Potenziale von Blockchain-Anwendungen im Steuerbereich

Posted by Julia Werner  • 

Blockchain: Anwendung und Mehrwert in Unternehmen

Online-Veranstaltung für kleine und mittlere Unternehmen

Blockchain: Anwendung und Mehrwert in Unternehmen

Es gibt unzählige technische Möglichkeiten, um die Blockchain zu nutzen, gleichzeitig stellt die Technologie viele Unternehmen vor Fragen. Wo sind die konkreten Anwendungsbereiche im Unternehmen? Mit welchen Herausforderungen müssen Unternehmen rechnen? Und was ist der Mehrwert und der Nutzen dieser Technologie? Bei „Blockchain: Anwendung und Mehrwert in Unternehmen“ zeigt die edeXa AG anhand von Beispielen, wie die Blockchain-Technologie den Unternehmensalltag verändern wird, welche konkreten Anwendungen sinnvoll sind und welche Mehrwerte die Blockchain für Unternehmen bringen. Daniel Kohler, CEO edeXa AG, wird dabei unter anderem auf die Blockchain in der Supply Chain eingehen und erläutern, wie das Teilen von Dokumenten mithilfe der Blockchain-Technologie sicher und rechtlich nachvollziehbar gestaltet werden kann.

Anmeldung über diesen Link:

Unser Experte

Daniel Kohler, CEO der edeXa AG und io-market AG, ist ein innovationsgetriebener Entrepreneur und verfolgt die Vision einer digitalen Geschäftswelt.: „Mit der edeXa Business Blockchain beginnt ein neues Technologiezeitalter, womit neue innovative Lösungen in der Digitalisierung entstehen.”

„Blockchain: Anwendungen und Mehrwert in Unternehmen“ ist eine gemeinsame Veranstaltung der IHK Hochrhein-Bodensee und cyberLAGO.

Die Veranstaltung gehört zu einer Reihe von Events des Projekts „you fit – Personalisiertes Lernen für die Zukunft“, bei dem es darum geht, mithilfe eines individuell abgestimmten Online Lernangebot kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fit für die Digitalisierung der Arbeitswelt zu machen und digitale Kompetenzen zu vermitteln.

Blockchain: Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.

Was ist eigentlich eine Blockchain?

Blockchain ist eine Technologie zur gesicherten Verarbeitung sowie Prüfung von Datentransaktionen auf Basis eines verteilten Peer-To-Peer-Netzwerks. Die Blockchain ist eine Unterkategorie eines dezentral verteilten Registers, in dem alle Transaktionen eines Netzwerkes gespeichert werden (Englisch: Distributed Ledger Technology, DLT). Sie nutzt Kryptografie und Konsensalgorithmen um Transaktionen unveränderbar zu speichern. Daher kann sie als ein sicheres Logbuch für Transaktionen verstanden werden. Mehrere Transaktionen werden zu einem Block zusammengefasst und diese Blöcke dann in chronologischer Reihenfolge miteinander verkettet. Die Verifizierung der Information erfolgt hierbei nicht durch eine zentrale Instanz, sondern mittels eines transparenten dezentralen Konsensmechanismus. Es ist wichtig anzumerken, dass es nicht „die eine“ Blockchain gibt, sondern eine Vielzahl an „Bausteinen“ für die Ausgestaltung von Blockchains.

Der Erfinder der Blockchain-Technologie ist bis heute anonym. Unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto wurde 2008 ein Forschungspapier veröffentlicht, das erstmalig die technologische Grundidee beschreibt. Der erste Anwendungsfall war die Kryptowährung Bitcoin (2009).

Blockchain-Technologie wird bereits als eine potenzielle neue Basistechnologie mit breiten sektorübergreifenden Anwendungsmöglichkeiten gehandelt. So birgt sie das Potential, disruptive Veränderungen des Wirtschafts- und Gesellschaftslebens mit sich zu bringen.

Als Stimme der Digitalen Wirtschaft sieht der BVDW seine Rolle darin, im Dialog mit Politik und Gesellschaft diese Entwicklung proaktiv mitzugestalten.

Anwendungsfelder

Die potentiellen Anwendungsbereiche sind vielfältig. Ein Mehrwert der Blockchain-Technologie besteht prinzipiell, wenn vertrauensvolle Informationen zwischen einer Vielzahl von Akteuren ausgetauscht werden sollen, jedoch keine gemeinsame vertrauenswürdige Grundlage besteht. So kann Blockchain-Technologie eine zentrale Instanz oder einen Intermediär ersetzen und gegebenenfalls zu einem Effizienzgewinn oder einer Kostenreduzierung führen.

Insbesondere im Logistikbereich wird der Einsatz von Blockchain-Technologie eine disruptive Wirkung entfalten: Durch die fortschreitende Vernetzung der in der Logistik eingesetzten Maschinen sowie der unterschiedlichen Touchpoints der gesamten Lieferkette entstehen hochkomplexe Systeme, bzw. ein neues Ökosystem, mit bis dato unbekannten Playern. Durch die Vernetzung der Maschinen wird es möglich, eine lückenlose Dokumentation der Einhaltung von Qualitätsstandards zu erhalten. Differenzierte Versicherungen von Transportgütern sowie das erhöhte Aufkommen von Paketen beispielsweise im Onlineeinzelhandel (erhöhte Retouren, erhöhtes Umsatzvolumen im Onlineshopping) sind Herausforderungen, zu denen Blockchain-basierte Lösungen Anwendung finden könnten. So kann in einer Blockchain vertrauenswürdig dokumentiert werden, welcher Touchpoint der Lieferkette wann wie welche Qualitätsstandards eingehalten hat, bzw. wo Unregelmäßigkeiten stattgefunden haben.

Auch im Mobilitätsbereich wird ein hohes Potenzial für anwendungsorientierte Use Cases gesehen. Grundlegend für das Potenzial ist dabei der Einsatz von sogenannten „Smart Contracts“, die durch eine Blockchain-Technologie ermöglicht werden. Dabei können für die „smarte“ Personenbeförderung essentielle Elemente wie Fahrtziel, Strecke sowie Energieverbrauch und Geschwindigkeitsbegrenzung von den involvierten Parteien im Vorhinein festgelegt und authentifiziert werden. Die Blockchain-Technologie ermöglicht, z.B. mit Smart Contracts, eine neue Ebene der Manipulationssicherheit durch die Überwachung und Einhaltung von Sicherheitsstandards, z.B. Pausenzeiten eines Fahrers.

Neben der Personenbeförderung durch einen Fahrer ergeben sich weitere Anwendungsfelder in der autonomen, fahrerlosen Fortbewegung. Hier ergibt sich der Mehrwert einer Blockchain insbesondere im Hinblick auf Pay-Per-Use-Modelle mit Kryptowährungen, also hinsichtlich der sicheren, manipulationsfreien und vertrauenswürdigen Zahlungsabwicklung. Zudem entstehen neue Möglichkeiten rund um eine autonome Instandhaltung und Wartung der Fahrzeuge, die in einer Blockchain festgehalten werden können. Zusammenfassend ergibt sich im Mobilitätsbereich durch eine gesteigerte Vertrauenswürdigkeit der Verträge insbesondere eine verminderte Manipulationsgefahr.

Blockchains und DSGVO

Die DSGVO sieht konzeptionell eine zentrale Stelle mit Einflussmöglichkeit auf die Datenverarbeitung sowie Berichtigungs- und Löschungsrechte/-pflichten vor

vor Datenminimierung: Artikel 5(1): Personenbezogene Daten müssen „[…] dem Zweck angemessen und erheblich sowie auf das für die Zwecke der Verarbeitung notwendige Maß beschränkt sein […].“

Potenziale von Blockchain-Anwendungen im Steuerbereich

Zusammenfassung

Blockchain-Technologie erlebt zurzeit eine enorme Aufmerksamkeit. Dies gilt auch für die Schnittstelle zwischen Informatik und den klassischen Steuerwissenschaften (betriebliche Steuerlehre, Finanzwissenschaft und Steuerrecht). Beispielsweise hat die OECD in ihren Rahmenempfehlungen zur Tax Compliance Blockchain als eine Schlüsseltechnologie identifiziert und beschrieben. Die Aufgaben und Anwendungen der Blockchain-Technologie im Steuerbereich sind je nach Steuerart und Anwendungszweck vielschichtig. Anwendungen liegen unter anderem in der Umsatzsteuer, dem Zoll und in der Dokumentation von Verrechnungspreisen. Im Beitrag wird ein knapper Überblick über derartige Anwendungen gegeben. Darüber hinaus wird eine Anwendung der Blockchain-Technologie zur Unterstützung eines konkreten Steuerprozesses einschließlich eines detaillierten technischen Konzepts vorgestellt. Im Fokus der exemplarischen Anwendung steht die Unterstützung von Vertriebsaktivitäten, die aus einer umsatzsteuerlichen Perspektive relevant sind. Der in diesem Beitrag beschriebene Ansatz ermöglicht im Kontext von Dokumentationspflichten in Umsatzsteuerprozessen eine freiwillige Echtzeit-Compliance und dadurch gesteigerte Planungssicherheit auf Seite der Unternehmen. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion der Potenziale und Herausforderungen, Implikationen für Unternehmen und einem Ausblick auf weitere Fragestellungen. Blockchain technology is currently experiencing enormous attention. This also applies to the intersection between computer science and tax sciences (taxation, finance and tax law). For example, in its policy recommendations, the OECD identifies and describes Blockchain as a key technology for achieving tax compliance. Blockchain technology can be applied to a variety of tax matters, differing in tax type and objective. Potential applications include VAT, customs, and the documentation of transfer prices. In this article, we give a brief overview of such use cases. We present a detailed technical concept for applying blockchain technology to support a particular tax process. Thereby, we focus on supporting sales activities that are relevant from a VAT perspective. The described approach enables companies to achieve a voluntary real-time compliance regarding their VAT-related documentation obligations, hence increasing their planning security. We conclude with a discussion of potentials and challenges, implications for businesses and an outlook on further research questions.

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