Schutzsoftware für Handy und Smartphones
Posted by Julia Werner •
Freies Betriebssystem: Freiheit fürs Smartphone
Was ist ein freies Betriebssystem?
Ein Betriebssystem bildet die Grundlage aller Programme, die auf einem Computer oder einem Smartphone laufen. Es ist sozusagen das Rückgrat eines Geräts, das dafür sorgt, dass alle wichtigen Prozesse funktionieren.
Betriebssysteme können freie oder so genannte proprietäre Software sein. Bei freier Open-Source-Software kann jede*r im Quellcode nachlesen, was genau die Software tut, welche Informationen sie ausliest und weitergibt. Bei proprietärer Software ist zumindest ein Teil des Codes geheim. Von außen ist es also schwer nachzuvollziehen, was das Programm im Hintergrund macht.
Geräte, die man im Handel kauft, haben meistens ein proprietäres Betriebssystem. Bei Smartphones ist das in der Regel Android von Google oder iOS von Apple. Diese Betriebssysteme übermitteln Daten an den Hersteller, schränken die Nutzung ein und können so genannte Hintertüren enthalten, die dem Hersteller die Kontrolle über das Gerät ermöglichen.
Grundsätzlich ist es machbar, ein vorinstalliertes Betriebssystem durch ein anderes zu ersetzen. Dazu muss man fest einprogrammierte Nutzungsbeschränkungen des Herstellers "aufbrechen". Im Jargon nennt man diesen Vorgang rooten (bei Android) oder jailbreaken (bei iOS). Das kann schiefgehen - im schlimmsten Fall macht man sein Smartphone zu einem "Brick", also einem unbrauchbaren Backstein.
Wer aber technisch versiert ist und sich entsprechend einarbeitet, kann über ein freies Betriebssystem die volle Kontrolle über sein Gerät gewinnen.
Freie Systeme: Android-basiert
Da die Software Android im Kern quelloffen (Open Source) ist, haben verschiedene Entwickler*innen und Communitys auf Android basierende freie Betriebssysteme entwickelt.
Bedienen lassen sie sich ähnlich wie Android – ohne dass Google viele Nutzungsdaten erhält. Anwender*innen müssen beim ersten Anschalten kein Google-Konto erstellen und entscheiden selbst, welchen App-Store sie nutzen.
LineageOS – das Bekannte LineageOS ist ein weit verbreitetes alternatives Betriebssystem. Knapp zwei Millionen Nutzer*innen haben die veränderte Android-Version auf ihrem Handy installiert. Eine ehemalige Samsung-Ingenieurin aus Seattle startete das Projekt – damals noch unter dem Name CyanogenMod. Zwischenzeitlich sollte es kommerzialisiert werden, was aber scheiterte. Da der zugrundeliegende Code frei zugänglich war, kopierte ihn die Community und entwickelte ihn weiter - seit 2016 unter dem neuen Namen LineageOS. Das Betriebssystem enthält viel freien Code, aber auch einige nicht-freie Komponenten, wie beispielsweise Gerätetreiber oder Teile der Firmware. Das ist Software, die fest mit den Bauteilen des Gerätes verbunden ist und mit der Installation von LineageOS Teil des Betriebssystems wird. Bei LineageOS sind einige Apps vorinstalliert, man kann sie aber deaktivieren. Dafür funktioniert das Betriebssystem auf vielen Geräten und die aktive internationale Community stellt Sicherheitsupdates bereit – auch für viele ältere Gerätemodelle, die von den Herstellern selbst nicht mehr mit Updates versorgt werden.
Replicant – das wirklich Freie Dieses Betriebssystem ist eine wirklich freie Alternative zu Android. Es verwendet im Gegensatz zu LineageOS ausschließlich Open-Source-Software. Replicant startete 2010 mit einem kleinen Team von vier Personen um den Entwickler Denis Carikli, der in Paris lebt. Finanziert wird das Projekt von der Free Software Foundation, einer amerikanischen Non-Profit-Organisation. Leider funktioniert das Betriebssystem nur auf wenigen, eher älteren Geräten.
/e/ - das Neue Auch das relativ neue Betriebssystem /e/ basiert auf LineageOS und Android. Entwickelt hat es die e-Foundation in Paris – für durchschnittliche Nutzer*innen ohne Technikfachwissen. Die e-Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, die von Partnerfirmen mitfinanziert wird. Bei /e/ ersetzen Open-Source-Bibliotheken diejenigen von Google. So funktionieren die Apps aus dem Google Play-Store trotzdem. Bisher gibt es /e/ in einer Beta-Version, die noch besser und sicherer werden soll.
GrapheneOS - das Aktuelle 2014 gründete der kanadische Sicherheitsforscher Daniel Micay das freie System GrapheneOS, zunächst als Ein-Mann-Projekt. Nachdem verschiedene Firmenkooperationen scheiterten, nutzen und unterstützen nun verschiedenen Firmen und Organisationen das Betriebssystem. Auch eine nichtkommerzielle Graphene-Stiftung ist geplant. GrapheneOS ist frei und nutzt keine Google-Services. Es läuft aber nur auf sehr wenigen Geräten wie dem Google Pixel 2 und Pixel 3. GrapheneOS setzt stark auf Sicherheit und hat mit dem Whistleblower Edward Snowden einen bekannten Fürsprecher. Updates gibt es gleichzeitig mit den Google-Updates, also besonders schnell. Einen Test haben die Kollegen von golem.de hier.
Freie Systeme: Linux-basiert
Linux ist ein bekanntes alternatives Betriebssystem für Computer. Darauf aufbauend haben Programmierer*innen Smartphone-Betriebssysteme entwickelt.
Ubuntu Touch Ubuntu Touch ist die mobile Version des Linux-Betriebssystems Ubuntu für Computer. Die britische Software-Firma Canonical startete das Projekt, stellte es 2017 aber ein, um sich anderen Vorhaben zuzuwenden. Die UBports-Stiftung übernahm es als Community-Projekt. Die Stiftung wurde von dem Norweger Marius Gripsgard gegründet und ist heute in Deutschland als gemeinnützig anerkannt. Bisher gibt es für Ubuntu Touch nur wenige vollständig unterstützte Geräte und verfügbare Apps. Die UBports Foundation arbeitet zusammen mit dem Unternehmen Purism daran, Ubuntu Touch auch für das Smartphone Librem5 anzupassen (siehe unten, Punkt PureOS).
PostmarketOS Auch PostmarketOS ist ein freies Open-Source-Projekt, das von einer Community lebt. Es basiert auf dem schlanken Alpine Linux. Das Programm ist so angelegt, dass es Computerressourcen effizient nutzt, also zum Beispiel relativ wenig Speicherplatz braucht. Das Projekt wurde 2017 gestartet und läuft auch auf alten Geräten – inzwischen auf mehr als 200 Stück. Das heißt aber nicht, dass auf jedem Gerät jede App ohne Einschränkungen funktioniert. Langfristiges Ziel ist es, die Lebensdauer von Smartphones auf zehn Jahre zu erhöhen.
PureOS PureOS setzt als freies Betriebssystem ebenfalls auf Sicherheit und Privatsphäre. Entwickelt hat es das gemeinnützige Unternehmen Purism mit Sitz in Kalifornien, das seit 2014 Notebooks und Smartphones herstellt. Dahinter steht eine Gemeinschaft von Entwickler*innen. Mit einer Crowdfunding-Kampagne für das Smartphone Librem5 warben die Entwickler*innen von Purism mehr als 1,5 Millionen US-Dollar ein.
Eine Übersicht weiterer alternativer mobiler Systeme gibt's hier bei Wikipedia
Vorinstallierte freie Systeme
Für alle, denen das Flashen - also das Ersetzen der vorinstallierten Software eines Smartphones - zu kompliziert oder zu heikel ist, gibt es Anbieter, die diese Aufgabe übernehmen. Sie verkaufen Geräte mit einem vorinstallierten alternativen Betriebssystem.
Ein freies Betriebssystem wählen
Es gibt kein Betriebssystem, dass alle relevanten Anforderungen gleichzeitig erfüllt. Daher muss man als Nutzer*in abwägen, was einem am wichtigsten ist. Das kann das Maß der Freiheit des Systems, eine deutschsprachige Community oder ein bestimmtes Gerät sein, auf dem das Betriebssystem laufen soll.
Wirklich sicher ist ein Betriebssystem nur, wenn es regelmäßig mit Sicherheits-Updates versorgt wird. Wie oft es Updates gibt, liegt bei freien Betriebssystemen am Engagement der Entwickler*innen. Unter den Releases der Systeme kann man nachvollziehen, wie oft die Software aktualisiert wurde. Um sicherzugehen, dass es weiterhin Updates gibt, kann man bei den Communitys direkt nachfragen.
Doch auch bei Googles Android kann man sich nur eine Zeitlang auf Updates und Sicherheits-Patches verlassen. Google verspricht, die eigenen Geräte drei Jahre lang mit Sicherheitsupdates zu versorgen. Andere Hersteller schneiden bei Android deutlich schlechter ab.
Neulingen auf dem Feld der alternativen Betriebssysteme, die kein Smartphone mit vorinstallierter freier Software kaufen möchten, empfehlen wir LineageOS. Das System läuft auf vielen Geräten und die aktive Community stellt regelmäßig Informationen und Updates bereit. Tipps zur Installation liefert der IT-Experte Mike Kuketz, im Forum seines Blogs sind viele LineageOS-Nutzer*innen zudem auf Deutsch ansprechbar.
In einem Erfahrungsbericht bei golem.de argumentiert Moritz Tremmel für den Wechsel zu GrapheneOS, da das System besonders sicher sei und auch Laien problemlos Updates einspielen könnten.
Smartphone-Software getestet – Wie gut lassen sich iOS, Android & Co. nutzen?
Von: Von SVEN STEIN
Es ist ein ewiger Streit unter Smartphone-Besitzern – welches Modell hat denn nun die beste Software? Android-Nutzer schwören auf das Betriebssystem von Google, iPhone-Fans lieben Apples iOS, und Windows-Phone-Besitzer sehen natürlich ihr Gerät vorne…
Das Beratungsunternehmen Pfeiffer Consulting hat nun die vier weit verbreiteten Betriebssysteme Android, iOS, Windows Phone 8 und BlackBerry 10 auf ihre Gebrauchstauglichkeit („Usability“) geprüft. Wie gut kommt ein normaler Benutzer mit der Software zurecht?
Bewertet wurde, ► mit wie vielen unterschiedlichen Bedienelementen sich Nutzer auseinandersetzen müssen, ► wie gut sich ein Betriebssystem an die eigenen Wünsche anpassen lässt, ► wie leicht häufig benötigte Funktionen abzurufen sind und ► wie sehr umständliche Bedienung oder fehlende Funktionen nerven.
BILD fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Android
Das Betriebssystem von Google hat weltweit den höchsten Marktanteil, wird von vielen Herstellern angepasst oder verändert. Am weitesten verbreitet ist die Version von Samsung, die daher für diesen Test geprüft wurde.
Android (untere beide Reihen) bietet in der weit verbreiteten Samsung-Variante sehr viele Bedienelemente, die der Nutzer lernen muss – iOS 7 (oben) im Vergleich sehr wenige
Samsungs Android-Variante hat die mit Abstand höchste Zahl von Bedienelementen und -ebenen aller Testkandidaten. Insgesamt 104 Apps und Widgets zählten die Prüfer, zudem bringt Android sehr viele unterschiedliche Symbole und Menü-Punkte mit. Entsprechend kompliziert kann der Einstieg für einen Neuling ausfallen.
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Auf der anderen Seite lässt sich durch die große Zahl von Apps, Widgets und auch Startbildschirmseiten das Android-Betriebssystem so gut wie kein anderes an die persönlichen Wünsche des Nutzers anpassen. Bemängelt wurde lediglich, dass Android sich nicht so umfassend wie iOS 7 an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen anpassen lässt.
Der Zugriff auf wichtige Einstellungen und häufig benötigte Funktionen (z.B. Kamera) ist bei Samsungs Android ausgereift, droht aber manchmal durch die große Zahl der Möglichkeiten vor allem den technisch wenig bewanderten Nutzer zu überwältigen. Manche wenig intuitive Abläufe, zum Beispiel zum Löschen von Apps, oder die uneinheitliche Gestaltung von Bedienelementen können zudem bei der Benutzung nerven.
iOS 6 und 7
Die Tester nahmen sich für ihren Vergleich sowohl die brandneue Apple-Version iOS 7 als auch den Vorgänger iOS 6 vor. Letztere hat die geringste Zahl von Bedienelementen aller geprüften Betriebsprogramme, während das neue iOS 7 mit seinem Kontrollzentrum um eine Bedienebene erweitert wurde. Nur Windows Phone 8 ist ähnlich übersichtlich und somit einfach in Betrieb zu nehmen.
iOS 7 (obere Reihe) im Vergleich mit iOS 6 (unten) – die Zahl der grundlegenden Bedienelemente ist bei Apples neuester Software-Version etwas höher als bei der Vorgänger-Version
Bemängelt wird bei iOS 6 der fehlende Schnellzugriff auf häufig benötigte Funktionen, zudem ist das Beenden einer aktiven App alles andere als intuitiv. Kritikpunkte, die mit der Version 7 von iOS abgestellt wurden. Daher bescheinigen die Tester dem neuen Apple-Betriebssystem einen ausgereiften Zugang zu oft benötigten Funktionen, vor allem durch das neue Kontrollzentrum. Für die Nutzer lauert hier aber auch wieder ein möglicher Nervfakor, so die Tester: Es bestehe die Gefahr, dass man das Kontrollzentrum versehentlich öffne, wenn das nicht gewollt ist.
Beide iOS-Versionen lassen sich weniger umfassend an die Nutzerwünsche anpassen als das Android-Betriebssystem. Hervorgehoben wird aber, dass sich etwa Bedienhilfen für Menschen mit Behinderungen einschalten lassen. Vor allem iOS 7 zeichnet sich dadurch aus.
Windows Phone 8
Microsofts Betriebssystem für Smartphones bewegt sich auf Augenhöhe mir iOS 7, was die Zahl der Bedienelemente angeht, mit denen sich der Nutzer zunächst anfreunden muss. Dadurch lässt sich die Software einfach erlernen und nutzen.
Das geht jedoch zu Lasten mancher Funktionen, die für eine bequeme Bedienung nötig wären. So lassen sich zum Beispiel laufende Apps nicht gezielt beenden, und es gibt keinen Schnellzugriff auf häufig benötigte Einstellungen.
Windows Phone 8 (untere Reihe) bietet sehr moderne Bedienelemente, hat dadurch eine ebenso einfach zu lernende Grundstruktur wie iOS 7 (oben)
Kritisiert wird auch, dass sich Windows Phone 8 von allen geprüften Betriebssystemen am geringsten an die persönlichen Wünsche des Nutzers anpassen lässt. Es kann kein eigenes Hintergrundbild für den Startbildschirm festgelegt werden, und auch die Zahl der Hintergrundfarben ist auf Schwarz und Weiß beschränkt. Für die Schaltflächen, die sogenannten „Kacheln“, stehen ebenfalls nur wenige verschiedene Farben zur Auswahl. Die Apps lassen sich zudem nicht in Ordnern zusammenfassen.
Hier sehen die Tester daher auch die größte Gefahr, warum Windows-Phone-Nutzer von ihrem Telefon genervt sein könnten: Das schicke, aber nicht anpassbare Äußere wirke irgendwann bedrückend. Auf der anderen Seite gebühre Microsoft Lob für ein Design, das sich völlig von der Konkurrenz abhebe.
BlackBerry 10
Das Betriebssystem BlackBerry 10 des kanadischen Hersteller BlackBerry bringt es auf ähnlich viele Bedienelemente und -ebenen wie Windows Phone 8. Es hat jedoch einige Funktionen, die sich nicht von alleine erschließen, sondern erst vom Nutzer erlernt werden müssen.
Blackberry 10 (untere Reihe) kommt mit etwa so vielen Bedienelementen wie Windows Phone 8 und iOS 7 (oben) aus. Die müssen aber teilweise erst erlernt werden
Mit dem „BlackBerry Hub“, der alle E-Mails, Nachrichten und Termine des Nutzers anzeigt, habe der Hersteller ein potentielles „Killer-Feature“ in seiner Software. Die Einbindung sei jedoch verworren, kritisieren die Tester, und die Benutzeroberfläche ist insgesamt zu uneinheitlich. Das mache die Benutzung manchmal frustrierend. Dazu komme außerdem, dass Blackberry 10 sowohl eine Hometaste als auch (in vielen Bereichen) ein Zurück-Knopf fehle.
Nutzer können sich BlackBerry 10 besser nach ihren Wünschen anpassen als Windows Phone 8. So kann man den Startbildschirm umgestalten und Apps in Ordnern zusammenfassen. In seinen Möglichkeiten bleibt es hier aber weit hinter Android und iOS zurück.
Insgesamt zeige sich, dass BlackBerry 10 – das Anfang 2013 veröffentlicht wurde – noch unausgereift sei.
Fazit der Tester
Apples iOS 7 ist laut Test das ausgereifteste Smartphone-Betriebssystem. Es kombiniert einfache Benutzung mit wichtigen Funktionen. Aber auch Android ist eine hervorragend nutzbare Software. Die Unterschiede zwischen beiden lägen letztlich nicht in den grundlegenden Funktionen, sondern in der Feinarbeit, vor allem bei der Gestaltung der Bedienoberfläche. So erschlage Android noch immer den technisch unbedarften Nutzer mit seiner Funktionsvielfalt.
Windows Phone 8 zeichne sich durch seinen ganz eigenen Weg bei der Gestaltung aus, der in keiner Weise die Marktführer nachahme. Die Tester vermissten aber zu viele Möglichkeiten, die andere Betriebssysteme – etwa beim Anpassen an persönliche Wünsche – bieten. BlackBerry dagegen habe einige ernsthafte Probleme in der praktischen Nutzung, welche die Vorteile des recht jungen Systems aufheben. In dieser Form könnten weder Windows Phone 8 noch BlackBerry 10 die Marktführer ernsthaft herausfordern, so die Tester.
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Schutzsoftware für Handy und Smartphones
Norton Mobile Security, APG, Tor-Projekt © Hersteller
Seit den Enthüllungen des ehemaligen US-Geheimdienstlers Edward Snowden hat die Vorstellung von Sicherheit und Vertraulichkeit im Internet einen schalen Beigeschmack.
Nach aktuellem Kenntnisstand scannt die US-Sicherheitsbehörde NSA den gesamten Webverkehr, kann ihn beliebig durchsuchen und knackt dabei viele bislang als vertrauenswürdig eingeschätzte Verschlüsselungsmethoden wie SSL- oder VPN-Verbindungen.
Der britische Geheimdienst GCHQ und auch Schnüffelbehörden anderer Länder mischen kräftig mit. Und fast wöchentlich kommen derzeit neue, skandalöse Erkenntnisse dazu.
In der folgenden Galerie stellen wir Ihnen empfehlenswerte Tools zur Datensicherheit auf Smartphones vor:
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Bildergalerie Galerie Galerie: Datensicherheits-Apps Galerie In der folgenden Galerie stellen wir Ihnen bereits verfügbare Apps zur Verschlüsselung von Handy-Daten vor.
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Gefahr von Cyberkriminellen
Da ist es nicht verwunderlich, dass manche Smartphone- User sich fragen, warum sie überhaupt noch auf Datenschutz achten sollten - NSA und Co lesen ja ohnehin alles mit. Diese Einstellung wäre allerdings aus mehreren Gründen brandgefährlich: Zum einen treiben neben den staatlichen Spähern immer noch jede Menge Cyberkriminelle ihr Unwesen.
Merkel-Phone abgehört!
Für den normalen Anwender geht von ihnen eine erheblich größere Bedrohung aus als von den Sicherheitsbehörden - denn die digitalen Mafiosi haben es direkt auf die Konten und digitalen Identitäten ihrer Opfer abgesehen.
Zum anderen mag es zwar zutreffen, dass es gegen die Schnüffelaktivitäten der Amerikaner, Briten und anderer Staaten keinen absoluten Schutz gibt. Doch auch Geheimdienst-Insider sind sich einig: Verschlüsselung von Nachrichten und Daten erschwert den Datenspionen ihr Geschäft zumindest deutlich.
Datensicherheitsapps
Edward Snowden setzt bei seiner E-Mail-Kommunikation selbst auch auf Verschlüsselungstools wie Open PGP. US-Kryptograph und Sicherheitsanalyst Bruce Schneier spricht gar bereits von einer "Bürgerpflicht zur Verschlüsselung".
Er rät dazu, bei der Internetnutzung wann immer möglich gesicherte Verbindungen einzusetzen. Zwar hätten die NSA und andere Geheimdienste einige der dafür vorgesehenen Verschlüsselungen bereits unterwandert. Doch das treffe längst nicht auf alle der für SSL- und VPN-Verbindungen genutzten Digitalschlüssel zu.
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Download: Datensicherheitapps
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Zudem sei die Entschlüsselung aufwendig und teuer - und es sei wichtig, den Geheimdiensten ihr Geschäft so schwer wie möglich zu machen. Letzten Endes sei man als Endanwender mit verschlüsselten Verbindungen immer noch besser geschützt, als wenn man ganz auf deren Einsatz verzichte.
Mehr Tools für Android
Welche Konsequenzen Smartphone- Nutzer aus diesen Enthüllung und Überlegungen ziehen, ist natürlich jedem selbst überlassen - zumal die Entscheidung für oder gegen den Einsatz von Verschlüsselungsverfahren nicht zuletzt auch eine Frage der politischen Grundüberzeugungen ist.
Wer aus den genannten Erwägungen seine Daten und Kommunikationswege verschlüsseln möchte, für den haben wir einige empfehlenswerte Apps zusammengestellt.
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Verschlüsselt mailen mit Android: Die Gratis-App APG chiffriert Mails auf Android-Smartphones nach dem Open-PGP-Verfahren. © Hersteller
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Dabei sollten Interessenten beachten, dass das Angebot an einschlägigen Tools für Android am größten ist - was auch damit zu tun hat, dass einige der genannten Apps ein Rooting voraussetzen. Auch für iOS sind mehrere Krypto- Apps verfügbar - systembedingt können sie allerdings nicht so tief in die Gerätesoftware eingreifen wie bei Android. Und für Windows Phone sowie Blackberrys haben wir bei unserer Recherche kaum geeignete Tools gefunden - nur die Software Seecrypt soll demnächst für diese Betriebssysteme erscheinen.
Kanzler-Handy im Porträt: So simst Merkel
Auch wenn die meisten der genannten Apps recht einfach zu bedienen sind, erfordern sie im Vergleich zur normalen Systemsoftware Umwege. Zudem muss bei allen Verfahren der Empfänger auf der Gegenseite dieselbe App installiert haben, um die Verschlüsselung wieder aufheben zu können.
In der folgenden Galerie stellen wir Ihnen Schutz-Software gegen Cyberbedrohungen für Smartphones vor:
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Bildergalerie Antiviren Software Apps: Schutz-Sofware gegen Cyberbedrohungen für Smartphones Galerie Avast Free Mobile SecurityPreis: kostenlosPlattform: Android, iOSDownload-Links: Google Play , iTunes Features: Firewall, Internetdatenverbrauch,…
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US-Anbieter problematisch
Ob Apple, Google, Microsoft und Co vergleichbare Funktionen in Zukunft in ihre Betriebssysteme einbauen werden, ist derzeit noch offen. Als Schutz vor staatlichen Überwachungsorganen würde dies ohnehin nicht viel helfen - schließlich war es eine der ersten Enthüllungen von Snowden, dass die genannten wie praktisch alle anderen großen US-IT-Konzerne auf Basis des US-"Patriot Acts" gezwungen werden, der NSA Zugriff auf ihre Server sowie zum Teil auf ihre geheimen Digitalschlüssel zu gewähren, ohne dass sie dies öffentlich machen dürfen.
Wer mit sensiblen Daten zu tun hat, sollte ohnehin bedenken, dass unabhängig von der Verschlüsselung der Transportwege auch die sogenannten "Endpoints" - also die Geräte von Sender und Empfänger - sowie die verwendeten Server Angriffsziel von Spähaktivitäten sein könnten.
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Berichte über mögliche Hintertüren in den Betriebssystemen von Smartphones und Desktop-Rechnern klingen seit Edward Snowden leider auch nicht mehr so nach abstruser Verschwörungstheorie wie dies noch vorher der Fall zu sein schien.
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Schutzsoftware nutzen
Vor bewusst in die Betriebssysteme eingebauten Sicherheitslecks warnen auch die Experten der einschlägigen Anbieter von Schutzsoftware: Es ist ja keineswegs undenkbar, dass ein im Auftrag der Geheimdienste unverschlossen gelassener Zugang durch Zufall von einem Cybergangster entdeckt und fortan ausgenutzt wird. Auch wer seine Kommunikation nicht verschlüsselt, um NSA, GCHQ und Co ihr Geschäft zu erschweren, sollte sich gegen solche Bedrohungen wappnen.
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Gibt's auch für lau: Apps zum Schutz der Privatsphäre müssen nicht kostenpflichtig sein. Eine nützliche Gratis- App ist "Trust Go Mobile Security". © Hersteller
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Leider können wir dazu beim gegenwärtigen Kenntnisstand jedoch nur die Empfehlungen und Sicherheitstipps geben, die schon bislang bekannt waren: Spielen Sie die jeweils aktuellsten Updates der Systemsoftware Ihres Smartphones auf, installieren Sie keine Apps, die nicht aus vertrauenswürdigen Quellen stammen, und setzen Sie insbesondere als Android- Anwender eine Schutz-App ein.
Ob und wie die Gerätehersteller und Software-Anbieter auf die seit Edward Snowden grundsätzlich veränderte Sicherheitslage reagieren werden, bleibt abzuwarten. In jedem Fall wird Sie connect auch in Zukunft darüber auf dem Laufenden halten und Ihnen daraus resultierende Tipps geben.
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