Lohnt sich eigentlich 5G schon?
Posted by Julia Werner •
Achtung bei 5G-Handys: Hier lauert die Gefahr beim Kauf
Beim 5G-Ausbau setzen die Telekom und Vodafone auf ein Verfahren, dass sich DSS nennt: Dynamic Spectrum Sharing. Dabei wird auf einer Frequenz dynamisch LTE und 5G gesendet. Das Netz entscheidet, welcher Standard wie viel Kapazität bekommt. Zusätzlich benötigen die 5G-Handys derzeit grundsätzlich zusätzlich noch eine zweite LTE-Frequenz im Netz als sogenannte Anker-Zelle, wenn sie 5G nutzen wollen.
Das Problem: Kein Handy kommt damit perfekt zurecht – und das gilt selbst für die offiziellen Tarif-Smartphones der Netzbetreiber. Dies hat man jetzt im Testcenter der Zeitschrift CHIP herausgefunden. Das Ergebnis aus dem Labor: „Ein Smartphone, das in allen deutschen 5G-Netzen gleichermaßen optimal funktioniert, fehlt aktuell.“
Wo liegt das Problem der 5G-Handys?
Wenn du ein neues 5G-Handy kaufst, solltest du dich mit zwei Abkürzungen intensiver beschäftigen. Da ist einerseits das erwähnte DSS, aber auch für NSA. Damit ist nicht der Geheimdienst der USA gemeint, sondern die 5G-Norm Non-Standalone. Das heißt nichts anderes, als dass das 5G-Netz nicht alleine arbeiten kann, sondern eine LTE-Ankerzelle braucht, um ins Mobilfunknetz zu kommen.
Solange es sich um die eigentlich geplanten 5G-Frequenze um 3,5/3,6 GHz handelt (Band N78) ist das auch kein Problem. Egal welches in Deutschland übliche LTE-Ankerband die Basisstation verlangt, 5G-Handys beherrschen alle Kombinationen aus 5G und LTE-Anker, solange sie auf dieser Frequenz laufen, so Chip.
Sobald aber 5G über andere Frequenzen gesendet wird und Dynamic Spectrum Sharing (DSS) ins Spiel kommt, ist damit Schluss. „Es gibt nicht ein einziges Smartphone, das dafür alle 5G- und LTE-Ankerkombinationen unterstützt“, so das vernichtende Urteil der Zeitschrift. Bei vielen Modellen fehlen sogar wichtige Kombinationen. Das bedeutet, viele Kunden haben ein 5G-Smartphone, das häufig kein 5G empfangen kann.
Ein bekanntes Beispiel ist etwa das Samsung Galaxy S20 Ultra als Handelsware im Telekom-Netz. Das N78-Band unterstützt es problemlos. Im deutlich besser ausgebauten N1-Band, dem ehemaligen UMTS-Bereich, kommt es allerdings auf die Anker-Zelle an. Die Telekom setzt nur selten das LTE Band 20 um 800 MHz als Ankerzelle – doch genau diese Kombination kann das Handy. Die anderen viel häufiger eingesetzten Varianten hingegen nicht. Die Folge: Trotz 5G Handy und 5G Tarif gibt es keinen 5G Empfang – der laut Netzbetreiber aber vorhanden ist.
Mehr Transparenz für Konsumenten
Leider sagt der Modellname aktuell nichts über die DSS-Fähigkeiten des jeweiligen 5G-Handys aus. Telekom und Vodafone haben nach Angaben von Chip angekündigt, eine solche Kennzeichnung zukünftig vorzunehmen. Doch auch hier stellt sich dann die Frage: Gilt das nur für die eigenen Geräte im Shop oder auch die sogenannte Retail-Ware aus dem freien Handel?
5G-Handys im Test
Chip hat zahlreiche 5G-Geräte getestet und hat über alle Geräte hinweg auch eine größere Akkubelastung im 5G-Netz verzeichnen. Der Verlust kann erheblich ausfallen. So erreicht das Huawei P40 Lite 5G lediglich 61 Prozent und das Galaxy S20 Ultra sogar nur 54 Prozent der LTE-Laufzeit. Besser macht es das Huawei P40 Pro, das auf 87 Prozent kommt.
Das Huawei P40 Pro schneidet im Test der Kollegen mit einer Gesamtnote von 1,3 am vorteilhaftesten ab. Demnach sei die DSS-Unterstützung sowohl bei Vodafone als auch bei der Telekom sehr gut. Das Xiaomi Mi 10 Pro schneidet bei der Telekom in Sachen Netzunterstützung sehr gut ab. Bei Vodafone sei es „eine solide, gute Unterstützung“.
Huawei P40 Pro im Test von inside digital
Xiaomi Mi 10 Pro im Test von inside digital
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5G ist bereits in einigen Städten verfügbar: Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Köln. Weitere Standorte werden in den nächsten Monaten erschlossen.
5G Speed: Mit der 5G Option Inklusiv-Datenvolumen abhängig von der technischen Verfügbarkeit auch mit 5G Standard und 5G Geschwindigkeit nutzen. 5G Option ist jederzeit mit einer Frist von 14 Tagen zum Monatsende kündbar. Die Kündigung der 5G Option lässt den Mobilfunkvertrag unberührt. Für die 5G Nutzung wird ein 5G-fähiges Endgerät benötigt und 5G ist ausschließlich an den jeweils aktuellen 5G Ausbaustandorten verfügbar. Die Ausbaustandorte können sich je nach Netzplanung und –bereitstellung ändern.
1&1 All-Net-Flat LTE mit 20% zusätzlichem Datenvolumen zum Beispiel in der 1&1 All-Net-Flat LTE M mit 10 GB und zusätzlich 2 GB Highspeed-Volumen/Monat (bis zu 50 MBit/s im Download/bis zu 25 MBit/s im Upload, danach jew. max. 64 kBit/s) für die ersten 10 Monate 9,99 €/Monat, ab dem 11. Monat 24,99 €/Monat. Angebot gilt bei Tarifbestellungen ohne Hardware. Gratis Telefonieren und Surfen gilt nicht für Sonder- und Premiumdienste, Verbindungen aus Deutschland ins Ausland sowie Roaming außerhalb EU gemäß Preisliste. Telefonate in dt. Fest- und Handynetze inklusive sowie Verbindungen innerhalb des EU-Auslands und aus EU nach Deutschland plus Island, Liechtenstein und Norwegen. Einmaliger Bereitstellungspreis 19,90 €. 24 Monate Vertragslaufzeit. Sonderkündigung im ersten Monat möglich. Aktion für Tarife inkl. Smartphone nicht verfügbar. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Preise inkl. MwSt.
24 h Austausch-Service gilt für Smartphones in Verbindung mit der 1&1 All-Net-Flat und nur mit gleichzeitiger Vertragsverlängerung (24 Monate) sowie Rückgabe des defekten Gerätes. Gilt nicht bei mutwilligen Schäden. Austausch in selbstverschuldeten Fällen nur einmal innerhalb von 12 Monaten. Es gelten die weiteren Servicebedingungen.
Alt gegen Neu Prämie ist abhängig vom eingesendeten Gerät (Modell & Marke). Höchstprämie 800,– € z. B. für iPhone 11 Pro Max oder Samsung Galaxy Z Flip bei verbindlicher Bestellung eines Smartphones. Auszahlung nach Einsendung Ihres alten Handys. Es gelten die Alt gegen Neu (Trade-In) Bedingungen.
Bei Bestellungen von Mobilfunkprodukten, wie z.B. 1&1 All-Net-Flat, Mobiltelefon und 1&1 Daten-Flat etc., und Auswahl des 1&1 Overnight-Service können Sie bereits morgen durchstarten: Wenn Sie montags bis freitags bis 22:00 Uhr (samstags bis 12:00 Uhr) bestellen (Eingang im elektronischen Bestellsystem der 1&1), erhalten Sie Ihre verfügbare Lieferung bereits am nächsten Werktag (erster Zustellversuch innerhalb Deutschlands; ausgeschlossen Inseln und ungültige Zieladressen). Bestellungen, die an Feiertagen oder an Tagen vor Feiertagen nach 22 Uhr bei 1&1 eingehen: Lieferung ca. am übernächsten Werktag. Weitere Details sind unserer Leistungsbeschreibung zu entnehmen.
Lohnt sich eigentlich 5G schon?
Schneller Download und kürzere Reaktionszeiten - das versprechen 5G-Tarife im Mobilfunk. Aber braucht man das wirklich schon?
Von Till Simon Nagel
Berlin/Bonn. Wow, das ging schnell. 35 Apps über mobile Daten aktualisiert in unter einer Minute. Das geht - mit 5G. Bis zu 1 Gigabit pro Sekunde und extrem schnelle Reaktionszeiten verspricht die neue Funktechnik. Immer mehr Antennen werden jede Woche aktiviert und die Mobilfunkanbieter rühren die Werbetrommel.
Zwischen 20 und 40 Euro kosten die Einsteigertarife mit Schnellfahrspur. Reine LTE-Tarife - auch ziemlich schnell - sind zum Teil deutlich billiger. Die Frage also: Lohnt der Umstieg auf 5G?
"Ich bezeichne 5G momentan noch als Marketing", sagt Thorsten Neuhetzki. Der Mobilfunkexperte beim Technikmagazin "inside digital" sieht in den nächsten ein bis zwei Jahren noch keinen großen Nutzen für private 5G-Tarife, weil der Netzausbau erst am Anfang steht.
5G ist nicht gleich 5G
Bislang gibt es nämlich erst wenige echte 5G-Antennen, sagt Neuhetzki. Ein Großteil dessen, was die Mobilfunkanbieter momentan 5G nennen, läuft über 4G- und 3G-Antennen und die dahinter liegende Infrastruktur. Schnell ist die Verbindung trotzdem, nur eben noch weit davon entfernt, was 5G am Ende leisten kann. Hinzu kommt: Nicht jedes als 5G-fähig verkaufte Smartphone kommt mit der aktuellen Technik aus LTE-Ankerzelle und 5G-Turbo klar, sagt Neuhetzki.
Sein Urteil: "Für den ganz normalen Privatkunden sehe ich bisher wenig Mehrwert durch 5G." Momentan sei den meisten Nutzern mit einem gut ausgebauten LTE-Netz besser gedient. Schaden könne 5G aber auch nicht. "Der große Vorteil ist: Im 5G-Netz ist man bislang recht alleine." Und je weniger Nutzer, desto schneller surft der Einzelne.
Jetzt schon gute Gründe für 5G finden vor allem Menschen in den großen Städten. Hier ist das Netz teils schon gut ausgebaut, man profitiert von schnellen Downloads und Reaktionszeiten. "Bei Vodafone bekommt man manchmal in schlecht ausgebauten ländlichen Gebieten schon anständiges 5G", hat Neuhetzki festgestellt.
Karten zeigen 5G-Versorgung
Wie gut die 5G-Verbindung vor Ort ist, zeigen die Ausbaukarten der drei Netzanbieter Telekom, Vodafone und Telefónica (O2). Aber hier lohnt der Blick ins Detail. Ob es 5G vor Ort gibt, kann man etwa auf der Netzausbaukarte der Telekom per Klick auf die eigene Adresse sehen. Berlin-Prenzlauer Berg bekommt theoretisch etwa bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (MBit/s) per 5G, in der Praxis sind es eher 300 MBit/s. In der NRW-Mittelstadt Erkrath gibt es an manchen Stellen "nur" 75 MBit/s via 5G. Das ist deutlich langsamer, als ein gut ausgebautes LTE-Netz. Wenn man überhaupt 5G bekommt - die Deutschlandkarte hat noch ziemlich viele Lücken.
Am besten sieht es noch bei der Telekom aus. Hier werden etliche Städte, dichter besiedelte Gebiete und größere Verkehrswege als versorgt ausgewiesen. Doch je weiter man in die Karte zoomt, desto mehr weiße Flecken tauchen auf. Ähnlich ist es beim Mitbewerber Vodafone: Netzabdeckung in Städten und viele weiße Flecken in der Fläche.
Telefónica ist noch nicht ganz so weit. Hier wird auf der Webseite das Ziel angegeben, bis Ende 2021 "große Teile von Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt" mit 5G zu versorgen. 1&1 Drillisch, der vierte Anbieter mit 5G-Lizenzen, wird noch mit dem Aufbau eines eigenen Netzes beginnen. Bis dahin wird die Mobilfunk-Infrastruktur von Telefónica genutzt. Und auch später sollen Kunden von 1&1 Drillisch an unversorgten Stellen ins Telefonica-Netz ausweichen.
Das Netz wächst
Fragt man bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) nach dem Ausbaustand, hört man, dass das deutsche 5G-Netz auf einem ganz guten Weg sei. Zumindest gemessen an der Ausbaugeschwindigkeit vorheriger Standards wie UMTS (3G) und LTE (4G) gehe es bei 5G schon deutlich schneller.
Parallel geht auch der Ausbau des LTE-Netz weiter. Welche Technik die Netzanbieter für den Ausbau und das Erfüllen der BNetzA-Auflagen nutzen, bleibt dabei ihnen überlassen. Bis Ende 2022 müssen sie nach Angaben der BNetzA zum Beispiel die Hauptverkehrswege in Deutschland und 98 Prozent der Haushalte mit einer Bandbreite von 100 Megabit pro Sekunde (100 MBit/s) versorgen.
Ende 2024 sollen alle übrigen Bundesstraßen mit mindestens 100 MBit/s sowie alle Landes- und Staatsstraßen, die Seehäfen und wichtigsten Wasserstraßen und alle übrigen Schienenwege mit mindestens 50 MBit/s versorgt werden. Das kann mit LTE geschehen oder eben mit 5G-Technik.
Perspektivisch kann man also sagen: In ausgebauten Bereichen lohnt sich 5G schon - und die ausgebauten Bereiche wachsen. "Es schadet nicht", sagt Thorsten Neuhetzki zu 5G-Wechselwilligen. Das schlimmste was passieren könne sei, dass man im 5G-Netz an manchen Stellen langsamer unterwegs sein könnte, als im LTE-Netz. "Aber kauf' dir kein 5G-Handy, nur um ein 5G-Handy zu haben." Das gleiche gilt für die Tarife. "Ganz ehrlich: LTE tut es auch."
Infokasten: Was kostet 5G?
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