Mobilfunkstandards im Vergleich
Posted by Julia Werner •
LTE & 4G: Was ist LTE? Infos & Tipps im Ratgeber
Der Mobilfunkstandard LTE macht seinem Namen alle Ehre. Das Kürzel steht für Long Term Evolution – übersetzt: langfristige Entwicklung. 2010 hat die vierte Mobilfunkgeneration in Deutschland Einzug gehalten. Seitdem wird die Technik weiterentwickelt. Und noch immer bauen die Netzbetreiber neue LTE-Stationen. Sie arbeiten aber längst nicht mehr mit der anfänglichen Technologie, sondern liefern noch schnellere Datenraten und kürzere Latenzzeiten. Die 4G-Technik hat das Mobilfunknetz in Deutschland tatsächlich auf Highspeed-Niveau gebracht. Und spätestens wenn Du einen Handytarif suchst, begegnet Dir der Begriff. Die gute Nachricht: Die meisten Smartphone- und Datentarife sind heute standardmäßig mit LTE ausgestattet. Wenn Dir also bislang gar nicht bewusst war, ist es höchstwahrscheinlich, dass Du bereits den aktuellen Standard nutzt.
Wofür steht LTE?
Wie bereits erwähnt, steht LTE steht für Long Term Evolution. Die Internationale Fernmeldeunion ITU stuft die Funktechnik als Mobilfunkstandard der vierten Generation ein. ITU entwickelt im Auftrag der Vereinten Nationen (UNO) Telekommunikationsstandards. So kommt es, das die Technik gleich gesetzt wird mit 4G, der vierten Mobilfunkgeneration. Sie war der Anfang und ist immer noch der gültige Standard – auch wenn die Technologie inzwischen verbessert wurde.
Was aber macht LTE so viel besser als die Vorgänger 3G und EDGE? Die kurze Antwort: die Geschwindigkeit. Die 4G-Technik erlaubt es Dir, mit Smartphone, Tablet oder Laptop richtig schnell im Internet zu surfen und Daten zu übertragen. Die Daten werden auf verschiedenen Frequenzen – also elektromagnetischen Wellenlängen – übermittelt. Angefangen hat LTE mit einer Datenrate von 100 Megabit pro Sekunde. Die Weiterentwicklung LTE Advanced Pro überträgt Daten mit bis zu 1000 Megabit pro Sekunde. Zumindest in der Theorie.
Bei der Datengeschwindigkeit nimmt es die vierte Mobilfunkgeneration mittlerweile mit DSL auf. Dabei hat LTE einen Vorteil – insbesondere für ländliche Gebiete: Fürs Surfen im Internet braucht es übers 4G-Netz kein Kabel.
Was ist besser – 4G oder LTE?
Die Antwort auf diese Frage ist keine einfache. Beide Begriffe beziehen sich auf die vierte Mobilfunkgeneration. Dabei ist es egal, ob Dein Vertrag einen LTE-Tarif oder einen 4G-Tarif vorsieht. Leistung und Übertragungsrate sind gleich. Die Provider benutzen synonym beide Begriffe. Aber die Smartphones gehen unterschiedlich mit der vierten Generation um: Manche zeigen in der Statusleiste 4G an, andere wiederum LTE. Letztere bezieht sich auf die Technologie, die zum Einsatz kommt. Die hat sich seit den Anfängen weiterentwickelt. Allerdings sind dabei anders als bei den Erweiterungen fürs 3G-Netz keine ganz neuen Namen entstanden. Jeder Fortschritt beim LTE-Standard hat die Geschwindigkeit erhöht und zusätzlich die Übertragung noch stabiler gemacht.
Die LTE-Kategorien
Doch wie schnell Du durchs Internet surfst, hängt auch davon ab, auf welchem Frequenzbereich das 4G-Netz funkt und welche LTE-Kategorien Dein Smartphone beherrscht. Sie sagt aus, welches Übertragungsverfahren das Handy nutzt und wie viele Carrier es dabei verwendet. Carrier Aggregation war der entscheidende Fortschritt, den LTE Advanced markiert. Die erweiterte Funktechnik bündelt mehrere Frequenzbänder und erreicht so höhere Datenraten. Insbesondere auf dem Land funkt das 4G-Netz im Frequenzbereich von 800 MHz. Damit erzielen die Netzbetreiber eine höhere Reichweite. Die Kehrseite: Das LTE-Netz erreicht nur eine Datenrate von 75 Megabit pro Sekunde.
LTE-Kategorie Datenrate Downstream max. Carrier Downlink Cat 4 150 Mbit/s 1 Cat 6 300 Mbit/s 2 Cat 9 450 Mbit/s 3 Cat 12 600 Mbit/s 3 Cat 15 800 Mbit/s 5 Cat 16 1000 Mbit/s 5 Cat 18 1200 Mbit/s 32
Nutze ich bereits LTE?
Du hast Dich schon immer gefragt: Was bedeutet LTE auf dem Handy? Herzlichen Glückwunsch, Du bist auf jeden Fall mit dem aktuellen Mobilfunkstandard unterwegs. Über die Abschaltung des UMTS-Netzes musst Du Dir keine Gedanken machen. Du surfst auf jeden Fall mit 150 Megabit pro Sekunde. Zeigt Dein Smartphone üblicherweise 4G an, ist auch das kein Grund zur Sorge. Die Handy-Hersteller sind in der Netzanzeige variabel. Noch schneller bist Du im Internet unterwegs, wenn in der Statusleiste 4G+ oder LTE+ zu sehen sind. Dein Handy verwendet in dem Fall höhere LTE-Kategorien, die mehrere Frequenzbänder bündeln, um Daten zu übertragen.
Ist mein Handy LTE-fähig? Wenn Du einen entsprechenden Handyvertrag hast, hilft da nur ein Blick in die Spezifikationen. Dort sind die LTE-Kategorien beziehungsweise Frequenzbänder angegeben. Ab Cat 6 bist Du auf der sicheren Seite. Die Smartphones können bereits mit LTE Advanced umgehen, das mehrere Carrier nutzt.
Liegt es nicht am Handy, dass Du nur 3G oder H in der Statusleiste siehst, kann das mehrere Gründe haben. Der offenkundigste: Dein Vertrag ist nicht LTE-fähig. Oder aber der aktuelle Standard hat Deine Region noch nicht erreicht. Dann brauchst Du noch etwas Geduld. Die Netzbetreiber bauen eifrig das 4G-Netz aus.
LTE-Geschwindigkeit: Datenrate, Bandbreite, Frequenz & Co.
Die im Mobilfunknetz mögliche Datenrate hat zweifellos mit dem Wechsel von 3G auf 4G einen enormen Sprung gemacht. Doch viel entscheidender für die Geschwindigkeit, die wir beim Surfen mit dem Handy wahrnehmen, ist die Latenz. Das ist die Antwortzeit, mit der das Netz auf Anfragen reagiert. Erst wenn ein Nutzer große Dateien herunterlädt, profitiert er wirklich von den hohen LTE-Datenraten bis zu 1000 Megabit pro Sekunde.
Wie schnell ist LTE wirklich?
Die meisten Anwendungen, die wir auf dem Smartphone nutzen, arbeiten nur mit kleinen Datenmengen. In dem Fall kommt es auf die Latenz an. LTE liefert Antwortzeiten von 10 bis 30 Millisekunden. Die dritte Mobilfunkgeneration arbeitet mit Latenzen zwischen 60 und 100 Millisekunden. Deshalb ist der aktuelle Mobilfunkstandard so viel schneller als sein Vorgänger 3G.
Doch auch in Sachen Bandbreite hat 4G die dritte Generation abgehängt. Als LTE vor nunmehr zehn Jahren eingeführt wurde, brachte es die Funktechnik bereits auf eine Datenrate von 100 Megabit pro Sekunde. Zum Vergleich: Die UMTS-Erweiterung HSDPA+ übermittelte Datenpakete mit maximal 42 Megabit pro Sekunde. Mit der Weiterentwicklung der 4G-Technik sind theoretisch Downstreams mit 1000 Megabit pro Sekunde möglich. Doch wie so oft weichen Theorie und Praxis voneinander ab. Die real erreichbare Geschwindigkeit ist abhängig vom Standort des Nutzers, vom Frequenzbereich, auf dem LTE funkt, und davon, wie viele Nutzer sich das Netz teilen. Und natürlich spielt auch eine Rolle, welches Übertragungsverfahren Dein Smartphone verwendet (siehe LTE-Kategorien).
LTE im Vergleich – 3G vs. 4G und 5G
Das Mobilfunknetz ist seit dem GPRS-Standard um ein Vielfaches rasanter geworden. Zum Vergleich: Um im EDGE-Netz ein DVD-Image mit 4,37 Gigabyte herunterzuladen, braucht es 1 Tag, 23 Stunden, 28 Minuten und 19 Sekunden. Im einfachen 4G-Standard dauert der Download nur noch 4 Minuten und 11 Sekunden. So viel Geduld kann man aufbringen, um einen Film für unterwegs zu speichern. Kannst Du sogar LTE Advanced nutzen, ist der Download in 1 Minute und 15 Sekunden erledigt. Nur noch einen Wimpernschlag benötigst Du fürs Herunterladen, wenn Du sogar schon auf die neue Mobilfunkgeneration 5G zugreifen kannst. Der Download wäre in 4 Sekunden beendet. Beeindruckt? Nun, bis das Mobilfunknetz flächendeckend diese Datenrate liefert, werden noch Jahre ins Land gehen. In einigen Städten steht 5G bereits zur Verfügung. Um die Geschwindigkeit zu testen, brauchst Du einen 5G-fähigen Vertrag und ein Smartphone, das die Technik bereits beherrscht. Davon sind inzwischen einige Modelle auf dem Markt.
Mobilfunkgeneration Mobilfunkstandard max. Bandbreite 3G UMTS
HSPA
HSPA+ 384 Kbit/s
14 Mbit/s
42 Mbit/s 4G LTE
LTE Advanced
LTE Advanced Pro 150 Mbit/s
500 Mbit/s
1000 Mbit/s 5G 5G 10 Gbit/s
LTE führt das Feld an -Vorteile für Verbraucher Noch eine ganze Weile wird die vierte Mobilfunkgeneration das Maß der Dinge bleiben, wenn es ums Surfen im mobilen Internet geht. Der Vorsprung zu den Vorgängern ist enorm. Bis der Nachfolger 5G eine relevante Abdeckung erreicht, wird es noch dauern. Die Netzbetreiber haben erst 2019 mit dem Ausbau begonnen. Bis dahin sprechen die Vorteile eindeutig für LTE: Die 4G-Technik liefert deutlich höhere Geschwindigkeiten und Übertragungsraten.
Der aktuelle Standard verbessert die Qualität der mobilen Telefonie.
Die Verbindungen im LTE-Netz sind wesentlich stabiler.
4G punktet schon länger mit einer höheren Netzabdeckung als der Vorgänger 3G.
Und die Netzabdeckung erhöht sich beständig. Schließlich hat die Bundesnetzagentur bei der Vergabe der 5G-Lizenzen im Juni 2019 gefordert, dass der LTE-Standard 98 Prozent der deutschen Haushalte erreichen soll.
Welche Netzbetreiber nutzen LTE?
Egal, ob Du LTE für Dein Smartphone, Tablet oder Laptop nutzt oder fürs heimische Internet als Alternative zu DSL, an der Entscheidung für einen passenden Anbieter kommst Du nicht vorbei. Auf den ersten Blick scheint die Auswahl auch übersichtlich. Es gibt drei Netzbetreiber, die ein 4G-Netz installiert haben und es auch weiterhin ausbauen. Das sind die Deutsche Telekom, Vodafone und Teléfonica Deutschland (o2). Doch auch andere Provider wie mobilcom-debitel, Blau, Congstar oder Freenetmobile greifen mittlerweile auf den Standard zu und können daher LTE-Tarife anbieten.
LTE-Verfügbarkeit
Als die Bundesnetzagentur im Juni 2019 die 5G-Lizenzen versteigerte, knüpfte sie die Vergabe an einige Bedingungen. Unter anderem forderte sie die Netzbetreiber auf, dass LTE-Netz stärker auszubauen. 98 Prozent der Haushalte in Deutschland sollen bis Ende 2020 angeschlossen sein. Unter anderem der Netztest des Fachportals CHIP offenbarte noch beträchtlichen Nachholbedarf.
So erreichte die Telekom bei den Messungen eine brauchbare 4G-Netzabdeckung in der Fläche von 93,3 Prozent. Vodafone bringt es auf 86,1 Prozent. Schlusslicht Teléfonica landet bei nur 75,9 Prozent. Ein Trost für den Münchener Telekommunikationskonzern: In den Städten ist die Kernmarke o2 auf Augenhöhe mit der Konkurrenz angekommen.
CHIP hat sich beim Netztest auch die beiden Funktechniken LTE und UMTS im Zusammenspiel angeschaut. Dann sehen die Zahlen etwas besser aus. Telekom und Vodafone decken mit beiden Technologien zu 95 bis 97 Prozent Deutschlands Fläche ab. Das o2-Netz lässt sich auf 90 Prozent der Fläche sinnvoll nutzen. Immerhin: Telefonieren können Handy-Nutzer problemlos fast überall – dank des sehr gut ausgebauten EDGE-Netzes.
LTE als DSL-Ersatz in ländlichen Gebieten
Damit ist klar: Es gibt noch immer Regionen, in denen der aktuelle Mobilfunkstandard nicht verfügbar ist. Oder zumindest nicht in dem Maße, dass Nutzer problemlos alle Lieblingsanwendungen wie Musikdienste störungsfrei verwenden können. Für die Gebiete auf dem Land, die sich bereits an einem gut ausgebauten 4G-Netz erfreuen, stellt die Funktechnik eine Alternative für den Internetanschluss zu Hause dar. Gerade in abgeschiedenen Regionen mangelt es an schnellen DSL- oder Kabel-Verbindungen.
Gibt der Verfügbarkeitstest für ein kabelgebundenes Internet in den eigenen vier Wänden kein brauchbares Ergebnis her, steht Dir natürlich noch die Option offen, übers 4G-Netz ins Internet zu gehen. Die mobilen WLAN-Router haben sogar noch einen unschlagbaren Vorteil im Vergleich zu DSL-Boxen. Du kannst sie auch mal an einem anderen Ort einstöpseln und surfen.
1&1 Netz
Aktuell surfen 1&1 Kunden noch im Handynetz von Telefónica. Anfang 2023 will 1&1 jedoch mit einem eigenen Netz an den Start gehen, welches sowohl LTE als auch 5G zur Verfügung stellt.
1&1 All-Net-Flats im Telefónica-Netz mit LTE & 5G
1&1 stellt seine Mobilfunktarife nur noch im Telefónica-Netz zur Verfügung. Zuvor hatten Neukunden die Wahl, ob sie stattdessen im D-Netz von Vodafone surfen wollten (vgl. dazu 1&1 Netzwechsel-Garantie). Hier gab es allerdings große Nachteile: Die maximal bereitgestellte Surf-Geschwindigkeit lag nur bei 50 Mbit/s und auch die Rabattpreise, welche ausschließlich bei Buchung eines Tarifs im Telefónica-Netz gelten, wurden nicht gewährt. Zudem war das D-Netz bei 1&1 weder LTE- noch 5G-fähig.
Mit dem aktuell verfügbaren Telefónica Netz profitieren 1&1 Kunden jedoch von bis zu 225 Mbit/s mit LTE. In den vergangenen Jahren hat der Netzbetreiber viel in den Netzausbau investiert und seine Infrastruktur nicht nur in puncto LTE ordentlich aufgebessert, sondern auch um den neuen Mobilfunkstandard 5G erweitert. Die neue Technologie erlaubt nochmals deutlich höhere Internet-Geschwindigkeiten, ist dafür aber auch nur in den Tarifen 1&1 All-Net-Flat L, XL und 1&1 All-Net-Flat XXL enthalten. Hier können bis zu 500 Mbit/s erreicht werden.
Niedrigere Surf-Geschwindigkeit nach Datenverbrauch
Wer eine 1&1 All Net Flat bucht, bekommt jeden Monat ein fixes Datenkontingent mit im Tarif höchstmöglichen Geschwindigkeit zur Verfügung gestellt. Nach vollständigem Verbrauch des Inklusiv-Volumens folgt allerdings die obligatorische Drosselung des Surf-Speeds. Bei den LTE und 5G Tarifen sinkt die Geschwindigkeit im Download von 225 Mbit/s auf 64 kbit/s.
Mobilfunkstandards im Vergleich
Update: Pünktlich zum Jahreswechsel hat mit o2/Telefónica der letzte Betreiber seine letzten 3G-Sender in Deutschland abgeschaltet! Fast jeder hat schon mal von den Abkürzungen 2G, 3G, LTE und 5G gehört. Sie stehen für verschiedene Standards in Mobilfunknetzen. Doch was bedeuten sie eigentlich? Welcher Standard ist wie schnell? Worauf solltest Du achten, wenn Du Dich für einen Handyvertrag entscheidest und was sind eigentlich die Vorteile von 5G? In diesem Artikel sollen diese und weitere Fragen geklärt werden.
Erste Infos zum 5G-Nachfolger sind bekannt. Was ist mit dem nächsten Mobilfunkstandard alles möglich?
2G GSM – Ablösung für das analoge Funknetz
Das 2G-Netz (2G steht für 2. Generation), oftmals auch GSM-Netz genannt, hat die analogen 1G-Netze der allerersten Handys (B-Netz) und Autotelefone (C-Netz) in Rente geschickt. Der entscheidende Unterschied zu 1G ist, dass das 2G-Netz digital ist und neben Telefonie auch Datenübertragung erlaubt. Das 2G-Netz wird übrigens auch heute noch von jedem Handy für Telefonie und SMS verwendet. Das GSM-Netz stellt quasi die absolute Grundversorgung für mobile Sprachkommunikation dar. Für die Datenübertragung gibt es zwei gebräuchliche Standards: GPRS und EDGE.
GPRS – Bis zu 64 KBit/s
Der GPRS-Standard (General Packet Radio Service) ist der langsamste Standard für die Datenübertragung mit einem Handy. Die Übertragungsrate ist mit theoretisch bis zu 171,1 KBit/s im Downstream vergleichsweise langsam. Üblicherweise werden heutige GPRS-Verbindungen auf maximal 64 KBit/s begrenzt, was in etwa so schnell ist wie ein analoges Modem aus dem Jahre 1996. Die Geschwindigkeit reicht aus um z.B. bei WhatsApp zu chatten und mit viel Geduld kann man auch eine Website öffnen. Für alles andere ist GPRS für heutige Anwendungen nicht mehr zu gebrauchen.
EDGE – Immerhin 220 KBit/s
Mit EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution) surft man im Idealfall etwa viermal so schnell wie mit GPRS. Damit kannst Du zwar immer noch nicht flüssig YouTube-Videos schauen, für eine Info-Recherche im mobilen Internet ist EDGE aber dennoch geeignet.
3G UMTS – Schnelles Surfen mit der dritten Generation
Ab jetzt wurde es schnell! Das 3G-Netz, das auch als UMTS-Netz (Universal Mobile Telecommunications System) bezeichnet wurde, erlaubte sehr schnelle Datenübertragungsraten von bis zu 42,2 MBit/s im Downstream. Auch hier gab es ähnlich wie bei 2G-Netzen unterschiedliche Standards, die sich hauptsächlich in der theoretisch erreichbaren Maximalgeschwindigkeit unterscheiden. War das ursprüngliche 3G-Netz nur bis zu 384 kBit/s schnell (HSDPA, High Speed Downlink Packet Access), so wurde die Netztechnologie schnell um die Standards HSPA (High Speed Packet Access) und HSPA+ erweitert. Diese erlaubten in Deutschland bis zu 7,2 MBit/s beziehungsweise 42 MBit/s.
Abschaltung von 3G (UMTS): Der letzte Sender ging am 30.12.2021 vom Netz
In einem Online-Bericht des Spiegels vom 03.07.2019 (Link) wurde erstmals davon berichtet, dass das Ende der 3G-Netztechnologie in Deutschland langsam immer näher rücke. Dem Spiegel-Bericht war vor allem zu entnehmen, dass die Netzbetreiber konkrete Pläne zur Abschaltung ihrer 3G-Netze hatten. So wollte Vodafone zwischen 2020 und 2021 die Unterstützung der 3G-Netztechnologie einstellen, während es bei der Deutschen Telekom laut den Geschäftsbedingungen frühestens Ende 2020 soweit sein sollte. Am Ende schalteten beide Betreiber in der Nacht vom 30.06.2021 auf den 01.07.2021 gleichzeitig ihre 3G-Sender ab. Aufgrund der schieren Menge der Sender dauerte es dann noch knapp eine Woche bis zum tatsächlichen letzten Masten. Lediglich bei o2/Telefónica Deutschland wurde damals noch kein konkreter Zeitraum zur Abschaltung von UMTS kommuniziert. Sie waren dann Ende 2021 (30.12.) tatsächlich auch die Letzten, die die UMTS-Technik im eigenen Netz verabschiedeten.
In jedem Fall wird 2G aka GSM als Grundversorgung für Notfälle erhalten bleiben.
Tatsächliche Übertragungsrate bei 3G
Hier sei jedoch erwähnt, dass diese Angaben lediglich das theoretische Maximum darstellen. Die tatsächliche Übertragungsrate hängt von vielen Faktoren ab: Signalstärke, Anzahl der gerade am Sendemasten eingeloggten Handys, Geschwindigkeit des Webservers und weitere. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass 3G in der Regel schnell genug war, um alles am Handy zu erledigen. Du konntest damit Videotelefonie betreiben, TV-Sendungen aus Mediatheken streamen, Clips bei YouTube anschauen und Videos bei WhatsApp austauschen. Musikstreaming mit qualitativ hochwertiger Bitrate war damit ebenfalls schon möglich.
3G wurde von allen aktuellen Smartphones unterstützt. Das iPhone unterstützte 3G seit dem iPhone 3G, allerdings noch mit recht langsamen 3,6 MBit/s im Downstream. Das iPhone 3GS und iPhone 4 unterstützten schon bis zu 7,2 MBit/s und alle iPhones ab dem iPhone 5 unterstützten 3G mit 42 MBit/s (siehe Tabelle).
Die Samsung-Galaxy-Reihe unterstützte 3G von Anfang an. Das Galaxy S erreichte hierbei bis zu 7,2 MBit/s, das Galaxy S II und S III 21,6 MBit/s. Ab dem Galaxy S4 standen die vollen 42 MBit/s zur Verfügung.
4G LTE – Der Datenturbo
Hinweis: Wir haben einen extra Artikel zu den Vorteilen von LTE.
Der momentan am weitesten ausgebaute, für Privatkunden verfügbare, Mobilfunkstandard ist LTE (Long Term Evolution). Damit kannst du problemlos mobil Videos schauen und auch größere Dateien herunterladen. Manchmal wird LTE auch als 4G, also das Netz der vierten Generation beworben. Die maximalen Datenübertragungsraten von LTE hängen vom Netzbetreiber ab. In Deutschland bietet Vodafone die schnellsten theoretischen Downloadraten von den drei großen Netzbetreibern an. Dort kannst Du Daten mit bis zu 500 MBit/s downloaden. Das ist also nochmal ein ganzes Stück schneller als 3G. Bei der Telekom sind es maximal 300 MBit/s. Der dritte Netzbetreiber Telefónica mit seiner Hauptmarke o2 bietet maximal 225 MBit/s an. An einigen wenigen Standorten (z.B. Berlin, Düsseldorf, Hamburg und Hannover) war es für kurze Zeit sogar möglich, bis zu 1.000 MBit/s im Vodafone-Netz zu erreichen. Da es nie über diese werbewirksamen Standorte hinausging, hebt man sich diese Übertragungsgeschwindigkeiten nun aber offensichtlich für 5G auf.
Hohe Geschwindigkeitsangaben gegen reale LTE-Geschwindigkeit
Wir möchten hier jedoch betonen, dass die maximal erreichbare Datenrate nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die meisten* haben auch 2022 zuhause DSL 16.000, also bis zu 16 MBit/s, und sind damit völlig zufrieden. Dann braucht man doch wohl kaum 50, 100 oder 500 MBit/s auf dem Smartphone? Doch! So ist es bei Mobilfunk wichtig zu wissen, dass die verfügbare Handy-Geschwindigkeit auch immer von der Kundenanzahl abhängig ist, die sich in der Mobilfunkzelle befinden. Der Otto-Normal-Verbraucher kommt aber in den meisten Fällen gut mit der verfügbaren Geschwindigkeit per LTE aus. In Großstädten kann es dabei öfter passieren, dass trotz LTE-Verfügbarkeit, die Geschwindigkeit aufgrund der Masse an Kunden, an vereinzelten Orten in die Knie gezwungen werden. Ein Beispiel hierfür sind auch Großveranstaltungen, wie Konzerte oder Festivals, wo die großen Netzbetreiber mobile Basisstationen einsetzen, um ein gute Mobilfunk-Versorgung zu gewährleisten. So wie es Vodafone bei Open-Air-Veranstaltungen macht.
*mit Stand vom 19.12.2021 steht für 97,8% der Haushalte DSL 16.000 zur Verfügung, dicht gefolgt von VDSL 50, das 88,2% der Haushalte von mind. einem Anbieter bei sich nutzen können.
Bis zu 1 GBit/s im Downstream: Hohe Datenraten für Zukunft sehr wichtig!
Eine astronomisch hohe Datenrate von z.B. 1000 MBit/s würde man in der Praxis (WhatsApp, Surfen, YouTube, Apps) kaum bemerken. 500 MBit/s entsprechen übrigens ca. 60 MB/s oder 3,6 GB/min. Damit wäre Dein monatliches Datenvolumen also schnell weg.
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