugeln mit hoher Geschwindigkeit sehr weit schleudern konnte. Und das deutlich besser als die Menschen, die es gebaut haben. Aber sonst kann das Ding: nix.
Ähnlich ein Schachcomputer: "Wir können den Weltmeister im Schach schlagen, das ist alles keine große Sache mehr heutzutage. Das lernt am in jedem Informatik-II, oder -III-Kurs", so Haddadin. Aber denken Sie ja nicht, dass diese Schach-Gerätschaft Ihnen auch gleichzeitig in Mensch ärgere Dich nicht und Spitz pass auf überlegen ist.
Bildrechte: MDR WISSEN/Laura Becker Prof. Dr. Sami Haddadin … forscht zu Robotik, maschinellem Lernen, nichtlineare Steuerung und menschliche Motorintelligenz. Er leitet das Munich Institute of Robotics and Machine Learning der TU München. Er ist seit 2021 Leopoldina-Mitglied.
Eine große Herausforderung wird in Zukunft sein: "Wie können wir Maschinen entwickeln, die ähnlich energieeffizient wie der Mensch funktionieren?" Mittlerweile verbrauchen Haddadins Roboter keine Kilowattstunden mehr, sondern sind energieeffizient wie ein PC. Immerhin!
5️⃣ Roboter werden irgendwann die Weltherrschaft an sich reißen – oder die KI tut es
Haben Sie Ihrer Sprachassistenz im Smartphone mal versucht, eine halbwegs komplexe Aufgabe zu stellen? Nach über einem Jahrzehnt ist dieses Stück Software gefühlt nur unwesentlich "intelligenter" geworden. Weil es nur so viel kann, wie wir ihr beibringen.
Roboter sind in erster Linie als Werkzeuge gedacht. Entwickelt von Menschen, die es schon darauf anlegen müssten, dass diese Maschinen die Weltherrschaft an sich reißen werden. Mit dem heutigen Stand der Technik könnte selbst das kompliziert werden. Die Roboter würden bei ihrer Machtübernahme wahrscheinlich sehr lange brauchen und sich auch ein wenig tapsig anstellen.
➕1️⃣ Roboter können nicht richtig Kaffeekochen
Künstliche Intelligenz - Selbst lernende Roboter: Was sie können und wo es hapert
Künstliche Intelligenz kann aus ihren eigenen Fehlern lernen, um noch effizienter zu arbeiten. Wenn einzelne intelligente Maschinen ihr Wissen mit anderen teilen, verspricht das noch mehr Produktivität. (imago stock&people)
Das Ding in einer Montagehalle der Trumpf AG sieht aus wie eine kleine Seilbahngondel. Doch wer durch die Scheibe ins Innere blickt, sieht statt einer gut gelaunten Seilbahngesellschaft eine Blechtafel mit zahlreichen Lücken. Es handelt sich um einen sogenannten Laser-Vollautomaten, der in der geschlossenen Kabine mit einem Laserstrahl aus Rohblechen in höchster Genauigkeit kleine Blechteile in unterschiedlicher Größe und Form heraus stanzt – und das vollautomatisch, genauso, als ob ein Laser-Drucker ein Blatt Papier ausdruckt. Das Neue daran:
"Die Maschine kann lernen, das ist richtig."
So Entwickler Christoph Blömcker. Er verweist auf die zahlreichen, von außen unsichtbaren Sensoren im Inneren der Maschine. Die überwachen den Ausstanz-Prozess von Anfang bis Ende, schalten, wenn es zu Unregelmäßigkeiten im Ablauf kommt, die Maschine ab, vergleichbar einem Papierdrucker, wenn sich innendrin ein Blatt verheddert.
Wichtig dabei: Die Sensoren des Laser-Vollautomaten senden alle Daten, vor allem die über Fehler, an eine Steuer-Software. Die wiederum ist, wie es Christoph Blömcker formuliert, mit verschiedenen ‚Produktions-Strategien‘ programmiert:
"Und wir machen jetzt einen Abgleich, welche Strategie funktioniert hat und welche Strategie nicht funktioniert hat, um daraus über künstliche Intelligenz Regeln abzuleiten, die in Algorithmen zu packen, die man dann zur Verfügung stellen kann."
Aus Fehlern lernen: Was für Menschen selbstverständlich ist, soll zukünftig auch bei Laser-Vollautomaten Wirklichkeit werden. Die Software lernt, dass ein bestimmter Ablauf beim Fertigen der kleinen Blechteile nicht optimal funktioniert – und entwickelt für das nächste Mal einen alternativen, besseren Ablauf.
Noch bessere Optimierung durch weltweite KI-Kommunikation
Doch damit nicht genug: Der Laser-Vollautomat behält sein Wissen über den besseren Produktionsablauf nicht für sich:
"Wir sammeln die Daten von allen Maschinen. Und das ist ganz wichtig: Wir wollen das Wissen von jeder Maschine, von jedem Teil, das auf der ganzen Welt geschnitten wird, sammeln, gemeinsam hier auswerten, um aus diesem Wissen Modelle abzuleiten und diese Modelle dann unserem Programmierungssystem wieder zur Verfügung zu stellen."
Das heißt: Alle Laser-Vollautomaten der Firma sollen weltweit mit einander vernetzt werden, damit sie weltweit voneinander lernen können. Dadurch ergäben sich enorme Fortschritte in der Produktivität insgesamt, heißt es.
Netz-Infrastruktur für Datenaustausch nicht ausreichend
Klingt auf den ersten Blick schlüssig – doch der Teufel steckt im Detail. Zum einen: Damit die Maschinen ihre Daten untereinander austauschen können, bedarf es einer leistungsfähigen Netz-Infrastruktur. Daran mangelt es aber hierzulande noch, vor allem in ländlichen Regionen. Und das müsse sich ändern, fordert Trumpf-Entwicklungschef Tom Schneider vor dem Hintergrund des aufzubauenden neuen 5-G-Datennetzes:
"Für uns ist der Breitband-Ausbau ganz essenziell, da die Mehrzahl unserer Kunden in den ländlichen Regionen erfolgreiche kleine Unternehmen führt, die eben zur Bereitstellung unserer Maschinen eben auch diesen 5-g-Zugang benötigen perspektivisch. Und deswegen ist das für uns eine ganz essenzielle Forderung."
Misstrauen auf Kundenseite
Hinzu kommt ein weiteres Problem: Manche Kunden, die mit dem Kauf selbstlernender, weltweit vernetzter Maschinen liebäugeln, sind erst einmal misstrauisch. Denn beim automatischen Austausch über Fehler und neue Vermeidungs-Strategien könnten auch sensible Informationen über das Unternehmen selbst übermittelt werden. Dem allerdings lasse sich durch entsprechende Programmierung ein Riegel vorschieben, meint Tom Schneider:
"Wir überführen diese kundenspezifische Daten in so genannte Meta-Daten, in Modelle, physikalische Modelle, die uns ermöglichen, diese Lernalgorithmen anzusetzen, ohne das Kunden-IP global verfügbar verteilt wird."
Letztlich bleibe die Entscheidung darüber, ob ein Daten-Austausch mit anderen Maschinen stattfindet, immer beim Betreiber der Maschine, also beim Menschen – so ähnlich wie auch der Inhaber eines Smartphones darüber entscheiden kann, ob beispielsweise seine Positionsdaten weitergegeben werden dürfen oder nicht.
Künstliche Intelligenz: Roboter Sophia gibt es bald für Zuhause
Sophia ist nicht nur eine Künstliche Intelligenz, der Roboter Sophia gilt weltweit als die menschlichste Variante. Sie plauderte mit Jimmy Fallon in seiner Talkshow und ihr wurde sogar die Staatsbürgerschaft von Saudi-Arabien verliehen. Sophia ist quasi die erste Celebrity unter den Künstlichen Intelligenzen. Sie hatte ein "Date" mit Schauspieler Will Smith, hat schon mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel geplaudert und wird gerne als Interview-Partnerin angefragt.
Entwickelt wurde Sophia von David Hanson, die künstliche Intelligenz ist laut Firmen-Beschreibung "die am meisten menschliche von allen". Für "Hanson Robotics", einer Firma mit Sitz in Hong Kong, ist Sophia auch ein Experimentierfeld dafür, was AI (also Artificial Intelligence) alles können soll. Pate standen für die Gesichtszüge von Sophia zwei der ganz großen Frauen der Geschichte: die ägyptische Königin Nefertiti und der große Hollywood-Star Audrey Hepburn (1929 bis 1993). Jetzt hat die Firma angekündigt den Prototypen Sophia in Serie zu schicken und ihn für Haushalte weltweit zu produzieren.
Roboter sind aber schon lange Alltag in unserer Welt, auch wenn man dabei nicht an humanoide Roboter denken muss: In der Industrie sind Roboter nicht mehr wegzudenken, sie erleichtern unseren Alltag oder kontrollieren ihn. Künstliche Intelligenzen sind die Zukunft, da sind sich die Entwickler sicher. Wozu wir sie aber gebrauchen, wird Verhandlungssache sein.
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